Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom
entgegen. Während sie mit dem Handy in der einen und dem Glas in der anderen Hand dastand, kam David nah an sie heran, sah sie an und öffnete erst den Knopf, dann den Reißverschluss ihrer Jeans. Sein Blick und die Berührung elektrisierten sie.
» Wäre Ihnen morgen Nachmittag recht? Um halb drei? «
David streifte ihr die Hose von den Beinen, fuhr mit seinen Fingern die Innenseite ihrer Oberschenkel entlang.
» Ja … das würde passen. « Nur mit Mühe gelang es Sarah, nicht zu stöhnen und sich auf das Telefonat zu konzentrieren.
» Ich selbst kann leider nicht dabei sein « , hörte sie Levic.
» Das macht nichts « , presste sie heiser hervor. » Also, Herr Magister Levic « , versuchte sie das Gespräch zu beenden.
David ließ von ihr ab, nahm einen Schluck Cognac, stellte das Glas zurück auf den Tisch und begann die Knopfleiste seiner Jeans zu öffnen. Ebenso langsam. Einen Knopf nach dem anderen. Sarah fixierte abwechselnd seine Hände und Augen.
» Ich bin morgen bei Auswärtsterminen. Aber Frau Kastler ist instruiert und wird alles Notwendige veranlassen. «
» Wunderbar « , sagte Sarah. » Wenn Frau Kastler Bescheid weiß, wird sicher alles klappen. «
David streifte seine Jeans ab. Durch den Stoff seiner eng anliegenden Boxershorts zeichnete sich sein erigierter Penis ab. Er ging zwei Schritte auf Sarah zu, stellte sich dicht hinter sie, drückte sie fest an sich, küsste ihren Nacken, ihre Schultern, ihren Hals und streichelte sanft ihre Brüste.
Es brachte Sarah fast um den Verstand.
» Homestory will Herr Doktor Brand aber keine machen. «
Sie bemerkte, wie ihr Atem immer schneller wurde. Konnte dieser Levic nicht endlich zum Ende kommen?
» Kein Problem. Herr Magister Levic, ich muss … «
» Aber im Unternehmen können Sie Fotos von ihm machen, wenn Sie wollen. «
Gerhard Levic bat Sarah, nicht über den Besuch der Drogenfahndung zu schreiben, weil es sich da nur um ein Missverständnis gehandelt habe.
» Das kann ich Ihnen nicht versprechen « , behauptete sie. » Das liegt in der Hand unseres Chefredakteurs. « Dann verabschiedete sie sich rasch.
» War’s wichtig? « , fragte David und drehte sie herum.
» Ich habe noch einen Interviewtermin mit Brand, diesmal einen richtigen « , triumphierte sie verhalten.
» Und was liegt in der Hand des Chefredakteurs? «
» Ach, nicht so wichtig. Die Meldung, dass die Drogenfahndung bei den Brands war, kann man leider nicht mehr stoppen. Darüber müssen wir schreiben, das können wir doch nicht einfach ignorieren. Wo waren wir stehen geblieben? «
Er zog sie auf den Boden.
» Ich zeig’ dir, wo wir stehen geblieben sind. «
20
MARIO KAISER
M ario Kaiser stieg gerade aus der Dusche, als sein Handy läutete, das auf einem Stapel Handtücher im Regal lag.
Er trocknete sich umständlich mit einer Hand ab, während er mit der anderen das Handy nahm. Auf dem Display leuchtete Levics Name auf.
» Wir müssen uns treffen. Sofort! « , war alles, was Gerhard Levic sagte. » In zwanzig Minuten im Privat ? «
Mario Kaiser hatte keine Lust, am frühen Abend ins Privat zu fahren. Es war dunkel und stank nach abgestandenem Rauch.
Außerdem hatte er Hunger, und ihm war nach einem Lokal, in dem er etwas Herzhaftes zu sich nehmen konnte. In der Schulerstraße gab es eines, wo er sich häufig für die bevorstehende Nacht in der Bar stärkte.
» Nein. Nicht im Privat, sondern im Gulaschmuseum « , antwortete er. » Ich muss was essen. «
Noch bevor Levic antworten konnte, legte er auf.
Mario Kaiser liebte Gulasch zu jeder Tages- und Nachtzeit, und im Gulaschmuseum gab es seiner Meinung nach das beste von Wien, vom Rindsgulasch übers Kesselgulasch aus Beiried bis hin zum Szegediner Gulasch, und sogar dem Bohnengulasch mit Paprikawurst konnte er etwas abgewinnen. Und wenn er, was selten vorkam, keine Lust auf Gulasch hatte, dann wandte er sich der traditionellen Wiener Wirtshausküche zu.
Er zog sich an und machte sich auf den Weg.
Mario Kaiser war einige Minuten zu früh und nahm am Tisch hinter dem Fenster Platz. Die Kellnerin kam, und er bestellte ein Fiakergulasch. Dass er dazu nur Wasser und kein Bier bestellte, wunderte die Kellnerin schon lange nicht mehr. Man kannte Mario Kaiser hier als den Gast, der niemals Alkohol trank.
Gerhard Levic kam pünktlich. Sein Gesicht war ernst, sein Blick hart, und er erschien Mario Kaiser hochgradig nervös.
Die Kellnerin kam wieder an den Tisch, und Levic bestellte ein großes Zwickl. Die
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