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Sanfte Eroberung

Sanfte Eroberung

Titel: Sanfte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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enden lassen zu wollen. «
    »Wäre es denn so schrecklich, dich in ihn zu verlieben? «
    »Ja«, antwortete Lily voller Überzeugung. Sie wollte niemals das Elend und den Schmerz erleben, die mit der Liebe einhergingen. Zu viele Jahre hatte sie das Leid ihrer Mutter mitangesehen. Anfangs hatte ihre Mutter ihren Vater geliebt, und sie alle wussten, was ihr diese Liebe einbrachte.
    Lily schüttelte energisch den Kopf. Bis heute bedauerte sie, dass sie ihre Mutter nicht vor dieser Pein hatte bewahren können. Aber sie war in der Lage, sich selbst zu schützen. Alles, was sie zu tun hatte, war, ihre Gefühle zu beherrschen.
    Zugegeben, in der kurzen Zeit, die sie Heath kannte, war ihre Achtung für ihn deutlich gestiegen. Und sie war überaus dankbar, dass er ihren Freundinnen half, obgleich sie seine Hilfe so widerwillig annahm. Respekt und Dankbarkeit jedoch würden ihr Herz nicht berühren.
    Eine Affäre mit Heath müsste nichts weiter als körperliches Vergnügen beinhalten. Sie konnte ihre brennende Neugier befriedigen, und außerdem würde sie hoffentlich von der frustrierenden Sehnsucht kuriert, die sie neuerdings so hartnäckig plagte. Überdies würde es ihn davon abhalten, Trost in den Armen einer anderen zu suchen.
    Vor allem aber würde er gewiss die Absicht aufgeben, sie zu heiraten, sowie sie ihm anbot, seine Geliebte zu werden. Bei einem solch drastischen Schritt ihrerseits würde Heath endlich erkennen, wie fest entschlossen sie war, seinen Antrag abzulehnen, selbst wenn er ihr Spiel und damit das Recht gewann, öffentlich um sie zu werben.
    Tess unterbrach ihre Gedanken. »Manchmal ist es weiser, dem Herzen zu folgen als dem Verstand, Lily.«
    An diesem Fall nicht.«
    »Na dann ... wenn du Claybourne als Liebhaber willst, solltest du besser sofort handeln. Eines habe ich gelernt, nämlich dass das Leben zu kurz ist und wir schlecht daran tun, abzuwarten, während es an uns vorbeizieht,
    Wieder nickte Lily, die ihrer Freundin aus tiefstem Herzen zustimmte. Es war Zeit, dass sie ihr Schicksal in die Hand nahm. Seit Tagen kämpfte sie gegen ihr Verlangen. Das musste enden.
    Bei aller Entschlossenheit jedoch fehlte ihr die Erfahrung, wie sie es anstellen sollte.
    »Das Problem ist, Tess, dass ich nicht weiß, wie ich es anfange. Fanny kann ich nicht um Rat bitten, denn sie wird mir nur sagen, ich solle Lord Claybourne heiraten. Ich weiß ja nicht einmal, wie ich es schaffe, mit ihm allein zu sein.«
    »Das sollte nicht weiter schwierig werden«, entgegnete Tess. »Du kannst meine Suite im Darnley Hotel benutzen. Dort ist es still und sehr diskret. Gib dich als Witwe aus, und trage einen Schleier. «
    Tess wohnte immer im Darnley, wenn sie über Nacht in London blieb.
    »Dann wäre die nächste Frage, wann«, ergänzte Tess nachdenklich.
    Lily schürzte die Lippen. Ihr lief die Zeit davon. Ihr Spiel war in drei Tagen vorüber, doch so lange wollte sie nicht warten. Wie aber konnte sie Heath sehen, solange er sie mied? Am Montagabend allerdings würde er gewiss zum Dinner in Marcus' Londoner Haus erscheinen ...
    »Ich bin sicher, dass er am Montag bei Marcus sein wird. Du kommst doch auch, nicht wahr, Tess?«
    »Oh ja! Das will ich auf keinen Fall versäumen.«
    »Ich beabsichtige, über Nacht dortzubleiben«, informierte Lily ihre Freundin, »damit meine Schwestern und ich vor Roslyns Hochzeit noch etwas Zeit zusammen haben.«
    »Also müsste es vor Montag sein - vielleicht heute Abend.«
    Der Gedanke, dass sie schon heute Abend mit Heath zusammen sein könnte, löste ein schockierendes Kribbeln in Lilys Bauch aus. »Aber wie bringe ich ihn dazu, mich in dem Hotel zu treffen? «
    »Wir denken uns etwas aus«, sagte Tess zuversichtlich. »Und selbstverständlich musst du Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, denn du willst ja nicht hinterher guter Hoffnung sein. Es gibt da Methoden ... Nun, da können dir sicher deine Freundinnen hier Rat geben. «
    Lily hatte gar nicht so weit vorausgedacht, wie sie beschämt feststellte. Aber jetzt, da sie es tat, schien ihr Peg die naheliegendste Wahl. Mit ihr könnte sie solch intime Details besprechen. Dennoch ... »Woher weißt du von diesen Dingen, Tess?«
    Ihre Freundin wurde rot. »Ich hatte eine recht ähnliche Unterhaltung mit Fanny, für den Fall, dass ich mir einen Geliebten nehme.«
    Lily machte große Augen. Es wunderte sie, dass Tess eine derart skandalöse Möglichkeit auch nur in Betracht zog, war sie doch der Inbegriff der vornehmen Dame. Noch erschütternder fand

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