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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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nehmen.«
    » Stimmt, aber was haben wir sonst, dem wir nachgehen könnten? Wenn wir weiter gegen Mauern anrennen, dann enden wir beide mit Gehirnerschütterungen.«
    Will wartete einige Sekunden. » Was für einen Termin?«
    » Das ist was Persönliches.«
    » Okay.«
    Danach schien keiner von beiden noch etwas zu sagen zu haben. Warum fiel es Will so leicht, Sara Linton sein Innerstes zu offenbaren, und andererseits so unglaublich schwer, mit irgendeiner anderen Frau eine normale Unterhaltung zu führen, vor allem mit seiner Partnerin?
    Faith startete einen Versuch: » Ich rede über meine Sache, wenn Sie über Ihre reden.«
    Er lachte. » Ich glaube, wir müssen noch einmal ganz von vorn anfangen. Bei dem Fall, meine ich.«
    Sie stimmte ihm zu. » Ob man etwas übersehen hat, findet man am besten heraus, indem man alles noch einmal durchgeht.«
    » Wenn Sie von Ihrem Termin zurück sind, fahren wir zu den Coldfields und reden mit Rick Sigler in seiner Arbeit, damit er nicht wieder vor seiner Frau eine Schau abziehen muss, und dann gehen wir alle Zeugen noch einmal durch – alle, die auch nur entfernt mit dieser Sache etwas zu tun haben. Arbeitskollegen, Handwerker, die im Haus waren, technischer Kundendienst, alle, mit denen die Frauen Kontakt hatten.«
    » Kann nicht schaden«, erwiderte Faith. Wieder entstand eine Pause, und wieder beendete Faith sie. » Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Will hatte vor seinem Haus gehalten. Er wünschte sich, ein Blitz würde aus dem Himmel schießen und ihn töten.
    Angies Auto blockierte die Einfahrt.
    » Will?«
    » Ja«, krächzte er. » Wir sehen uns morgen früh.«
    Er schaltete das Handy ab und steckte es in die Tasche. Im vorderen Zimmer brannte Licht, aber Angie hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Außenbeleuchtung einzuschalten. Er hatte Bargeld in der Tasche, Kreditkarten. Er könnte die Nacht in einem Hotel verbringen. Es musste doch eines geben, das nichts gegen Hunde hatte, oder vielleicht konnte er sie auch unter seinem Sakko hineinschmuggeln.
    Betty stand auf dem Beifahrersitz auf und streckte sich. Die Außenbeleuchtung sprang an.
    Leise murmelnd nahm Will den Hund auf den Arm. Er stieg aus, schloss das Auto ab und ging dann die Einfahrt hoch. Er öffnete das Tor zum Hinterhof und setzte Betty ab, stand dann ein paar Minuten unentschlossen vor seinem Haus, nannte sich selbst einen Trottel und zwang sich hineinzugehen.
    Angie saß mit angezogenen Füßen auf der Couch. Ihre langen, schwarzen Haare waren offen, so wie er es mochte, und sie trug ein enges, schwarzes Kleid, das ihre Kurven betonte. Sara hatte schön ausgesehen, aber Angie sah sexy aus. Ihr Make-up war dunkel, die Lippen blutrot. Er fragte sich, ob sie sich für ihn so hergerichtet hatte. Wahrscheinlich. Sie spürte es immer, wenn Will sich von ihr löste. Sie war wie ein Hai, der Blut im Wasser witterte.
    Sie begrüßte ihn so, wie die Prostituierte es getan hatte. » Hey, Baby.«
    » Hey.«
    Angie stand auf und streckte sich wie eine Katze, als sie zu ihm kam. » Guten Tag gehabt?«, fragte sie und legte ihm die Arme um den Hals. Will drehte den Kopf, und sie drehte ihn zurück und küsste ihn auf den Mund.
    Er sagte: » Tu das nicht.«
    Sie küsste ihn noch einmal, weil sie sich nicht gern sagen ließ, was sie tun sollte.
    Will blieb so passiv, wie er konnte, und schließlich ließ sie die Arme sinken.
    » Was ist mit deiner Hand passiert?«
    » Ich habe jemanden geschlagen.«
    Sie lachte, als hätte er einen Witz gemacht. » Wirklich?«
    » Ja.« Er stützte die Hand auf die Rückenlehne der Couch. Eines der Pflaster löste sich.
    » Du hast jemanden geschlagen.« Jetzt nahm sie ihn ernst. » Irgendwelche Zeugen?«
    » Keine, die reden.«
    » Gut für dich, Baby.« Sie war ihm sehr nahe, stand direkt hinter ihm. » Ich wette, Faith hat sich in die Hose gemacht.« Ihre Hand wanderte seinen Arm entlang, hielt auf seinem Handgelenk inne. Ihr Ton änderte sich. » Wo ist dein Ring?«
    » In meiner Tasche.« Will hatte ihn abgenommen, bevor er zu Saras Wohnung gefahren war. Zu der Zeit hatte er sich eingeredet, er tue es, weil seine Finger anschwollen und der Ring zu eng wurde.
    Angies Hand wanderte zu seiner Hosentasche. Will schloss die Augen und spürte, wie der Tag ihn einholte. Nicht nur der Tag, sondern die letzten acht Monate. Angie war die einzige Frau, mit der er je zusammen gewesen war, und sein Körper war einsam gewesen, die Sehnsucht nach ihr beinahe schmerzhaft.
    Ihre Finger berührten

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