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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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bereden.“
    „ Das denke ich auch“, sagte Milfar und wandelte leichtfüßig zur Tür. „Ich ziehe mich einstweilen zurück, wenn ihr gestattet. Aber Gundamôk, denk daran, du musst mindestens noch zwei Tage ruhen, um deine Kräfte zu schonen.“
    „Ruhen, ich höre immer nur ruhen“, brummte Gundamôk. „Wenn es nach euch Elfen ginge, wäre das ganze Leben ein ei nziges Ruhen.“
    Milf ar stieß einen Seufzer aus und verließ das Zimmer.
    „Es ist doch so“, fuhr Gundamôk mit seinem Serm on fort. „Diese Elfen sind nichts weiter als befleißigte Philosophen, sprechen ständig in Rätseln, und kommen einem mit Lebensweisheiten, die niemand gebrauchen kann. Aber wenn es um handfeste Arbeit geht, da agieren sie hilfloser als Kinder. Ich würde mich so gerne wieder bewegen. Meinem Körper würde es mit Sicherheit nicht schaden.“
    Benalir stieß ein leises Lachen aus, dann wurde er wieder ernst, und bat den Zwerg, ihm alles über Agalam und den Angriff der Loroks zu berichten.
    Der Torwächter schilderte nahezu jedes Detail des Kampfes zwischen den Dorfbewohnern und den Loroks. Darüber hinaus erwähnte er auch den Zurdrûk, und Benalir lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als er hörte, auf welch grausame Art und Weise der Feind über das Dorf hinweggefegt war. Und das alles nur wegen mir! Weil ich gejagt werde, mussten die Leute aus Agalam flüchten! Die Schuld klebt wie Blut an meinen Händen …
    Auf einmal fühlte Benalir sich beklommener denn je zuvor. Als er mit der Wahrheit konfrontiert worden war, hatte er sich Sorgen um seine Zukunft gemacht, dabei allerdings nicht bedacht, welche Folgen sein Schicksal auch für andere Personen bereithielt.
    Ihm blieb jedoch kaum Zeit, sich mit Gewissensbissen zu plagen , weil Gundamôk seine Geschichte so fesselnd illustrierte – wie erschreckend deren Inhalte auch sein mochten -, dass Benalir nicht umhin konnte, gebannt zuzuhören.
    Der Zwerg beendete seine Erzählung und Benalir musste sich eingestehen, dass ihn irgendetwas am Gesamtgefüge der Ereignisse störte. Er überlegte. Dass Gundamôk die Wahrheit sagte, daran zweifelte er nicht, aber was bereitete ihm dann solches Kopfzerbrechen? So sehr er sich auch bemühte, es wollte ihm nicht in den Sinn kommen, sodass er die unbeantwortete Frage zunächst auf sich beruhen ließ, und sich von dem Torwächter verabschiedete.
    „Komm mich heute Abend doch w ieder besuchen“, schlug dieser vor; er schien ernstlich enttäuscht, dass Benalir schon gehen wollte. „Es war eine nette Zerstreuung, sich mal wieder mit jemandem unterhalten zu können.“
    Benalir versprach , Gundamôks Wunsch nachzukommen, für den Fall, dass sich die Zeit erübrigen ließe.
    N achdem er Milfars Hütte verlassen hatte, brach er schleunigst in Richtung des Treffpunktes mit Alana und Giano auf.
    Er fand seine beiden Freunde dabe i vor, wie sie sich ein konzentriert geführtes Duell mit dem Schwert lieferten. Insbesondere Giano stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Er hieb mit seiner Waffe auf und ab, vollführte eine Drehung nach der anderen. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß und seine Augen waren auf Alana fixiert. Nach einigen Schlägen hatte er die Elfe entwaffnet, was Benalir die Gelegenheit verschaffte, etwas zu sagen: „Verzeiht mir, dass ich zu spät bin, aber ich war noch bei Gundamôk, einem Zwerg, den ich in Agalam kennen gelernt habe. Die Elfen konnten ihn aus der Gefangenschaft der Loroks befreien, die das Dorf überrannt haben. Aber wie es scheint, seid ihr schon fleißig bei der Sache. Giano, dein Schlag eben war fantastisch; wenn du so weiter kämpfst, sollten wir lieber mit Holzstöcken trainieren, sonst sehe ich unsere Gesundheit gefährdet.“
    Der Wa ssermensch deutete ein Lächeln an, das sich noch verstärkte, als Alana bestätigte: „Ja, Giano ist heute in der Form seines Lebens. Er war bereits lange Zeit vor mir hier und hat geübt – mit Erfolg, denn heute habe ich ohne Ausnahme den Kürzeren gegen ihn gezogen. Unsere Arbeit trägt erste kleine Früchte!“
    Benalir nickte ermutigend und ließ sein Schwert aus der Scheide fahren. Die Klinge schimmerte im Sonnenschein und erinnerte an pures Silber. Er führte ein paar Schläge aus und ließ seine Waffe danach zurück gleiten, um sich seinem eigentlichen Vorhaben zu widmen: Für den heutigen Tag hatte er sich vorgenommen, seinen Umgang mit dem Bogen zu verbessern.
    Als der Horizont sich schließlich rötlich färbte, stellte er erfreut fest, dass er

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