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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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du Santa Claus?«
    »Oh, Junge, ich hasse es, wenn mir so etwas passiert«, murmelte Santa Claus leise. Dann setzte er ein breites Lächeln auf und sagte laut: »Hallo, kleines Mädchen.«
    Das Mädchen deutete auf das Päckchen, das Santa Claus zwischen Bergen anderer Geschenke unter den Baum gelegt hatte. »Ist das das Püppchen, das ich mir gewünscht habe?« Und dann sah sie erschrocken zur Seite, zum Tisch hin, wo Joe sich bemühte, die Lampe an ihren alten Platz zurückzustellen. »Du bist es!« rief sie.
    Da schaute Joe das Mädchen zum erstenmal richtig an und erkannte sie ebenfalls wieder. »Du??« fragte er ungläubig. Es war das rothaarige Mädchen, das ihm in den letzten Wochen ein paarmal abends ein warmes Essen spendiert hatte.
    »Ihr beiden kennt euch?« fragte Santa verwundert.
    Joe und Cornelia staunten sich an, als könnten sie gar nicht glauben, daß der Zufall sie nach so langer Zeit in diesem Zimmer zusammenbrachte. Sie machte ein paar vorsichtige Schritte, und er kam ihr einen Schritt entgegen, als würden sie von einer unwiderstehlichen, magnetischen Kraft bewegt.
    »Ich bin . . . Cornelia«, sagte das Mädchen schüchtern und blickte dann zu Boden, als verließe sie der Mut nach diesen Worten.
    »Ich heiße Joe«, sagte Joe und schob, von ihrer Verlegenheit angesteckt, die Hände in die Hosentaschen.
    »Ich bin in Eile«, murmelte Santa, der ein wenig die Geduld verlor mit seinem jungen Romeo, der seine Julia entdeckt hatte.
    Cornelia blickte erschrocken zu Santa Claus hinüber, als ihr plötzlich wieder einfiel, wen sie noch in ihrem Wohnzimmer ertappt hatte und sich auf ihre gute Kinderstube besann: »Ich bin sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Sir«, sagte sie, während sie auf den Teller mit den Plätzchen auf dem Kaminsims deutete. »Möchten Sie nicht ein paar von meinen Plätzchen probieren? Sie schmecken köstlich.«
    Santa Claus blickte gehorsam auf das Gebäck. »Oh«, sagte er lächelnd, »Schokoladenplätzchen! Die mag ich am liebsten.« Er nahm sich zwei vom Teller, hielt sie einen Moment unter seine Nase, um den süßen Duft der Schokolade einzuatmen, und steckte sie dann in den Mund.
    Während Santa sich am Kamin den Imbiß schmecken ließ, fragte Cornelia Joe mit leiser Stimme: »Bist du sein Freund?«
    Joe wischte sich seine schwarzen Wuschelhaare aus den Augen, drückte die Schultern durch und zuckte mit gespielter Gleichgültigkeit die Achseln. »Oh, ja, ich helfe ihm bisweilen. Manchmal kutschiere ich für ihn die Rentiere. Und . . . äh . . .« Er sah hoch und bemerkte, daß Santa ihn augenzwinkernd betrachtete. »Und manchmal . . . auch nicht.«
    Trotzdem hatte er die gewünschte Wirkung bei Cornelia erzielt. Sie sah ihn verwundert an. »Wahrhaftig«, murmelte sie, »mußt du denn abends nicht zu Hause sein?«
    Joe zuckte abermals mit den Achseln. »Ich habe kein Zuhause.«
    Cornelia dachte einen Moment darüber nach, und ein Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. »Soll das heißen, daß du die ganze Nacht im Freien verbringen kannst und dir niemand sagt, daß du zu Bett gehen mußt? Hast du aber ein Glück!« setzte sie mit sehnsüchtigem Neid hinzu. Wenn sie daran dachte, mit welchen Leuten sie zusammenleben mußte, war kein Zuhause das Schönste, was sie sich vorstellen konnte. Sie sah ihn plötzlich wieder schüchtern mit halb gesenkten Wimpern an. Er war der mutigste und schönste Junge, den sie in ihrem Leben gesehen hatte, dachte sie . . . und was für herrliche Leute er kannte!
    Joe blickte mit leichtem Erröten auf sie zurück und überlegte krampfhaft, ob ihm nicht noch etwas einfallen wollte, mit dem er ihr imponieren konnte. Er hatte immer geglaubt, Mädchen seien dumme Gänse, doch heute nacht wußte er plötzlich nicht mehr, wie er auf diese Idee gekommen war. »He, du, Cor. . .«, er griff sich an die Stirn, »he — wie heißt du gleich wieder?«
    »Cornelia.«
    »Das ist viel zu kompliziert«, sagte Joe stirnrunzelnd, damit sie nicht merken sollte, daß er Schwierigkeiten hatte mit der Aussprache.
    »Oh.« Sie sah zu Boden und machte ein langes Gesicht. Sie hatte ihren Namen noch nie ausstehen können.
    »Ich werde dich Corny nennen.«
    Da blickte sie wieder mit einem vergnügten Grinsen zu ihm auf. Sie hatte noch nie einen Spitznamen gehabt, und daß sie ihn unter solchen Umständen bekam, war absolute Spitze.
    »Hör mal, Corny«, sagte Joe, und seine Stimme klang plötzlich sehr verhalten und bewegt, »ich habe mich noch gar nicht für das gute

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