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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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herausbekommen?«
    » Geben wir ihnen noch ein paar Minuten«, schlug Faith vor. » Sie klingen, als würden Sie Pauline für eins von unseren Opfern halten.«
    » Was glauben Sie?«
    » Ich habe Sie zuerst gefragt.«
    Will seufzte. » Mein Gefühl deutet in diese Richtung. Pauline ist gut betucht, hat einen guten Job. Sie hat braune Haare und braune Augen.« Er zuckte die Achseln und nahm sich selbst den Wind aus den Segeln. » Ist nicht gerade viel für eine fundierte Hypothese.«
    » Es ist mehr, als wir heute Morgen beim Aufstehen hatten«, gab Faith zu bedenken, obwohl sie nicht so recht wusste, ob sie seinem Gefühl zustimmte oder sich an Strohhalme klammerte. » Wir sollten vorsichtig sein. Ich will Leo nicht in Schwierigkeiten bringen, indem wir in seinem Fall herumschnüffeln und ihn dann im Regen stehen lassen, wenn nichts dabei herauskommt.«
    » Einverstanden.«
    » Ich rufe jetzt bei Pauline McGhee in der Arbeit an und frage nach Morgans Anzügen. Vielleicht kriege ich ja ein paar Informationen aus den Leuten dort heraus, ohne Leo auf die Zehen zu steigen.« Faith zog ihr Handy heraus und schaute auf den Monitor. » Mein Akku ist leer.«
    » Hier.« Will bot ihr sein Handy an. Sie nahm es behutsam in beide Hände und wählte eine Nummer aus ihrem Notizbuch. Will fragte sich, ob er so lächerlich aussah wie Faith, wenn er sich die beiden Hälften des Apparats ans Gesicht hielt, und kam zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich noch lächerlicher aussah. Faith war nicht wirklich sein Typ, aber sie war eine attraktive Frau, und attraktiven Frauen ließ man viel durchgehen. Sara Linton zum Beispiel würde man vielleicht sogar einen Mord durchgehen lassen.
    » Entschuldigung«, sagte Faith mit lauter Stimme ins Handy. » Ich kann Sie nur schwer verstehen.« Sie warf Will einen Blick zu, als wäre es seine Schuld, bevor sie den Gang entlang in Richtung Foyer ging, wo der Empfang besser war.
    Will lehnte sich an den Türstock. Das Handy durch ein neues zu ersetzen, stellte für ihn ein nahezu unlösbares Problem dar – eines der Probleme, die normalerweise Angie für ihn löste. Er hatte versucht, ein Austauschgerät zu bekommen, indem er den Netzanbieter anrief, aber dort hatte man ihm gesagt, er müsse in einen Laden gehen und Formulare ausfüllen. Angenommen, dieses Wunder passierte tatsächlich, dann müsste Will sich mit den Eigenheiten des neuen Geräts vertraut machen – wie man einen Klingelton einstellte, der ihm nicht auf die Nerven ging, wie man die Nummern, die er für die Arbeit brauchte, einprogrammierte. Will nahm an, dass er Faith fragen könnte, aber sein Stolz ließ das nicht zu. Er wusste, dass sie ihm sehr gerne helfen würde, aber sie würde auch darüber reden wollen.
    Zum ersten Mal in seinem Erwachsenenleben wünschte Will sich, dass Angie zu ihm zurückkommen würde.
    Er spürte eine Hand auf dem Arm und hörte ein » Entschuldigung«, als eine dünne Brünette die Tür zum Ärztezimmer öffnete. Er nahm an, dass das Nancy vom Sozialdienst war, die nun Felix abholte. Es war noch so früh am Tag, dass der Junge nicht sofort in ein Heim gebracht wurde. Vielleicht gab es eine Pflegefamilie, die sich eine Weile um ihn kümmerte. Hoffentlich machte Miss Nancy ihren Job schon so lange, dass sie einige gute Familien kannte, die ihr einen Gefallen schuldig waren. Es war schwierig, Kinder unterzubringen, die in der Luft hingen. Will hatte selbst in der Luft gehangen, lange genug, um ein Alter zu erreichen, in dem eine Adoption fast unmöglich war.
    Faith kam zurück. Mit einem missbilligenden Stirnrunzeln gab sie Will sein Handy zurück. » Sie sollten sich ein neues besorgen.«
    » Warum?«, fragte er. » Es funktioniert doch wunderbar.«
    Sie ignorierte diese offensichtliche Lüge. » Morgan trägt nur Armani, und er scheint ziemlich überzeugt davon zu sein, dass er der einzige Mann in Atlanta mit genug Stil ist, um das auch durchziehen zu können.«
    » Das heißt, wir reden von einem Bereich zwischen zwei-fünf und fünftausend Dollar pro Anzug.«
    » Ich würde wetten, der Preis bewegt sich eher im oberen Bereich, nach seinem arroganten Ton zu urteilen. Außerdem hat er mir erzählt, dass Pauline McGhee von ihrer Familie entfremdet ist, und das schon seit mindestens zwanzig Jahren. Er sagt, sie ist mit siebzehn von zu Hause weggelaufen und hat nie zurückgeschaut. Von einem Bruder hat er sie noch nie reden hören.«
    » Wie alt ist Pauline jetzt?«
    » Siebenunddreißig.«
    » Wusste

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