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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss angehalten.«
    Joelyn wirkte überrascht. » Wirklich?«
    » Trank sie sehr viel?«
    Sie schüttelte vehement den Kopf. » Jackie verlor nicht gern die Kontrolle.«
    » Die Nachbarin, Candy, sagte, sie hätten zusammen Gras geraucht.«
    Sie öffnete überrascht den Mund. Dann schüttelte sie noch einmal den Kopf. » Das kann ich nicht glauben. Solchen Blödsinn machte Jackie nie. Es gefiel ihr, wenn Leute zu viel tranken und über die Stränge schlugen, aber sie tat es nie selbst. Sie reden über eine Frau, die seit ihrem sechzehnten Lebensjahr dasselbe Gewicht hatte. Ihr Arsch war so zusammengekniffen, dass er beim Gehen quietschte.«
    Sie dachte noch ein wenig darüber nach und schüttelte dann wieder den Kopf. » Nein, nicht Jackie.«
    » Warum räumte sie das Haus Ihrer Mutter selbst aus? Warum bezahlte sie nicht jemanden, der die Drecksarbeit für sie übernahm?«
    » Sie traute keinem anderen. Sie hatte immer die richtige Art, Sachen zu tun, und egal, wer man war, man machte es immer falsch.«
    Zumindest das passte zu dem, was Candy gesagt hatte. Der ganze Rest ergab ein völlig anderes Bild, was in gewisser Weise nachvollziehbar war, da Joelyn ihrer Schwester nicht sonderlich nahegestanden hatte. Er fragte: » Hat die Zahl elf irgendeine Bedeutung für Sie?«
    Sie runzelte die Stirn. » Nicht die Geringste.«
    » Was ist mit dem Satz: › Ich werde mir nichts versagen ‹ ?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. » Aber komisch ist das schon … So reich sie war, sie versagte sich die ganze Zeit etwas.«
    » Versagte sich was?«
    » Essen. Alkohol. Spaß.« Sie lachte wehmütig auf. » Freunde. Familie. Liebe.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen – die ersten echten Tränen, die Will bei ihr sah. Er stieß sich von der Tür ab und ging hinaus. Im Gang wartete Faith auf ihn.
    » Irgendwas Neues?«
    » Sie hat bei der Adoptionsgeschichte gelogen. Zumindest hat sie das gesagt.«
    » Wir können Candy danach fragen.« Faith zog ihr Handy aus der Tasche und klappte es auf. Beim Wählen sagte sie zu Will: » Wir hätten uns vor zehn Minuten mit Rick Sigler im Krankenhaus treffen sollen. Ich habe angerufen, um den Termin zu verschieben, aber er hat nicht abgehoben.«
    » Was ist mit seinem Freund, Jake Berman?«
    » Ich habe ein paar Uniformierte auf ihn angesetzt. Sie rufen an, falls sie ihn finden.«
    » Finden Sie es nicht merkwürdig, dass wir ihn nicht aufspüren können?«
    » Noch nicht, aber fragen Sie mich heute Abend noch mal, falls wir ihn bis dahin nicht gefunden haben.« Sie hielt sich das Handy ans Ohr, und Will hörte, wie sie Candy Smith die Nachricht hinterließ, sie möge doch bitte zurückrufen. Faith klappte das Handy zu, hielt es aber fest umklammert. Will bekam eine ungute Vorahnung und fragte sich, was sie als Nächstes sagen würde – etwas über Amanda, eine spitze Bemerkung über Sara Linton oder über Will selbst. Zum Glück ging es um den Fall.
    » Ich glaube, Pauline McGhee gehört dazu.«
    » Warum?«
    » Es ist nur ein Gefühl. Ich kann es nicht erklären, aber es ist einfach ein zu großer Zufall.«
    » McGhee ist noch immer Leos Fall. Wir sind nicht zuständig, haben keinen Grund, ihn zu bitten, uns daran zu beteiligen.« Dennoch musste Will fragen: » Meinen Sie, Sie können ihn beeinflussen?«
    Sie schüttelte den Kopf. » Ich will Leo keine Scherereien machen.«
    » Er sollte Sie doch anrufen, wenn er Paulines Eltern in Michigan gefunden hat, oder?«
    » Er hat zumindest gesagt, dass er es tun wird.«
    Dann standen sie beide schweigend vor dem Aufzug.
    Schließlich sagte Will: » Ich glaube, wir müssen zu Paulines Arbeitsstelle gehen.«
    » Ich glaube, Sie haben recht.«

14 . Kapitel
    F aith ging in der Lobby der XAC Homage auf und ab, der Designfirma mit dem lächerlichen Namen, in der Pauline McGhee arbeitete. Die Büros befanden sich im dreizehnten Stock des Symphony Tower, einer architektonischen Peinlichkeit von Wolkenkratzer, der an der Ecke Peachtree und Fourteenth Street aufragte wie ein gigantisches Spekulum. Faith schüttelte sich bei diesem Vergleich. Sie musste daran denken, was sie in Jacquelyn Zabels Autopsiebericht gelesen hatte.
    Passend zur Großspurigkeit des Namens war die vollverglaste Lobby ausgestattet mit sehr niedrigen Couchen, auf denen man unmöglich sitzen konnte, ohne entweder jeden Muskel im Arsch anzuspannen oder sich so hineinzulümmeln, dass man ohne Hilfe nicht mehr aufstehen konnte. Faith hätte sich fürs

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