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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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zusammengekrümmt neben der Badezimmertür, der Taser lag neben ihr. » Bitte … bring ihn um.«
    » Aufhören«, befahl Faith Pauline und unterdrückte das Zittern ihrer Hände, die die Waffe fest umklammerten.
    » Lassen Sie sie«, flehte Darla. » Bitte, lassen Sie sie.«
    Ächzend rappelte Faith sich auf. Sie drückte Pauline die Waffe an den Kopf und bemühte sich um eine ruhige, feste Stimme. » Hören Sie sofort auf, oder ich drücke ab, so wahr mir Gott helfe.«
    Pauline schaute hoch. Ihre Blicke kreuzten sich, und Faith zwang ihre ganze Entschlossenheit in ihr Gesicht, obwohl sie eigentlich nur auf die Knie fallen und beten wolle, das Leben in ihrem Bauch möge weiterbestehen.
    » Lassen Sie ihn sofort los«, befahl Faith.
    Pauline ließ sich Zeit damit, als hoffte sie, dass eine Sekunde Druck mehr die Sache zum Abschluss bringen würde. Sie setzte sich auf den Boden, die Hände noch immer zu Klauen gekrümmt. Tom drehte sich auf die Seite und hustete so heftig, dass sein Körper vor Anstrengung zuckte.
    » Rufen Sie einen Krankenwagen«, sagte Faith, doch keiner schien sich zu rühren. Ihre Gedanken rasten. Sie sah Sterne vor den Augen. Sie musste Amanda anrufen. Sie musste Will finden. Wo war er? Warum war er nicht hier?
    » Was ist denn los mit dir?«, fragte Pauline und warf Faith einen bösen Blick zu.
    In Faiths Kopf drehte sich alles. Sie sackte gegen die Wand, versuchte, nicht ohnmächtig zu werden. Sie spürte etwas Nasses zwischen ihren Beinen. Wieder brannte es in ihrem Bauch, es war fast eine Kontraktion. » Rufen Sie einen Krankenwagen«, wiederholte sie.
    » Müll …«, murmelte Tom Coldfield. » Ihr seid doch alle nichts als Müll.«
    » Halt’s Maul«, zischte Pauline.
    Tom krächzte: » Jage mir doch diese da hinaus … und verriegle die Tür hinter ihr.«
    » Halt’s Maul«, wiederholte Pauline durch zusammengebissene Zähne.
    Aus Toms Kehle kam ein gutturaler Ton. Er lachte. » O Absolom, ich bin erstanden.«
    Pauline versuchte, sich auf die Knie aufzurichten. » Du fährst direkt in die Hölle, du krankes Arschloch.«
    » Nicht«, warnte Faith und hob wieder die Waffe. » Holen Sie ein Telefon.« Sie schaute sich über die Schulter zu Darla um. » Holen Sie mein Handy aus dem Bad.«
    Faith riss den Kopf herum, als Pauline sich über Tom beugte.
    » Nicht«, wiederholte Faith.
    Pauline grinste Tom mit hohnverzerrter Fratze an. Anstatt ihm wieder die Finger um den Hals zu legen, spuckte sie ihn an. » Georgia ist ein Staat mit Todesstrafe, du Hurensohn. Was denkst du, warum ich hierhergezogen bin?«
    » Warten Sie«, sagte Faith verwirrt. » Sie kennen ihn?«
    Nackter Hass blitzte aus den Augen der Frau. » Natürlich kenne ich ihn, du blöde Kuh. Er ist mein Bruder.«

24 . Kapitel
    W ill lag auf der Seite auf Judith Coldfields Küchenboden und sah Judith in ihre Hände schluchzen. Seine Nase juckte, und das störte ihn, was ihn wunderte, da er doch ein Küchenmesser im Rücken stecken hatte. Zumindest glaubte er, dass es ein Küchenmesser war. Sooft er den Kopf drehte, um nachzusehen, wurde der Schmerz so schlimm, dass er beinahe ohnmächtig wurde.
    Er blutete nicht stark. Gefährlich wurde es nur, wenn das Messer sich bewegte und die Arterie oder irgendein Blutgefäß, das es blockierte, öffnete und das Blut fließen konnte. Schon bei dem Gedanken an die reine Mechanik der Metallklinge, die da irgendwo zwischen Muskeln und Sehnen steckte, wurde ihm schwindelig. Schweiß bedeckte seinen Körper, und er fing an zu frösteln. Komischerweise war es das Schwierigste, den Hals gerade zu halten. Die Muskeln waren so angespannt, dass sein Kopf bei jedem Herzschlag pochte. Doch wenn er nur für eine Sekunde locker ließ, wurde der Schmerz in seiner Schulter so heftig, dass er den Geschmack von Erbrochenem im Mund schmeckte. Will hatte sich nie bewusst gemacht, wie viele Teile seines Körpers mit den Schultern zusammenhingen.
    » Er ist ein guter Junge«, sagte Judith durch ihre Hände hindurch zu Will. » Sie wissen gar nicht, wie gut er ist.«
    » Sagen Sie es mir. Sagen Sie mir, warum Sie glauben, dass er gut ist.«
    Die Frage überraschte sie. Sie schaute ihn nun endlich an, schien zu erkennen, dass er in Lebensgefahr schwebte. » Haben Sie Schmerzen?«
    » Es tut ziemlich weh«, gab er zu. » Ich muss meine Partnerin anrufen. Ich muss wissen, ob es ihr gut geht.«
    » Tom würde ihr nie etwas tun.«
    Die Tatsache, dass sie sich gezwungen fühlte, so etwas zu sagen, jagte Will einen

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