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Sankya

Sankya

Titel: Sankya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zakhar Prilepin
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mit rosafarbenen Halbkreisen.
    »Aber unter der Kleidung erschienen die Brustwarzen spitz, frech …«, durchzuckte es Sascha.
    Mal verschwand ihre Wirbelsäule, dann trat sie wieder stark hervor – weil Jana, als sie sich unter Sascha wegdrehte, ihren Rücken heftig krümmte und sich gleich darauf wieder entspannte.
    Mit einer leichten Bewegung ihrer Schenkel löste sie sich von Sascha.
    Er glaubte, dies sei zufällig geschehen, und versuchte, sie zurückzuziehen – aber Jana schob sich abermals weg – ein bisschen, einige Zentimeter weit, und bewegte dabei die Schenkel. »Nein, nein, nicht so. Probiers … ein bisschen höher …«
    Jana sagte kein einziges Wort, und als Sascha es erriet, erstarrte sie – gleich einem klugen Tier, wenn ihm eine Spritze verabreicht oder ein widerspenstiger Dorn herausgezogen wird; ihre angespannten und ein wenig erschrockenen Augen schielten, kaum merklich zitterte sie mit ihrem feuchten und leichten Körper.
    »Pssss…«, flüsterte Jana und hielt Sascha mit ihrer Hand mit den dünnen, anmutig gekrümmten Fingern ganz leicht an der Hüfte. Einen Moment lang bewegte sie sich ihm entgegen.
    Mit jeder Bewegung spürte Sascha, wie sein Herz heller wurde, dass das Blut aus dem Herz entwich. Tok, tok, tok, es ist weg.
    Als diese Helligkeit zu einer glühenden, fast grauen Farbe wurde, begann plötzlich das rote, aufgewirbelte Blut wieder zu fließen, drängte ins Herz zurück, drehte sich dort im Kreis …
    Sascha erbebte – er hielt Jana mit der Hand unter dem Bauch, ihr Nabel war in der weichen Handfläche zu spüren; er befand sich irgendwo zwischen der Schicksals- und der Lebenslinie.
    »Jana hat geschrien«, verstand Sascha. Sie hatte gerade aufgeschrien.
    Er löste sich von ihr und drehte sich sanft zur Seite, Jana lag auf dem Rücken, drückte die Beine zusammen. Sie atmete, die Augen geschlossen. Ihre Lider waren angespannt und zitterten, wie bei einem Menschen, der sich bemüht, die Augen nicht zu öffnen, weil er sich fürchtet oder sich schämt, das Licht zu sehen.
    »Sag mal … ist bei dir … alles in Ordnung?«, fragte sie.
    Sascha schaute.
    »Alles ist gut«, antwortete er und strich über ihre Hand. »Jana, du bist außergewöhnlich. Unvorstellbar. Süß. Heiß.« Als Sascha das sagte, spürte er plötzlich, dass er keine Luft bekam.
    »Und du bist ein geiler Kater!«, sagte sie, und schwieg. Ihre Stimme war ein wenig albern, und neckisch.
    »Nein.«
    »Dann … bist du ein magerer und gieriger Bock.«
    »Nein, bin ich nicht …«, antwortete Sascha patzig.
    »Und warum bist du geil, Kater?«, fragte Jana, ohne die Augen zu öffnen, und verzog grinsend die Mundwinkel. »Warum reibst du dich mit deinem mageren hündischen Bauch an mir? Warum machst du, was nicht gut ist?«
    »Ach, das bin ich? Und ich dachte, du bist das?«
    »Das geschah unbewusst.«
    »Meiner Meinung nach sehr bewusst.«
    Jana dachte nach. Leckte schnell mit der Zunge über die Lippen.
    »Du hast ein sehr schönes … Ding … Ich dachte, wie wunderbar wird es in mir liegen, so wohlgeformt … Und ich bin gekommen, ja.«
    Jana öffnete plötzlich ihre fröhlichen, lachenden Augen, und es schien Sascha, als würde er über eine Wiese gehen und gehen, inmitten grauen, gleichförmigen Grases, und plötzlich zwei lebendige, sonnengleiche Blüten sehen. Und sie blickten ihn an.
    Er beugte sich hinunter und küsste diese Blumen, sie schmeichelten seine Lippen.
    Jana erhob sich und lief nackt durchs Zimmer, suchte irgendetwas, hielt das Fetzchen des nicht angezogenen Slips in der Hand.
    Sascha sah sie verblüfft und zärtlich an, dachte – das ist sie: ein klarer und warmer Körper, und in ihrem Inneren fließt jetzt überall, wo es nur möglich ist, sein Saft.
    Sascha schaute auf Janas Rücken, ihren schmalen Bauch, als wollte er durch Jana hindurchschauen, wie durch ein Röntgen – um zu erkennen, wo genau das Seine, das Weiße geborgen ist und gleichmäßig herumschwimmt.
    Das war Verwandtschaft – Sascha empfand es wie eine absolute und fast göttliche Verwandtschaft.

Kapitel 6
    »Sascha, ich brauche ganz schnell einen zuverlässigen Mann. Nur – du kannst es nicht sein.«
    Jana inhalierte tief und ließ den Rauch langsam aufsteigen.
    Sie saßen auf einer Bank neben ihrem Haus.
    Aus Gewohnheit schaute Sascha den Vorübergehenden lange nach – egal welchen Geschlechts und Alters. Er schaute gerne Menschen an.
    »Warum nicht ich?«, fragte er.
    »Weil es für dich hier Arbeit gibt. Hast

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