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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ihn durch den dünnen Stoff der Hosentasche. Er reagierte sofort, und als sie ihm ins Ohr hauchte, musste er sich an der Couch festklammern, damit er überhaupt stehen konnte.
    Sie nahm sein Ohr zwischen die Zähne. » Habe ich dir gefehlt?«
    Er schluckte, konnte nicht sprechen, weil sie ihre Brüste, ihren Körper an seinen Rücken presste. Er legte den Kopf in den Nacken, und sie küsste seinen Hals, aber es war nicht Angie, an die er dachte, als ihre Finger ihn umfassten. Es war Sara, ihre langen, schlanken Finger, die seine Hand versorgt hatten, als sie beide nebeneinander auf der Couch saßen. Der Geruch ihrer Haare, denn er hatte sich doch kurz vorgebeugt und so leise eingeatmet, wie er konnte. Sie roch nach Zuwendung und Freundlichkeit. Sie roch nach allem, was er je gewollt hatte – nach allem, was er nie haben konnte.
    » Hey.« Angie hatte aufgehört. » Wo bist du?«
    Mit Mühe schaffte es Will, den Reißverschluss seiner Hose hochzuziehen. Er schob Angie mit der Schulter weg und ging durchs Zimmer.
    Sie fragte: » Hast du mal wieder deine Tage?«
    » Hast du über das Baby Bescheid gewusst?«
    Sie stemmte die rechte Hand in die Taille. » Welches Baby?«
    » Mir ist es egal, wie die Antwort lautet, aber ich will die Wahrheit. Ich muss die Wahrheit wissen.«
    » Schlägst du mich, wenn ich es dir nicht sage?«
    » Ich werde dich dafür hassen«, antwortete er, und sie beide wussten, dass es die Wahrheit war. » Dieses Baby hätte du oder ich sein können. Verdammt, dieses Baby war ich.«
    Ihr Ton war scharf, abwehrend. » Mommy lässt ihr Baby im Mülleimer liegen?«
    » Entweder das, oder sie verkauft es für Speed.«
    Sie presste die Lippen zusammen, konnte den Blick aber nicht abwenden. » Touché«, sagte sie schließlich, denn genau das hatte Deirdre Polaski mit ihrem kleinen Mädchen gemacht.
    Will wiederholte seine Frage, die einzige Frage, die jetzt noch wichtig war. » Hast du gewusst, dass in diesem Penthouse ein Baby war?«
    » Lola kümmerte sich darum.«
    » Was?«
    » Sie ist nicht schlecht. Sie sorgte für das Baby. Wenn sie nicht geschnappt worden wäre …«
    » Moment mal.« Er streckte die Hand aus, um sie zu stoppen. » Du glaubst, diese Hure hat sich um das Baby gekümmert?«
    » Er ist doch okay, oder? Ich habe im Grady angerufen. Mutter und Sohn sind wieder vereint.«
    » Du hast dort angerufen?« Er konnte nicht glauben, was er hörte. » Mein Gott, Angie! Er ist ein winziges Baby. Er wäre tot, wenn wir noch länger gewartet hätten.«
    » Aber du hast nicht gewartet, und er ist nicht tot.«
    » Angie …«
    » Es gibt immer Leute, die sich um Babys kümmern, Will. Wer achtet schon auf jemanden wie Lola?«
    » Du machst dir Sorgen um irgendeine Crack-Hure, während ein Baby in einem Müllhaufen verhungert?« Er ließ sie nicht antworten. » Das reicht. Das reicht mir jetzt.«
    » Was soll das heißen?«
    » Das heißt, ich bin fertig mit dir. Die Schnur an deinem Jo-Jo ist zerrissen.«
    » Leck mich.«
    » Kein Hin und Her mehr. Kein Herumvögeln mehr, kein Davonrennen mitten in der Nacht und kein Zurückkommen einen Monat oder ein Jahr später und dann so tun, als könntest nur du mir die Wunden lecken.«
    » Bei dir klingt das ja richtig romantisch.«
    Er öffnete die Haustür. » Ich will, dass du aus meinem Haus und aus meinem Leben verschwindest.« Da sie sich nicht rührte, ging er zu ihr und zerrte sie zur Tür.
    » Was tust du da?« Sie stemmte sich dagegen, und als er nicht nachgab, schlug sie ihm ins Gesicht. » Lass mich, verdammt noch mal, los.«
    Er hob sie von hinten hoch, und sie stieß die Tür mit dem Fuß zu.
    » Raus«, sagte er und versuchte, den Türknauf zu erreichen, ohne sie loszulassen.
    Angie war Streifenbeamtin gewesen, bevor sie Detective wurde, und sie wusste, wie sie ihn zu Fall bringen konnte. Sie trat zu und traf ihn in der Kniekehle, sodass er zu Boden ging. Will ließ sie nicht los, riss sie mit sich, und sie beide wälzten sich auf dem Boden wie zwei kämpfende Hunde.
    » Hör auf«, kreischte sie, trat ihn, schlug ihn, benutzte jeden Teil ihres Körpers, um ihm Schmerzen zu verursachen.
    Will drehte sie auf den Bauch und drückte sie flach auf den Holzboden. Mit einer Hand packte er ihre beiden Hände, sodass sie sich nicht mehr wehren konnte. Ohne nachzudenken, griff er nach unten und riss ihr den Slip herunter. Ihre Nägel gruben sich in seinen Handrücken, als er seine Finger in sie stieß.
    » Arschloch«, zischte sie, aber sie war so nass

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