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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Lager für sich und Lucas vorbereitete. Ich rieb mir die Arme. Ich hatte noch nie neben Connor geschlafen. Wenn er wirklich für mich bestimmt war, sollte ich mich nicht freuen, statt zu fürchten, dass es unbehaglich sein könnte? Und würde ich an seiner Seite schlafen können, obwohl ich doch in der Nacht zuvor neben Rafe geschlafen hatte?
    Als alles fertig war, nahm er meine Hand und führte mich zu unserem Schlafplatz. Wir brauchten eine Weile, bis wir es uns bequem gemacht hatten. Ich stieß mit dem Kopf gegen sein Kinn. Er kicherte und meinte, ich solle mich entspannen. Ich legte mich auf die Seite, und er schmiegte sich an meinen Rücken. Er legte den Arm um meine Taille und griff nach meiner Hand. Er roch anders als Rafe. Er fühlte sich anders an als Rafe.
    Lucas löschte die Laterne und tauchte uns in Dunkelheit. Ich konnte ihn und Kayla leise reden hören, wie Verliebte es tun.
    »Es fühlt sich nicht richtig an, Connor«, flüsterte ich.
    »Na gut, dann dreh dich um und leg den Kopf auf meine Schulter.«
    »Nein, das habe ich nicht gemeint. Hier mit dir zu liegen … Wenn du heute Wache für uns halten müsstest, würdest du wollen, dass ich hier neben Rafe schlafe?«
    »Das ist nicht dasselbe, Lindsey. Bis du dich anders entscheidest,
gehörst du zu mir. Ich habe mir ein Symbol mit deinem Namen auf die Schulter tätowieren lassen.«
    »Das hat er auch«, sagte ich leise.
    Ich fühlte, wie er sich anspannte, und dann fluchte er. Niemand ließ sich leichtfertig einen Namen eintätowieren, und das wusste Connor.
    »Er hat sich nicht vor allen anderen als dein Gefährte erklärt. Ich schon.«
    »Es geht nicht darum, wer sich besser an die Traditionen hält. Es geht um unsere Herzen.«
    »Meines hat immer nur dir gehört.«
    Ich kniff die Augen zu. Er konnte so verständnisvoll sein, und im nächsten Moment machte er alles so kompliziert, indem er mir seine Gefühle offenbarte. Ich zweifelte nicht an seinen. Ich zweifelte nicht mehr an Rafes Gefühlen. Ich zweifelte an meinen eigenen. Aber wie sollte ich das erklären?

13

    C onnor schlief ein. Ich war ziemlich sicher, dass auch Lucas und Kayla sich im Land der Träume befanden. Ich dagegen war hellwach und konnte keinen Schlaf finden. Ich musste die ganze Zeit an Rafe denken und an das Gefühlschaos, das sich in seinen Augen spiegelte, bevor er davongestapft war. Nach dem Kampf hatte ich Connor getröstet. Ich hätte dasselbe für Rafe tun sollen, aber wegen meiner Schuldgefühle gegenüber Connor hatte ich mich von ihm ferngehalten. Es war einfach nicht fair.
    Vorsichtig löste ich mich aus Connors Armen. Er schlief tief und fest und bekam nichts mit. Ich schlich in Richtung Ausgang. Da ich mich gut auskannte, konnte ich die Höhle, ohne zu stolpern, durchqueren. Als ich ins Freie schlüpfte, kündete das milchige Grau des Himmels bereits den nahenden Sonnenaufgang an.
    Ich schaute mich um, konnte Rafe jedoch nirgends entdecken. Er hatte gesagt, er würde die Wache übernehmen, aber ich glaubte nicht, dass wir einen Wächter brauchten, denn unsere Höhle war ziemlich gut getarnt. Ich vermutete, dass er eine weitere Prügelei vermeiden wollte.
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, der nicht allein durch die kühle Morgenluft verursacht wurde. Irgendetwas
schien nicht zu stimmen - so wie an dem Abend, als wir Dallas’ Leiche fanden. Ich hatte das Gefühl, dass etwas Bedrohliches auf der Lauer lag.
    Auf dem Rückweg zur Höhle hörte ich plötzlich ein Geräusch. Es kam aus der Richtung, aus der Rafe und ich uns am Tag zuvor dem Versteck genähert hatten. Mit angehaltenem Atem presste ich mich gegen den Felsen und vermied jedes Geräusch. Ich wusste nicht, was ich getan hätte, wenn ich jemanden entdeckte, aber ich musste wissen, was los war.
    Als ich mich vorsichtig dem Höhleneingang näherte, stieß ich mit jemandem zusammen. Das Herz schlug mir bis zum Hals und verwandelte meinen Schrei in ein jämmerliches Quieken. Dann überkam mich eine Woge der Erleichterung, als ich merkte, dass es Rafe war. Ich presste die Hände auf mein rasendes Herz. »Mein Gott, hast du mich erschreckt! Ich dachte, du wärst einer von den Bio-Chrome-Leuten.«
    Ich holte ein paarmal tief Luft, bis mein Herzschlag sich ein wenig beruhigt hatte. Ohne mich groß zu beachten streifte sich Rafe ein T-Shirt über.
    »Was machst du?«, fragte ich.
    »Ich zieh mich an«, sagte er und begann, seine Wanderschuhe zuzuschnüren.
    Ich hockte mich neben ihn. »Ich dachte, du

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