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Sanfte Selbstbehauptung

Titel: Sanfte Selbstbehauptung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Berckhan
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Unterbrechungen zu tolerieren. Ich hoffe aber, ich werde langfristig wieder stabiler werden und dir gegenüber toleranter sein.
    3. Bitte unterbrich mich nicht.
    Wenn Sie ein geübter Zaunpfahl-Winker sind, werden Sie vermutlich immer auf die dritte Möglichkeit getippt haben. Sie hören den Appell heraus und Sie wissen, was getan werden soll. Aber das ist eben nur eine von vielen Möglichkeiten, wie man die jeweilige Aussage verstehen kann.
    Wenn es um Ihre Wünsche geht, beenden Sie das Rätselraten. Denn solange Ihr Gesprächspartner die freie Wahl hat, wie er Ihre Bemerkungen verstehen will, so lange kann es Ihnen passieren, dass nichts passiert. Deshalb: Lassen Sie nicht zu, dass man Sie falsch versteht.
    Hier sind zwei Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Bitten und Wünsche unmissverständlich auszudrücken.
    Drücken Sie Ihre Bitte unmissverständlich aus
    • Sagen Sie in wenigen einfachen Worten, was Sie von Ihrem Gegenüber wollen. Bleiben Sie dabei freundlich oder zumindest sachlich-neutral, beispielsweise so: »Bitte, kannst du...« »Das möchte ich bitte so haben...« »Ich wünsche mir Folgendes...« »Ich möchte bitte, dass Sie...« »Würdest du bitte...«
    • Wenn Sie eine Tatsache ansprechen und Sie möchten, dass Ihr Gegenüber etwas tut, dann sagen Sie das auch deutlich. Am besten in zwei einfachen Sätzen. Zuerst die Tatsache und dann gleich danach Ihre Bitte. Beispielsweise so: »Die Suppe ist schon ganz kalt. Könnten Sie mir bitte eine heiße Suppe bringen.« »Der Mülleimer ist voll. Leer ihn bitte aus, wenn du rausgehst.« »Ich weiß nicht, woran es liegt, aber der Motor rasselt so komisch. Würden Sie bitte mal nachsehen, woher das Geräusch kommt?«

Wie Sie den fünften Stolperstein vermeiden: Drücken Sie Ihren Ärger clever aus
    Freundlichkeit funktioniert wie ein zwischenmenschliches Schmieröl. Sie sorgt dafür, dass wir möglichst reibungslos miteinander umgehen können. Einer freundlich vorgetragenen Bitte (»Könnten Sie mich bitte durchlassen«) kommen wir gerne nach. Aber eine harsche Anweisung (»Lassen Sie mich gefälligst durch!«) löst Widerstand aus. Wo Freundlichkeit fehlt, macht sich schnell Ablehnung breit. So weit, so gut. Im Alltag ist es aber manchmal nicht ganz so leicht, nur freundlich zu sein. Besonders dann nicht, wenn man genervt ist oder sich über jemanden ärgert.
     
    Eine freundlich vorgetragene Bitte
wird eher erfüllt.
     
    Nehmen wir beispielsweise dieses Paar im Restaurant. Beide sitzen zusammen an einem Tisch und warten auf das Essen. Sie steckt sich gerade eine Zigarette an. Ihr Gesprächspartner ist darüber ziemlich sauer: »Wie kann man nur so rücksichtslos sein! Du weißt genau, dass ich den Qualm nicht vertrage, aber du steckst dir hier eine Zigarette nach der anderen an. Wirklich unverschämt!« (Unter uns Experten – war da eine Bitte drin versteckt?)
    Wie wird wohl die Raucherin darauf reagieren? Wird sie sich jetzt brav entschuldigen und die Zigarette sofort ausmachen? Eher unwahrscheinlich nach so einem Anpfiff. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie diese Attacke mit einer Gegenattacke beantwortet. Das klingt dann ungefähr so: »Was bildest du dir eigentlich ein? Muss denn jeder nach deiner Pfeife tanzen? Und überhaupt, in so einem Tonfall lass ich nicht mit mir reden. So kannst du mit deinem Hund reden, aber nicht mit mir.« Und schon ist ein Streit entstanden, den eigentlich niemand wollte. In einem solchen Kampfklima gibt es kein Entgegenkommen und keine Nachgiebigkeit mehr. Und Bitten werden auch nicht mehr erfüllt.
     
    Hinter jeder Nörgelei versteckt sich
eine stumme Bitte.
     
    Ein weit verbreiteter Irrglaube in Sachen Selbstbehauptung lautet: »Um mich durchzusetzen, muss ich schimpfen und vielleicht sogar laut werden.« So kann man sich vielleicht durchsetzen, wenn man drei Jahre alt ist. Aber als Erwachsener macht man damit kaum Eindruck.
     
    Je mehr Sie Ihren Gesprächspartner
angreifen, umso geringer sind die
Chancen, dass er Ihre Wünsche erfüllt.
     
    Wenn Sie nörgeln, Vorwürfe machen oder schimpfen, wird Ihr Gegenüber wahrscheinlich dichtmachen. Der andere wird sich weigern, auf Sie einzugehen, weil er sich angegriffen fühlt. Dieses Dichtmachen kann unterschiedlich aussehen. Ihr Gesprächspartner wird
    • Ihnen nicht mehr zuhören
    • sich sofort verteidigen
    • mit einem blöden Spruch kontern
    • die Sache abwiegeln
    • Ihnen die Schuld geben oder
    • das Gespräch beenden.
    Bei zu viel Ärger

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