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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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schrecklich es im Leben dieses Kindes aussehen mußte, wenn es selbst Santa als einen Feind oder als verachtenswertes Wesen betrachtete. Wie wollte dieser Junge im Leben zurechtkommen, wenn er jeden, der ihm etwas Gutes tun wollte, vor den Kopf stieß? »Oh, du armer Junge«, murmelte er und verschränkte die Arme. »Ich sehe schon, ich muß es auf meine Weise tun.« Santa preßte den Zeigefinger gegen die Nase und konzentrierte sich.
    Plötzlich war die Gasse weg.
    Eben noch hatte Joe vor dem Hauseingang gestanden, und im nächsten Moment fand er sich auf eine für ihn vollkommen unerklärliche Weise auf einem Hausdach wieder, und der verrückte alte Mann stand immer noch neben ihm. Nur war der vielleicht gar nicht so verrückt . . . Joe starrte fassungslos um sich.
    »Heiliges Kanonenrohr!« rief er. »Wie hast du das denn gemacht?«
    »Nun ja«, erwiderte der alte Mann mit einem Achselzucken, »ich sagte doch, du sollst mit mir aufs Dach kommen.«
    Dann fielen Joe fast die Augen aus dem Kopf, als er auch noch das phantastische Vehikel entdeckte, mit dem sie das Dach teilten. Es war das erstaunlichste Fahrzeug, das ihm je vor Augen gekommen war — ein wunderbar geschnitzter Schlitten, der Joe an Sachen erinnerte, die er einmal im Schaufenster eines Antiquitätengeschäftes gesehen hatte. Und davor waren acht seltsam aussehende Rentiere gespannt, die unglaublich lebendig wirkten ...
    Er machte ein paar zaghafte Schritte auf den Schlitten zu und fragte sich, ob er vielleicht eingeschlafen sei und nur träume. Dann blieb er wieder stehen und murmelte für sich: »Moment — ich weiß, was das ist! Eine Weihnachtsdekoration, die eine Firma zu Reklamezwecken auf das Dach gestellt hat. So etwas habe ich schon einmal gesehen.« Er klammerte sich an diesen Gedanken, um sich zu beruhigen.
    Da warf eines der Rentiere plötzlich den Kopf mit dem Geweih nach hinten und stieß einen Laut hervor – so ein Mittelding zwischen Blöken und empörtem Schnauben.
    Joe sah es verdattert an.
    »Hast du schon mal gehört, daß eine Weihnachtsdekoration wiehert?« fragte ihn der alte Mann.
    Sie waren echt »Aber . . . Santa Claus gibt es doch gar nicht«, protestierte Joe mit schwacher Stimme. Er konnte immer noch nicht glauben, was er mit eigenen Augen sah, und blickte zweifelnd auf den alten Mann.
    Santa Claus lächelte — nun fest entschlossen, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen, weil er merkte, daß der Junge in seinem Unglauben wankend wurde. »Möchtest du mitfahren?« fragte er, auf den Schlitten deutend. Noch nie, seit er als Santa Claus die Welt bereiste, hatte er einem Kind ein solches Angebot gemacht. Doch dieser Junge hatte etwas Besonderes an sich . . .
    »Mitfahren?« sagte Joe, als wollte ihn jemand als Anhalter mitnehmen. »Mitfahren???« wiederholte er verdattert, als ihm die wahre Bedeutung dieses Angebotes aufging. »In dem Schlitten?« Er deutete auf das phantastische Gefährt auf dem Dach.
    Santa Claus nickte, während sich das Lächeln über sein ganzes Gesicht ausbreitete. »Ich habe noch nicht mal in einem Flugzeug gesessen«, flüsterte Joe ehrfürchtig und auch ein wenig ängstlich, daß er diese unglaublichen Dinge, die hier passierten, nur träumte. So etwas Wunderbares widerfuhr ihm doch nicht! Wenn er ja sagte, würde sich das alles wieder in Luft auflösen und ihn trauriger zurücklassen denn je zuvor. . .
    »Nun«, ermunterte ihn Claus lächelnd, aber auch mit einer Spur von Ungeduld, »entschließ dich. Ich habe es heute nacht ziemlich eilig.« Er sah mit hochgezogenen Augenbrauen über die vielen Dächer der Häuser hin, die er hier noch besuchen mußte.
    »Himmel ... du meinst ... ich soll . . .« Joe preßte die Hände zusammen, damit er der Versuchung nicht erlag. Und trotzdem . . . »Ja!« entfuhr es ihm plötzlich, »ich meine, recht gern, wenn es dir nichts ausmacht . . .«Er blinzelte, und dann war er plötzlich ganz atemlos vor Aufregung. »Schrecklich gern, ja . . . Wirklich?« Ihm versagte die Stimme.
    Santa Claus lachte – der freundlichste Laut, den Joe seit langem gehört hatte. Santa führte ihn zu dem Schlitten, half ihm auf den Kutschbock und kletterte dann selbst hinauf. Joe lehnte sich staunend zurück, daß sein Traum noch immer nicht enden wollte.
    »Halte dich fest«, sagte Santa. »Keine Angst — du bist hier so sicher wie zu Hause.« Eine Sekunde lang war er unachtsam und vergaß . . .
    »Ich habe kein Zuhause«, sagte Joe schroff, als sich die Wirklichkeit mit ihrem

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