Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Buck?«
    »Der Kerl, den du bei den Conollys erwischt hast?«
    »Ja.«
    »Hat Bill seiner Frau nicht über Telefon davon erzählt, daß jemand unterwegs ist, der aussieht wie Buck?«
    »Stimmt. Ich war nur etwas überrascht.«
    »Auch am Ende der Welt gibt es Zwillinge.«
    Ich hielt an, denn der Typ machte nicht den Eindruck, von der Straße zu verschwinden. Daß ich gestoppt hatte, machte ihn zufrieden, denn er nickte uns zu, bevor er sich in Bewegung setzte und an meiner Fahrerseite stehenblieb.
    Ich hatte die Scheibe nach unten fahren lassen. Bevor der Mann etwas sagen konnte, überraschte ich ihn mit einer Aussage.
    »Hallo, Buck, wie geht’s?«
    Das knochige Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an. »He, was soll das?«
    »Ich habe Sie nur angesprochen.«
    »Irrtum, ich bin nicht Buck.«
    »Sondern?«
    »Mein Name ist Jorge.«
    »Ah ja, ich habe davon gehört. Buck hat es mir erzählt.«
    Jorge beugte sich noch tiefer. »Wieso hat Buck das getan? Er ist nicht hier.«
    »Wir trafen uns in London.«
    Der Mann kniff die Augen zusammen. »Sie haben meinen Bruder in London gesehen?«
    »Sonst wären wir nicht hier.«
    Auch mein Lächeln konnte sein Mißtrauen nicht vertreiben. Daß er mit unserer Ankunft nicht gerechnet hatte, lag auf der Hand. Das war ihm anzusehen, und er schien sich auch Sorgen um Buck zu machen, traute sich allerdings nicht, uns direkt danach zu fragen.
    »Sie sind fremd!«
    »Stimmt.«
    »Und wir wollen hier keine Fremden haben.«
    Ich blieb freundlich. »Können Sie mir sagen, was das genau heißt?«
    »Ja. Hauen Sie ab. Wenden Sie. Fahren Sie wieder zurück in Ihre Stadt. Das ist alles.«
    »Schade«, sagte ich. »Dabei hätte ich Ihnen noch etwas von Buck ausrichten sollen.«
    Jorge überlegte. Er wurde von Zweifeln geplagt und wußte nicht, wie er sich verhalten sollte. Auf der einen Seite stand das Pflichtgefühl hoch bei ihm in Kurs, auf der anderen dachte er an die Familienbande, die sicherlich bei Zwillingen besonders stark waren.
    »Wollen Sie es nicht hören, O’Leary?«
    Vor der Frage knirschte Jorge mit den Zähnen. »Verdammt noch mal, was ist mit ihm?«
    »Es geht ihm recht gut. Nur wird er noch eine Weile in London bleiben müssen. Er hat ein Zimmer bekommen, das er nicht einmal zu bezahlen braucht. Freie Kost und Logis. Sie verstehen?«
    Jorge schüttelte den Kopf.
    »Er ist festgenommen worden. Es geht auch nicht an, daß man eine fremde Frau in ihrem Haus überfällt, damit man ihren Mann unter Druck setzen kann. Das ist kein guter Stil, Jorge. Irgendwie müssen auch Sie das einsehen.«
    Jorge schluckte. »Das wird Ihnen nichts bringen«, sagte er schließlich. »Hier herrschen andere Regeln.«
    »Bekannt, Jorge. Wir sind gekommen, um sie kennenzulernen. Außerdem suchen wir zwei Männer. Bill Conolly und Harry Doyle. Sie wissen bestimmt mehr über die beiden.«
    Jorge schwitzte plötzlich. Dann schüttelte er heftig den Kopf. »Nein, ich weiß gar nichts. Hauen Sie endlich ab von hier, verdammt. Wir kommen auch ohne Schnüffler aus. Es ist besser, wenn Sie fahren. In Ihrem eigenen Interesse.«
    Suko stieg aus. Lässig ging er um die Kühlerschnauze des Autos herum. Jorge kümmerte sich nicht mehr um mich, er trat Suko in den Weg. »Ihr habt hier nichts zu suchen. Es sei denn, ihr wollt bald auf dem Friedhof liegen.«
    »Das ist das Stichwort.«
    »Den suchen wir nämlich.«
    »Warum?«
    »Das ist unsere Sache. Aber zuvor möchten wir Bill Conolly und Harry Doyle finden. Sie werden uns sicherlich sagen können, wo wir die beiden finden.«
    »Nein!«
    Suko schaute Jorge scharf an. »Gibt es hier in Trimball jemand, der uns helfen kann?«
    »Ihr werdet keinen finden!«
    »Dann halten wir uns an Sie!«
    Jorges Gesicht war in den letzten Sekunden rot angelaufen. Er stand dicht vor einer Explosion. Er zitterte auch, und es war zu hören, wie er die Luft einsaugte. »Sie werden jetzt von hier abhauen, oder es geht euch schlecht.«
    »Wir bleiben!«
    Es sah so aus, als wollte Jorge einen Angriff starten. Aber Suko mußte irgend etwas an sich haben, das ihn davon abhielt. Er trat zurück und wollte sich auch abdrehen, aber so leicht machte es ihm der Inspektor nicht.
    Jorge bekam kaum etwas davon mit, so schnell griff Suko zu. Er hielt plötzlich das Handgelenk des anderen umklammert, drehte den Arm herum und zwang Jorge in die Knie.
    »Jetzt sei mal ganz ruhig, mein Junge. Das hier ist kein Spaß mehr. Wir wollen wissen, wo sich Bill Conolly und Harry Doyle befinden. Sie waren

Weitere Kostenlose Bücher