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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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würde, das ich nicht wollte. Leider war ich nicht ganz sicher, was ich wollte.
    Ich öffnete eine Kiste, die Ersatzkleidung enthielt. Ich entdeckte eine Baumwollhose und ein schmal geschnittenes, langärmeliges T-Shirt, das meine zierliche Figur gut zur Geltung bringen würde; ich hatte längst nicht so ausgeprägte Kurven wie Brittany. Ich raffte alles zusammen, was ich benötigte, darunter auch eine große Taschenlampe, und steuerte den hinteren Teil der Höhle an. Der Durchgang wurde schmaler, und der Lichtstrahl der Taschenlampe traf auf zerklüftete Felswände. Wir hatten diesen Zufluchtsort im Berg geschaffen, und da wir den Eingang blockiert hatten, hatte ich keine Angst, hier allein zu sein.
    Nach einer Biegung öffnete sich der Durchgang in eine weitere Höhle, wo der unterirdische Bach in einen kleinen Teich floss. Ich kniete am Ufer nieder und schaltete die Taschenlampe aus. Es dauerte nicht lange, bis meine Augen sich an die Dunkelheit angepasst hatten und ich winzige fluoreszierende Tierchen im Bach schwimmen sehen konnte. Der Teich war jedoch vollkommen klar. Die ständige
Frischwasserzufuhr verhinderte das Wachstum von Algen und anderen glitschigen Dingen, vor denen ich mich geekelt hätte.
    Ich schaltete die Taschenlampe wieder an, tauchte einen Lappen ins Wasser und wischte mir den Schmutz aus dem Gesicht. Ich stellte mir vor, wie Rafe es mit Küssen bedecken würde. Obwohl die Luft um mich herum recht kühl war, wurde mir plötzlich heiß. Ich streifte meine Kleidung ab und sprang in den Teich. Es war nicht das erste Mal, dass ich hier schwimmen ging. Das Wasser war so kalt wie immer, aber es fühlte sich gut an.
    Ich wusch mein Haar und meinen Körper. Es war herrlich, sich den Schmutz der zweitägigen Reise abzuwaschen, bis ich vor Kälte bibbernd aus dem Wasser kletterte. Ich nahm ein Handtuch, trocknete mich ab und schlüpfte in die sauberen Kleider. Dann rubbelte ich mein Haar so trocken es ging und bürstete es. Ich überlegte, ob ich es flechten sollte, aber Rafe hatte mich gebeten, es nicht zu tun, und ich hatte das wahnsinnige Verlangen, ihn zum Lächeln zu bringen und seine Finger in meinem offenen Haar zu spüren.
    Ich schaute zum Durchgang und fragte mich, was mich auf der anderen Seite erwarten würde. Bestimmt würde ich wieder in seinen Armen schlafen. Prickelnde Vorfreude durchströmte meinen Körper. Ich wollte mit ihm zusammen sein - sehnte mich fast verzweifelt nach seiner Nähe. Diese Gefühlsebene hatte ich mit Connor nie erfahren: pures Verlangen. Bis ich Kayla begegnete, war Connor mein bester Freund gewesen, mit dem ich alles zusammen machte. Er war so vertraut, aber Rafe war … aufregend.
    Ich sammelte meine Sachen ein und schlenderte langsam
den Durchgang entlang. Als ich mich seinem Ende näherte, hörte ich Stimmen.
    Offenbar waren wir nicht mehr allein.
    Sofort erkannte ich eine der Stimmen und begriff schlagartig, dass ich in dieser Nacht nicht bei Rafe schlafen würde. Es konnte sogar gut sein, dass er mich niemals wieder in den Armen halten würde.
    Am Eingang in die große Höhle sah ich, wie Lucas und Connor dabei waren, Rafe zu bedrängen. Kayla stand ganz in der Nähe und fühlte sich offensichtlich sehr unbehaglich. Ich wusste, dass sie einen Kampf zwischen Lucas und seinem Bruder, der uns verraten hatte, mit angesehen hatte. Sie wusste, wie kampflustig die Jungs sein konnten, wenn ihr Testosteronspiegel in die Höhe schoss.
    »Was hast du dir dabei gedacht, Lindsey einfach mitzunehmen?«, wollte Connor von Rafe wissen, und seine wutschnaubende Stimme ließ mein Herz rasen.
    »Ich wollte mitkommen«, antwortete ich, bevor Rafe etwas sagen konnte.
    Connor wirbelte herum und starrte mich an. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass meine Anwesenheit ihn nicht überraschte. Kayla musste also meiner Bitte nachgekommen sein und ihn informiert haben. Einerseits machte es die Sache leichter, andererseits auch viel schwerer. Ich sah in seinen Augen, dass er mir Fragen stellen wollte, dass er an unseren Streit dachte, den wir nicht zu Ende geführt hatten. Ich sah Bedauern … und Traurigkeit. Für einen kurzen Augenblick fühlte ich dasselbe. Aber gleichzeitig war ich auch wütend; Rafe wurde die Schuld an meinem Verhalten in die Schuhe geschoben.

    »Was hast du dir dabei gedacht?«, fragte Connor grimmig.
    »Sprich nicht so mit ihr«, sagte Rafe. Seine Stimme war tiefer als gewöhnlich, und eine Drohung schwang darin mit.
    »Ist schon gut, Rafe«, sagte ich

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