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Sara Linton 01 - Tote Augen

Sara Linton 01 - Tote Augen

Titel: Sara Linton 01 - Tote Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Fall zu lösen.«
    Sam ließ noch nicht locker. » Es ist doch sicher kein Vergnügen für Sie, dass Joelyn Zabel in so harten Worten über Ihre Behörde spricht.«
    Will brauchte sich nur Sams Miene anzusehen, um zu ahnen, dass Amanda lächelte. Die beiden spielten ein Spiel, weil der Reporter offensichtlich genau wusste, dass Amanda keine Ahnung hatte, wovon er redete.
    Sie sagte: » Was ihre Erklärung angeht, müssen Sie Miss Zabel schon selbst fragen. Ich habe in der Sache nichts mehr zu sagen.«
    Amanda beantwortete noch zwei weitere Fragen und beendete dann die Pressekonferenz mit der üblichen Bitte, dass jeder mit Informationen sich melden möge.
    Die Reporter zerstreuten sich, um irgendwo ihre Artikel zu schreiben und durchzugeben – Will war sich allerdings ziemlich sicher, dass keiner von ihnen die Verantwortung dafür übernehmen würde, das trügerische Gerücht über den sogenannten Nierenmörder in die Welt gesetzt zu haben, ohne vorher die Fakten zu überprüfen.
    Amandas Stimme war ein leises Grummeln, das Will kaum verstand, als sie zu Faith sagte: » Gehen Sie.«
    Faith brauchte keine Erklärung, und sie brauchte auch keine Verstärkung, dennoch packte sie Will am Arm, als sie auf die Gruppe der Reporter zuging. Sie schob sich an Sam vorbei, und offensichtlich hatte sie etwas zu ihm gesagt, denn der Mann folgte ihr in eine schmale Gasse zwischen dem Krankenhaus und dem Parkhaus.
    Sam sagte: » Hab den Drachen überrumpelt, was?«
    Faith deutete auf Will. » Agent Trent, das ist Sam Lawson, professionelles Arschloch.«
    Sam grinste ihn an. » Freut mich.«
    Will erwiderte nichts, aber Sam schien das nichts auszumachen. Der Reporter war mehr an Faith interessiert, und er schaute sie so wölfisch an, dass Will den primitiven Drang verspürte, dem Kerl einen Kinnhaken zu verpassen.
    Sam sagte: » Verdammt, Faith, du siehst echt heiß aus.«
    » Amanda ist stinksauer auf dich.«
    » Ist sie das nicht immer?«
    » Du solltest dich besser nicht schlecht mit ihr stellen. Denk daran, was beim letzten Mal passiert ist.«
    » Das Tolle an so viel Trinken ist, dass ich mich nicht erinnere.« Er grinste wieder und musterte sie von Kopf bis Fuß. » Du siehst wirklich gut aus, Babe. Ich meine – einfach fantastisch.«
    Sie schüttelte den Kopf, aber Will sah, dass sie weich wurde. Er hatte sie noch nie einen Mann so anschauen sehen, wie sie jetzt Sam Lawson anschaute. Zwischen den beiden war etwas eindeutig noch nicht bereinigt. Will war sich in seinem ganzen Leben noch nie so überflüssig vorgekommen.
    Zum Glück schien sich Faith daran zu erinnern, dass sie aus einem bestimmten Grund hier war. » Hat Rockdale dir das mit Zabels Schwester gesteckt?«
    » Die Quellen von Reportern sind vertraulich«, antwortete Sam, was jedoch ihre Vermutung so gut wie bestätigte.
    Faith fragte: » Wie lautet Joelyns Erklärung?«
    » Kurz gefasst sagte sie: Ihr wärt drei Stunden Däumchen drehend herumgestanden und hättet darüber gestritten, wer den Fall bekommt, während ihre Schwester in einem Baum starb.«
    Faiths Lippen waren ein dünner, weißer Strich. Will war es richtiggehend schlecht. Offenbar hatte Sam direkt nach Faith mit der Schwester gesprochen, was erklärte, warum der Reporter so sicher sein konnte, dass Amanda im Dunklen tappte.
    Schließlich fragte Faith: » Hast du ihr die Information zukommen lassen?«
    » Du solltest mich besser kennen.«
    » Rockdale hat ihr die Information gesteckt, und du hast ihre Aussage aufgezeichnet.«
    Er zuckte die Achseln, noch eine indirekte Bestätigung. » Ich bin Reporter, Faith. Ich mache nur meine Arbeit.«
    » Das ist eine ziemlich beschissene Arbeit – über trauernde Familien herfallen, über die Polizei herziehen, drucken, wovon du weißt, dass es eine Lüge ist.«
    » Jetzt weißt du, warum ich so viele Jahre lang Säufer war.«
    Faith stemmte die Hände in die Hüften und seufzte schwer und frustriert.
    » Das ist nicht das, was mit Jackie Zabel passiert ist.«
    » Das habe ich mir schon gedacht.« Sam zog Notizblock und Stift heraus. » Dann gib mir etwas anderes, das ich als Aufmacher verwenden kann.«
    » Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    » Erzähl mir von der Höhle. Ich habe gehört, dass er da unten eine Schiffsbatterie hatte, damit er ihnen Stromstöße versetzen konnte.«
    Die Schiffsbatterie war etwas, das sie » schuldiges Wissen« nannten, die Art von Information also, die nur der Mörder kennen konnte. Es gab lediglich eine Handvoll Leute,

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