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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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weiß nicht, warum oder für wen Sie
    ein Wirtshaus suchen sollten, die Frage kommt mir ziemlich
    merkwürdig vor, vor allem von einer Dame ..." Sie öffnete den
    Mund noch einmal, doch er hielt die Hand hoch, um ihr Schwei-
    gen zu gebieten. „Aber ich bin heute Abend großzügig ... und so
    neige ich dazu, Ihnen den Gefallen zu tun."
    Unwillkürlich lächelte sie. „Danke, Mylord."
    „Danken Sie mir nicht vorschnell."
    Callie kniff die Augen zusammen - genau dasselbe hatte sie
    vorhin zu ihm gesagt. „Was wollen Sie?"
    Sie war auf eine ganze Reihe von Forderungen gefasst - et-
    was, was Julianas Unterricht betraf, Zugang zu Almack's, eine
    Dinnereinladung von ihrer Mutter, sogar von Rivingtons Mut-
    ter. Darauf war sie gefasst. In diesem Augenblick schien ihr das
    der gerechte Ausgleich für den Namen eines Wirtshauses, in
    dem sie ihre Abenteuer fortführen konnte.
    Worauf sie nicht gefasst war, das war sein Lächeln. Als er
    dann tatsächlich lächelte, ein verwegenes, raubtierhaftes Grin-
    sen, das ihr durch und durch ging - war sie vollkommen über-
    rumpelt. Ihr wurde heiß, und ihr Herz begann zu hämmern. Sie
    konnte den Blick nicht von seinen weißen Zähnen wenden, sei-
    nen weichen Lippen, dem Grübchen in der Wange.
    Er war attraktiver denn je.
    Ralston nutzte ihre Verblüffung aus und trat so dicht an sie
    heran, bis sie mit dem Rücken an der Wand stand. Mit einiger
    Verspätung fiel ihr auf, dass es in dem kleinen Alkoven bemer-
    kenswert still war, wenn man überlegte, wie viele Gäste sich
    gerade außer Sichtweite tummelten. Er hatte einen Ort aus-
    gewählt, der beinahe zur Gänze von einer massiven Säule und
    einigen Farnen verdeckt war und ihnen ein gewisses Maß an
    Privatsphäre schenkte.
    Ihn schien es nicht zu kümmern, dass wenige Zoll entfernt
    der gesamte ton versammelt war.
    Sie wurde nervös.
    Er streckte die Hand aus und strich ihr mit dem Finger über
    den Arm, legte dort, wo er sie berührte, eine Spur aus Feuer.
    Dann nahm er ihre behandschuhte Hand in seine, drehte sie
    um und legte ihr Handgelenk frei. Mit dem Daumen strich er
    über die zarte Haut, sodass ihr Puls zu rasen begann. Callies
    gesamte Welt lief in diesem einzigen Moment zusammen, in die-
    ser Liebkosung. Sie konnte den Blick nicht losreißen von dem
    Punkt, an dem sie einander berührten. Die Wärme seiner Hand,
    das gleichmäßige Reiben seines Daumens erfüllte all ihre Sin-
    ne, drohte sie zu überwältigen.
    Sie wusste nicht, wie lang sie so standen, ehe er ihre Hand
    an die Lippen hob und sie auf die bloßgelegte Stelle am Hand-
    gelenk küsste. Sie schloss die Augen und überließ sich ihren
    Empfindungen - spürte seine weichen Lippen, die sich nun öff-
    neten und einen heißen, feuchten Kuss auf sie hauchten, und
    dann streiften seine Zähne die empfindsame Stelle. Sie hörte,
    wie sie aufkeuchte, und öffnete gerade noch rechtzeitig die Au-
    gen, um zu sehen, wie er über ihre Haut leckte. Verwegen sah er
    ihr in die Augen, während er gleichzeitig ihre Sinne in ein heil-
    loses Chaos stürzte, und sie konnte nicht anders, als ihn dabei
    zu beobachten. Ihr war klar, dass er genau wusste, was er da
    mit ihr anstellte.
    Mit einem letzten Kuss gab Ralston ihre Hand frei, fixierte
    Callie mit seinem Blick und beugte sich vor. Mehr gehaucht als
    gesprochen raunte er, und die Worte strichen ihr sanft über die
    Schläfe: „Das ,Dog & Dove'."
    Zuerst war sie verwirrt. Sie hatte zwar nicht gewusst, was er
    sagen würde, aber das hatte sie nicht erwartet. Und dann däm-
    merte ihr inmitten des sinnlichen Nebels, den er über sie ge-
    worfen hatte, wovon er sprach. Ihre Augen weiteten sich. Bevor
    sie noch etwas sagen konnte, war er verschwunden. Langsam
    gewann sie ihr Gleichgewicht zurück.
    Als sie wenig später den Alkoven verließ, vor Vorfreude ganz
    aufgeregt, überraschte es sie nicht, dass der Marquess den Ball
    verlassen hatte.
    Er hatte ihr jedoch den Namen eines Wirtshauses genannt.
    Anne, Sie müssen mir helfen", sagte Callie flehend,
    während sie ihrer Zofe dabei zusah, wie sie die Fri-
    sur löste, die sie vor dem Verlobungsball so sorgfäl-
    tig aufgesteckt hatte.
    „Ich muss gar nichts", versetzte die Zofe empört. „Ihnen ist
    doch sicher bewusst, dass ich meine Stelle verlieren würde,
    wenn das herauskäme."
    „Sie wissen, dass ich das niemals zulassen würde", erwiderte
    Callie. „Aber ohne Sie komme ich nicht zurecht."
    Anne begegnete Callies Blick im Spiegel. „Nun, dann

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