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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Angestellte der Leihbücherei, fragte Jenna sich, was der Betroffene wohl dachte, ob er einen von ihren Filmen gesehen hatte und, wenn ja, welchen. In L. A. spielte so etwas keine Rolle. Dort arbeitete jeder auf die eine oder andere Weise in der Filmindustrie. Aber hier, in diesem winzigen Provinznest in Oregon, herrschte eine andere Einstellung.
    Als sie Travis jetzt im Schulflur der Harrington Junior High School ansah, sagte Jenna: »Glaub mir, der Ruhm ist immer nur lästig.«
    »Und trotzdem jagt ihm jeder auf die eine oder andere Weise nach.«
    »Mag sein.« Sie gingen den Flur entlang auf das verglaste Sekretariat zu. Travis hielt ihr die Tür auf. »Allie hat wohl ihren Rucksack vergessen?«, erkundigte er sich. »Oder gehört der dir?«
    Jenna blickte auf den besagten Rucksack hinab. Er war einzigartig – aus Segeltuch, mit Camouflage-Muster in Pink und Violett bedruckt und in Jennas Augen hässlich wie die Sünde. Allie liebte das verflixte Ding, weil Robert es ihr zum letzten Weihnachtsfest nach Oregon geschickt hatte. Der Rucksack wurde in einem riesigen Karton geliefert, zweifellos eingepackt von seiner neuesten Frau, und war gefüllt mit Geschenken, die Robert nach Jennas Überzeugung nie gesehen hatte. Gekauft worden war das Teil in einer teuren Boutique am Rodeo Drive, und es hatte wahrscheinlich ein kleines Vermögen gekostet. »Nein, das ist nicht meiner«, erwiderte Jenna mit einem kleinen Lächeln. »Dein erster Tipp war richtig: Dieser Rucksack gehört meiner Tochter. Meiner liegt zu Hause. Er sieht ähnlich aus – Camouflage-Muster, aber mit Goldlamé abgesetzt. Passend zur Abendgarderobe. Ich trage ihn nur zu besonderen Anlässen.« Sie lächelte Travis an, wobei sie die kleinen Fältchen in den Winkeln seiner blauen Augen bemerkte.
    »Vielleicht sollten wir mal zusammen essen gehen. Abends, ganz groß. Dann kannst du deinen Rucksack mitbringen.«
    »Die Gelegenheit würde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen«, sagte sie und reichte der Sekretärin Allies Rucksack. »Würden Sie bitte dafür sorgen, dass Allison Kramer den bekommt?«, bat sie.
    »Kein Problem«, versicherte die Sekretärin, nahm den Rucksack entgegen und auch einen Umschlag, den Travis für Dani hinterlegen wollte. »Das Geld fürs Mittagessen«, klärte er Jenna auf, als sie zusammen nach draußen gingen. »Sie hat es in der Küche vergessen, und ich dachte zuerst, ich sollte sie einfach hungern lassen. Vielleicht würde sie dann in Zukunft an das Geld denken, aber …« Er zuckte mit einer Schulter.
    »Dann hast du es nicht übers Herz gebracht.«
    »Nein! Vielleicht beim nächsten Mal.«
    »Ja, ganz bestimmt«, spottete sie. Der eisige Wind fegte über den Spielplatz, der die Junior High School mit der Grundschule verband. Leere Schaukeln schwangen hin und her, und die Ketten rasselten bei jedem Windstoß.
    »Für heute Nacht sind die stärksten Schneefälle dieses Winters angekündigt«, bemerkte Travis.
    Jenna blickte zum bleigrauen Himmel auf, während sie eilig den Parkplatz überquerten. »Das glaube ich.«
    »Hast du Zeit für eine Tasse Kaffee, bevor der Sturm losbricht?«
    »Ich würde liebend gern ja sagen, aber wir sollten es besser auf ein anderes Mal verschieben. Ich habe Probleme mit meinem Jeep, mit meiner Wasserpumpe und wer weiß womit sonst noch.«
    »Etwas, wobei ich dir helfen könnte?«
    Jenna lächelte. »Sieh dich vor«, riet sie ihm, »du weißt ja nicht, worauf du dich da einlässt.« Sie riss die Tür ihres Pick-ups auf und stieg ein, während Critter sie mit wildem Schwanzwedeln begrüßte. »Aber es könnte passieren, dass ich dich beim Wort nehme, falls Hans nicht damit fertig wird.«
    »Tu das. Ich meine das ernst.«
    »Danke. Ich werde darauf zurückkommen.«
    Sie schloss die Tür, legte den Gang ein und steuerte das große Fahrzeug über den vereisten Parkplatz. Im Rückspiegel sah sie Travis, die Hände tief in den Taschen seiner Jacke vergraben, zu seinem Wagen gehen. Er war sportlich und sah gut aus, mit scharfen Zügen und Augen, denen kaum etwas entging. Sein Haar hatte einen warmen Braunton, der, wie Jenna vermutete, sich im Sommer aufhellte, und wenn ihm sein Leben als allein erziehender Vater schwer fiel, so wusste er es gut zu verbergen. Jenna hatte gerüchteweise gehört, er habe seine Frau durch eine Krankheit verloren, doch sie wusste nicht, ob das haltloser Kleinstadt-Klatsch oder nüchterne Tatsache war. Vielleicht würde Travis es ihr irgendwann erzählen.
    Sofern sie

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