Sanfte Eroberung
gar nicht einer jungen Dame, die noch dazu alle Voraussetzungen mitbrachte, um seine Marquise zu werden. Folglich konnte er sie nicht aufgeben - nicht, ehe er sich selbst bewiesen hätte, dass sie nicht die richtige Braut für ihn war.
»Also«, begann er leise, als er seinen Kopfwieder hob, »ich wollte sehen, ob meine Vorliebe für Sie nur eine vorübergehende Fantasie war, und nun weiß ich, dass dem nicht so ist. Sie haben es auch gespürt, gestehen Sie es! «
Sie sah ihn ein wenig verwirrt an und benetzte sich die Lippe, ehe sie antwortete-. »Ich habe etwas gespürt, doch war es keineswegs angenehm. «
»Wer hätte gedacht, dass Sie zur Falschheit neigen, meine Liebe? «, entgegnete er verwundert.
»Ich sage nur die Wahrheit, My Lord. Ich habe es nicht genossen, Sie zu küssen. Es ... verstört mich zu sehr.«
»Sie hatten das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, was Ihnen missfiel.«
»Ja, genau. Wie erfreulich, dass Sie mich verstehen!«
»Nein, eigentlich verstehe ich Sie nicht. Ich biete Ihnen Wonnen, die Ihre kühnsten Träume übertreffen, und Sie weisen mich leichtfertig zurück.«
Trotzig reckte sie ihr Kinn. »Ich hege nicht das geringste Interesse an Wonnen.«
»Ich schätze, diese Ansicht werden Sie noch korrigieren.«
»Ihre Arroganz ist erstaunlich, My Lord! «
Von einer Sekunde zur nächsten wurde er sehr ernst. »Dem haftet nichts Arrogantes an, Lily, sondern nur reinste Logik. Ich will dich, aber ich kann dich nicht haben, ohne dich zu heiraten. Mir liegt nichts an einer Affäre, die zwangsläufig auf einen Skandal hinausliefe. Daher beabsichtige ich, offiziell um dich zu werben.«
»Ohne meine Zustimmung?«, fragte sie, wobei ihre Augen gefährlich funkelten.
»Nun, ich hoffe sehr, deine Zustimmung zu gewinnen. Und zu diesem Zweck werde ich dich zunächst noch einmal küssen.«
Erschrocken stemmte Lily ihre Hände gegen seine Brust. »Ich werde keinesfalls zulassen, dass Sie über mich herfallen, Lord Claybourne! «
Sein Blick fiel unweigerlich auf ihre Brüste. Nichts hätte er lieber getan, als Lily auf ihr schmales Bett zu zerren und über sie herzufallen, aber er war an die Regeln der Ehre gebunden.
Also sagte er lächelnd: »Es ist helllichter Tag, und du befindest dich in einem Haus voller Menschen. Ich würde sagen, fürs Erste brauchst du nichts zu befürchten. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich nicht alle Überzeugungskraft einsetzen werde, die mir zur Verfügung steht.«
Er umfasste ihre Schultern und massierte sie sanft, während er ihr in die Augen sah. Dann beugte er sich abermals vor und bedeckte ihren Mund in einem langsamen berauschenden Kuss, der neue Hitze zwischen ihnen entzündete.
Seine sinnliche Attacke machte Lily sprachlos.
Er hatte Recht, dachte sie mit einem Gefühl, das an Verzweiflung grenzte. Die Anziehung zwischen ihnen war keine vorübergehende Einbildung. Auch konnte sie diesmal dem Champagner nicht die Schuld zuschieben. Seine Küsse überwältigten sie jetzt beinahe noch mehr als im beschwipsten Zustand.
Unwillkürlich wich die Anspannung aus ihren Gliedern. Seine Lippen bewegten sich mit köstlichem Druck auf ihren. Hilflos stemmte sie sich fester von seiner Brust ab, wollte ihm unbedingt widerstehen, doch dann fing er ihre Unterlippe ein und knabberte zärtlich daran.
Als Lily leise wimmerte, strich er sanft mit seiner Zunge über ihre Lippe, bevor er in ihren Mund eindrang.
Erfüllt von einer befremdlichen Wonne, stöhnte sie auf. Sie konnte nichts dagegen tun, dass all ihre Sinne geweckt wurden, war gänzlich machtlos gegen das, was er mit ihr tat. Mit dieser Erkenntnis stieß sie einen winzigen Seufzer der Resignation aus und erwiderte seinen Kuss.
Sein Mund war magisch ... wie auch seine Berührung, stellte Lily fest, als seine Hand ihren Hals streichelte. Während seine Küsse sie verzauberten, glitten seine langen Finger tiefer und tiefer bis zum Ausschnitt ihres Abendkleides.
Wieder seufzte sie , sobald sein Handrücken feder leicht über ihre Brüste glitt. Die Spi t zen unter dem zarten Seidenstoff richteten sich sofort auf, und ihre Brüste fühlten sich schwerer an.
Claybourne gab sein Bestes, um ihre Erregung zu steigern, indem er seine Hand weiter über ihren Busen wandern ließ, bis Lily einen stummen Schrei von sich gab. Prompt wurde er kühner, umfasste beide Brüste durch das Mieder, malte ihre Konturen mit seinen Fingern nach und sorgte auf diese Weise dafür, dass Lilys Knie nachzugeben drohten. Es war, als
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