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Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen

Titel: Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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aus der Tasche, wählte schnell seine Nummer und landete direkt auf der Mailbox. Verflucht . Ich steckte es zurück in die Tasche. Sowohl im wörtlichen wie im übertragenen Sinn war ich mittlerweile genug abgekühlt, um mich auf den Weg zu machen. Ich stellte einen Fuß vor den anderen, stieg in eine U-Bahn und fuhr zur Union Station.
    Wenn ich erst wieder bei George war, würde ich mich um alles kümmern. Wie ich dorthin kommen wollte, wusste ich zwar noch nicht genau, aber ich würde schon einen Weg finden. Ohne wieder einen Fuß ins Tageslicht zu setzen. Klar .
    Ich würde mich des kleinen Vampirantriebs bedienen,
der dazu in der Lage war. Ich konnte es. Eins nach dem anderen.
    Ich kann es. Ich kann es .
    Ich zwang mich, nach etwas Positivem an der Situation zu suchen. Es war schwer, aber schließlich fiel mir etwas ein. Mit dem Erreichen der Union Station hatte ich auch das PATH System von Toronto erreicht – sechzehn Meilen unterirdischer Fußgängertunnel, die das Verkehrssystem mit zahlreichen Gebäuden des Geschäftsviertels verbanden. Es war nicht nötig, sich hier jemals wieder in die oberste Etage zu bewegen. Tatsächlich nie . Es gab Läden, Theater und Restaurants in Hülle und Fülle, und das alles unter der Erde.
    Ein wahres Paradies für Nachtwandler.
    Dennoch bereitete mir der Gedanke kein Wohlbehagen. Obwohl es fantastisch war, dass mir das PATH im Notfall zum Einkaufen und Bummeln zur Verfügung stand, war es keine angenehme Aussicht, womöglich nie mehr die Sonne zu sehen.
    Eigentlich kannte ich das PATH. Als ich noch ein anständiges Leben geführt hatte, hatte ich es täglich benutzt. Aber jetzt … sah alles gleich aus. Mein Kopf fühlte sich neblig an. Ich stellte einen Fuß vor den anderen und bewegte mich in Richtung Norden, wobei ich im Vorbeigehen einige Leute ansah. Sie starrten alle seltsam zurück.
    Vielleicht sah ich fürchterlich aus. Schließlich fühlte ich mich so. Wieso sollte ich also nicht auch so aussehen?
    »Entschuldigen Sie«, fragte ich eine blonde Frau mit einem Kind von ungefähr drei Jahren. »Kennen Sie sich hier aus?«

    Sie riss die Augen auf und wich einen Schritt zurück. »Ich … ich weiß nicht.«
    Ich sah auf das Kind hinunter und lächelte es an.
    Daraufhin fing das Kleine an zu weinen.
    Ich schlug eine Hand vor meinen Mund. Wahrscheinlich hatte ich ihn nur mit meinen Reißzähnen angeblitzt, die länger, um nicht zu sagen schärfer , als üblich waren.
    Mein Name ist Sarah Dearly. Meine Spezialität ist es, unschuldige Kinder zu erschrecken .
    »Tragen Sie … tragen Sie zufällig Kontaktlinsen?«, fragte die Frau mit zittriger Stimme.
    »Kontaktlinsen?«
    Oh, Mist . Meine Augen waren noch schwarz. Und meine Reißzähne spitz. Außerdem war ich in einem verschwitzten, aufgelösten, desolaten Zustand. Ich sah mich um und stellte fest, dass einige Leute auf mich aufmerksam geworden waren. Sie sahen mich an, als würde ich jeden Moment die Jacke ausziehen und darunter eine Ladung Dynamit zum Vorschein kommen.
    Dann blickte ich hinüber zu der Wand neben uns und bemerkte, dass sie verspiegelt war. Jeder in der Nähe des Donutladens, vor dem ich mich befand, war darin zu sehen.
    Jeder. Außer mir, versteht sich.
    Das bemerkte auch die Frau. Sie begann zu kreischen und zeigte auf mich, während ihr Kind noch lauter anfing zu heulen.
    Ich ging weiter. Schneller. Inzwischen war mir die Richtung egal, solange ich nur von den kreischenden, nach Erdnussbutter riechenden Menschen wegkam. Ein Blick über meine Schulter verriet mir, dass ein paar von ihnen mir
zögerlich folgten. Ich wusste nicht, ob es sich um Jäger handelte, die auf den einsamen Vampir aufmerksam geworden waren, oder einfach um neugierige Gaffer. Da ich nicht in der Lage war, klar zu denken, konnte ich es nicht herausfinden. Am besten sollte ich weglaufen, und genau das tat ich.
    Ich bog um eine Ecke und fand mich plötzlich einer massiven Gestalt gegenüber. Sie hielt mich an den Schultern fest, blickte auf mich hinunter und strich mir die strähnigen Haare aus dem Gesicht.
    »Sarah«, sagte Thierry besorgt. »Beruhige dich.«
    Ich musste zugeben, dass ich dazu einen Moment brauchte.
    Er zog mich in seine Arme und hielt mich mitten im PATH fest, während ich langsam meine Fassung wiedererlangte.
    »W … wie hast du mich gefunden?«, stieß ich nach einem Augenblick hervor.
    »Seit du vorhin einfach aufgelegt hast, habe ich nach dir gesucht. Dank unserer Zeuger-Zöglings-Verbindung kann ich dich

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