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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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beiden die Treppe hinauf. »Bekommen wir Nachos?«, rief Allie über die Schulter zurück, wartete aber nicht auf eine Antwort.
    Travis trat ein. »Nicht zu übersehen, wie es ihnen das Herz zerreißt, dass sie morgen nicht zur Schule dürfen.«
    Jenna lächelte. »Mir ging es früher genauso.«
    »Hattet ihr denn Schnee in L. A.?«
    »Nein.« Sie schüttelte lachend den Kopf. »Ich bin am Stadtrand von Seattle aufgewachsen. Ich erinnere mich noch genau, wie ich mich mit meinen Freundinnen getroffen und im Gruppengebet um Schnee gefleht habe.«
    »Hat es geklappt?«
    »Selten, und schon gar nicht, wenn eine größere Hausaufgabe, die ich vergessen hatte, fällig war.« Sie hörte das Dröhnen eines Motors und sah, wie Seth Whitakers Pick-up wendete.
    »Habe ich deine Gäste verscheucht?«
    »Nein«, erwiderte sie, wobei sie sich dessen jedoch selbst nicht sicher war. Durch das Beifahrerfenster des Wagens war zu sehen, wie Harrison Brennan steif auf seinem Platz saß und mit versteinerter Miene geradeaus blickte. Oder täuschte der Eindruck? Er war zu weit entfernt, als dass sie es genau erkennen konnte, doch sie meinte zu bemerken, dass er das Haus im Seitenspiegel beobachtete. Hör auf! Das bildest du dir nur ein! Er ist nichts weiter als ein freundlicher Nachbar, der helfen will.
    »Stimmt was nicht?«, erkundigte sich Travis, und plötzlich wurde Jenna bewusst, dass er am Tisch stand und sie aufmerksam musterte.
    »Nein … Entschuldige … Ich war in Gedanken wohl gerade bei meinen Problemen.«
    »Kann ich dir helfen?« Er schien es ernst zu meinen, und seine blauen Augen drückten Sorge aus.
    »Klar. Wie wär’s, wenn du heißen Sand, aquamarinblaues Wasser und jede Menge Palmen heraufbeschwören würdest … Ach ja, nicht zu vergessen: Dazu wünsche ich mir dreißig Grad im Schatten.«
    »Dürfen es auch noch ein paar Margaritas sein?«, fragte er.
    »Aber bitte doppelte.«
    »Meine Güte, du hast ja ganz genaue Vorstellungen.«
    »Warum sollte man träumen, wenn man nicht weiß, was man will?«, fragte sie und spürte, wie die Verspannung in ihren Schultern sich ein wenig lockerte.
    »Weißt du es denn? Was du willst?«
    »Mhm.« Sie nickte. »Meistens. Und du?«
    »Ich dachte mal, ich wüsste es … vor langer Zeit.« Er zuckte mit einer Schulter. »Jetzt bin ich nicht mehr so sicher.« Er schien noch mehr sagen zu wollen, überlegte es sich jedoch anders. Sein Lächeln erlosch und die Wärme in seinem Blick wich etwas Kaltem, Geheimnisvollen. »Ich mache mich lieber wieder auf den Weg«, sagte er. »Dani sagte, ich sollte nicht länger bleiben als eben nötig. Sie bräuchte ihren Freiraum, meint sie. Ruf mich an, falls sie Schwierigkeiten macht.«
    »Macht sie bestimmt nicht.«
    »Oder falls du dich hier zu abgeschnitten fühlst.« Er blickte durch das Fenster auf das von Wald umgebene Gelände hinaus. »Du wohnst hier wirklich ein bisschen einsam.«
    »Wir kommen zurecht«, versicherte sie, obwohl seine letzten Worte sie ein wenig erschreckten. Sie hatte sich gerade wegen der Abgeschiedenheit für diese Ranch entschieden, doch jetzt, als sie ihm auf dem Weg zu seinem Wagen nachblickte, während das Schneetreiben immer dichter wurde und der Wind durch die Schlucht heulte, fragte sie sich, ob es ein Fehler gewesen war. Als Travis ins Auto stieg, widerstand sie dem Drang, nach draußen zu laufen, ihn aufzuhalten und zu bitten, er möge doch bleiben; einzugestehen, dass sie nicht so stark war, wie sie erschien, dass ihr die Vorstellung gefiel, einen Erwachsenen in der Nähe zu haben, einen Mann, wenn die Naturgewalten so rau und bedrohlich tobten.
    Doch sie tat es nicht.
    Wollte nicht zugeben, dass sie womöglich doch nicht allein zurechtkam.
    Fröstelnd rieb sie sich die Arme, während sie ihm nachsah, wie er die Zufahrt hinunterfuhr. Die Reifen drehten im hohen Schnee durch, die Scheinwerfer strahlten weitflächige Schneeverwehungen an.
    Das Telefon klingelte, und sie griff nach dem Hörer.
    »Hallo?«, meldete sie sich, aber niemand antwortete. »Hallo?« Sie hörte statisches Knistern wie bei einer schlechten Handy-Verbindung, und gedämpfte, melodische Töne, wie ein Song, der ihr vage bekannt vorkam. »Hallo? Ich kann Sie nicht hören«, sagte sie mit Nachdruck. »Versuchen Sie es noch einmal.«
    Sie legte auf und wartete.
    Doch es folgte kein weiterer Anruf.
    Das Telefon blieb stumm, und auch das Haus erschien ihr unnatürlich still. Die üblichen Geräusche – das Summen des Kühlschranks, das

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