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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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hätte er soeben einen Vollrausch durchlebt.
    Er lag in einem bequemen Bett, eingehüllt in eine Wolldecke. Mühsam setzte er sich auf und bemerkte, dass um seinen rechten Arm ein verblichener Verband gewickelt war. Wie es schien, hatte sich jemand um seine Wunde gekümmert, sie gereinigt und dafür gesorgt, dass die Blutung gestillt wurde. Aber wer? Und wo war er überhaupt?
    Benalir beg ann, sich das Zimmer, in dem seine Pritsche stand, genauer anzusehen. Gegenüber von seinem Bett befand sich ein altertümlich ausgearbeiteter Kamin, in dem ein loderndes Feuer prasselte und Wärme spendete. Gleich daneben sichtete er einen aus Buchenholz gefertigten Tisch; darunter lagen seine Reiseutensilien: Kleidung, sein Schwert, der Dolch; selbst der Proviant war noch größtenteils vorhanden.
    Durch ein Fenster fielen Sonnenstrahlen und kündigten einen neuen, unverbrauchten Morgen an.
    Benalir versuchte, die Gliedmaßen ein wenig zu bewegen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Mit einem Seufzer ließ er sich zurück auf sein e Bleibe sinken und dachte nach. Was mag geschehen sein, als mich Kenitras Dolch traf? Ich bin bewusstlos geworden, so viel ist mir klar, aber was passierte danach? Alle wurden sie von den Beinen gerissen, doch was war der Auslöser dafür? Wenn doch nur Giano, Alana und Danfalius hier wären … ich hoffe, ihnen ist nichts Schlimmes zugestoßen.
     
    Plötzlich vernahm er das Knarren der Zimmertür; seine Sinne machten sofort einen alarmierten Eindruck.
    Ein älterer Mann von etwa sechzig Jahren betrat den Raum. Er lä chelte, als er erkannte, dass Benalir sein Bewusstsein wiedererlangt hatte. Das gräuliche Haupthaar reichte ihm bis zu den Schultern und seine zerschlissene Kleidung zeugte von bescheidener Herkunft. Während seine hellblauen Augen Benalir fixierten, sprach er: „Den Göttern sei Dank bist du endlich aufgewacht. Fast drei Tage lang hast du ununterbrochen geschlafen. Ich hatte schon Angst; hätte ich dir keine Flüssigkeit zugeführt, wärst du im Schlaf dahingeschieden. Aber vielleicht sollte ich mich erst einmal vorstellen. Ich bin Solof!“
    Er reichte dem jungen Schmied eine Hand, die von Schwielen übersät war, und Benalir erwiderte den Händedruck.
    Gut, in Feindeshand scheine ich nicht geraten zu sein, trotzdem würde ich gerne wissen, wie es kommt, dass ich mich nun hier an diesem Ort befinde.
    „Ich heiße Benalir, Sohn von Galdor dem Schmied. Ich möchte dir meinen aufrichtigen Dank aussprechen, Solof; dafür, dass du mich so zuvorkommend gepflegt hast. Verzeih mir, falls meine Bitte unhöflich klingt, aber bitte erzähle mir, was in Fulna geschehen ist. Wir sind nicht mehr in der Stadt, oder?“
    „Nein, in der Tat nicht“, antwortete der alte Mann lachend und kratzte sich an seiner zerfurchten Nase. „Und es ist nur verständlich, dass du erfahren möchtest, was passiert ist. Zunächst einmal lass mich dir sagen, dass wir uns in Bulfir aufhalten, einem abgelegenen Küstendorf, vierzig Meilen von Fulna entfernt.“
    „Vierzig Meilen?!“, entfuhr es Benalir. „Wie konnte ich eine dermaßen lange Strecke zurücklegen – ohne Bewusstsein?“
    „Durch meine Mithilfe sind wir zusammen hier angelangt.“
    „Sind wir geritten?“
    „Nein“, antwortete Solof und zwinkerte ihm zu. „Ich habe Magie verwendet.“
    „M-Magie?“, stotterte Benalir und starrte sein Gegenüber perplex an. „Also bist du … “
    „Ein Magier, wie er im Buche steht“, beendete Solof den Satz für ihn.
    Benalir blickte seinen Gastgeber fassungslos an. Solof wirkte so unscheinbar, dass er hinter dessen Fassade niemals einen Zauberer vermutet hätte. Als Erlon ihm während seines Aufenthaltes im Siofelwald von den Altvorderen berichtet hatte, hatte er beim Gedanken an einen Magier stets an eine imposante Erscheinung gedacht, die in prachtvolle Gewänder gekleidet war und einen einschüchternden Eindruck darbot. Bei Solof hingegen traf nichts davon zu. Möglicherweise lügt er mich ja an… Unsinn, warum sollte er? Schließlich hat er meine Wunde versorgt und mich hierher gebracht. Ich sollte ihm Glauben schenken.
    Er bat Solof, fortzufahren, und dieser kam der Bitte u mgehend nach. „Es gibt einen Zauber, ´Vularcondûs` genannt, der es geübten Magiern ermöglicht, in Begleitung einer weiteren Person von einem bestimmten Ort zu einem anderen zu ´springen`. Ich würde dir dies gerne ausführlicher erläutern, aber ich befürchte, dass dieses Thema zu umfassend und komplex ist. Lass mich dir

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