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Sarg-Legenden

Sarg-Legenden

Titel: Sarg-Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier.«
    »Ja.«
    »Sehr schön. Weiter.«
    »Jetzt sind sie weg!«
    »Aber nicht gefahren.«
    »Das weiß ich nicht.«
    Suko ging davon aus, daß der Mann log. »Wenn Sie nicht reden wollen, werden wir Sie festnehmen. Nur zu Ihrer Information. Wir sind keine Killer, sondern Yard-Leute. Es ist in Ihrem Interesse, wenn Sie etwas sagen. Oder wollen Sie es Ihrem Bruder gleichtun?«
    »Ich weiß nichts.« Er verzog heftig sein Gesicht, was ich gut sehen konnte, denn Suko hatte ihn mit dem Oberkörper auf die Kühlerhaube gedrückt.
    »Aber jemand muß etwas wissen.«
    »Averell Clifton.«
    »Sehr gut. Wer ist das?«
    »Der Chef hier.«
    »Bürgermeister oder so?«
    »Ja, alles in einem. Ihm gehört auch eine Kneipe. Sie liegt auf der rechten Seite.«
    »Wunderbar. Dann fahren wir hin.«
    »Lassen Sie mich los.«
    »Später, wenn Sie im Wagen sitzen. Wir fahren gemeinsam hin. Sie werden uns vorstellen.«
    Suko zwang Jorge O’Leary, in den Rover zu steigen. Ich hörte den Mann keuchen, als Suko ihn in den Fond drückte. »Sie sollten sich kein Beispiel an Ihrem Bruder nehmen, Jorge.«
    »Habt ihr ihn eingelocht?«
    »Zu seiner eigenen Sicherheit.«
    »Es wird euch nichts bringen«, sagte O’Leary mit schwerer Stimme. »Hier ist alles anders, ganz anders.«
    »Darauf sind wir gespannt.«
    Suko hatte die hintere Wagentür geschlossen. Er saß neben Jorge und nickte mir zu.
    Ich fuhr wieder an. Wahrscheinlich war die Szene auf der Straße beobachtet worden. Nur gab es niemand, der sich im nachhinein dafür interessiert hätte. Niemand stellte sich uns in den Weg. Es gab eine völlige Interesselosigkeit hier im Ort. Das war nur Fassade, dahinter lauerte etwas anderes.
    »Wie anders ist es denn hier?« fragte Suko.
    O’Leary hatte seinen Kopf gegen die Stütze gedrückt. »Das weiß ich auch nicht.«
    »Warum sind Sie so stur?«
    »Es ist hier alles anders.«
    »Das habe ich gemerkt«, sagte ich.
    Das Lokal war nicht zu übersehen. Es lag an der rechten Seite in einem Haus mit kleinen Fenstern und zwei Eingängen. Einer führte in den Pub, der andere zu Averell Cliftons Privatwohnung.
    »Wo können wir ihn jetzt finden?« Suko stellte die Frage, als ich angehalten hatte.
    »Im Pub.«
    »Dann steigen wir mal aus.«
    Auf Handschellen hatte Suko verzichtet. Wenn Jorge schlau war, unternahm er keinen Fluchtversuch. Die beiden Männer blieben dicht beisammen. Ich blickte mich um und stellte fest, daß der Ort nicht so leer war. Unsere Ankunft wurde beobachtet. Es waren Männer, die aus den Häusern gekommen waren und über die Straße hinwegschauten. Obwohl ich ihre Blicke nicht genau erkennen konnte, rechnete ich damit, daß sie nicht eben freundlich waren.
    Ich ließ Suko und Jorge Vorgehen. Mein Freund schob O’Leary als ersten in den Gasthof, der sich hier Inn nannte. Ich folgte den beiden auf dem Fuße und drückte mich hinein in das Halbdunkel des Raums, in dem es nach kaltem Rauch und Bier roch. Einige große Tische, die passenden Stühle, auf denen niemand saß. Eine dunkle Balkendecke und ein recht langer Tresen, über dem drei Hängelampen brannten. Ihr Licht fiel aus Schirmen, die wie umgedrehte Blumentöpfe aussahen.
    Hinter der Theke und von da aus gesehen rechts von der Zapfanlage stand der Chef und Wirt. Er trug eine graue Jacke und ein Hemd, das am Kragen offen war.
    Sein Kopf war recht klein. Rötlichgraues Haar verteilte sich darauf. Die Nase sah leicht platt aus, und der breite Mund wirkte wie der eines Frosches. Wasserhelle Augen schauten uns an. Die vergaßen auch nicht, den Blick auf Jorge zu richten.
    Der übernahm das Wort. »Da wollen dich welche sprechen, Averell«, sagte er.
    »Habe ich schon gemerkt.«
    »Sie kommen aus London.«
    Suko stieß Jorge vor bis gegen den Handlauf der Theke. »Wir können uns allein artikulieren, mein Freund.«
    »Was wollen Sie?«
    »Mit Ihnen reden, Mr. Clifton«, sagte ich. »Denn wir haben gehört, daß Sie hier in Trimball am besten informiert sind.«
    »Keine Ahnung.«
    »Das wird sich herausstellen.« In den folgenden Sekunden erfuhr er, um wen es uns ging. Ich merkte an seiner Reaktion, daß er genau Bescheid wußte. Er konnte auch die Nervosität nicht unterdrücken. Ich hatte ihm erklärt, wer wir waren, und das machte ihn unruhig. Einer wie er hatte es höchstens einmal mit einem Dorfpolizisten zu tun. Scotland Yard kannte er allenfalls aus dem Fernsehen.
    »Jetzt sind Sie an der Reihe!«
    »Wieso?«
    »Sie werden uns sagen können, wo wir die beiden

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