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Sarg niemals nie

Sarg niemals nie

Titel: Sarg niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Gliedmaßen von Leichen aus den Bestattungsunternehmen und von allen Friedhöfen in Bath.«
    »Ausgezeichnete Arbeit, Wachtmeister Gustav.« Ich stand auf. »Aber du irrst dich. Der Ghul hat die ganze Leiche mitgenommen.«
    »Aber … der Sarg war doch so schwer.«
    »Er hat Erde hineingeworfen, damit du es nicht bemerkst«, erklärte ich ihm. »Bei dir hätte er sich die Mühe allerdings sparen können. Ein Zettel mit der Aufschrift Vertrau mir, die Leiche liegt immer noch drin hätte es auch getan.«
    John erhob sich ebenfalls und half dem Totengräber beim Aufstehen.
    »Also ist es wahr?«, fragte Gustav. »Du wirst mich nicht essen?«
    »Natürlich nicht.«
    »Nun zier dich nicht so!«, ermunterte mich John. »Ich wollte schon immer zusehen, wie du das Blut eines Menschen trinkst.«
    »Bist du verrückt?«
    »Ja!« Gustav wich zurück. »Er ist völlig verrückt! Du willst doch nicht etwa mein Blut trinken?«
    »Wir könnten ihm vorher den Hals waschen«, schlug John vor. »Falls der Dreck für dich ein Hindernis ist. Ein kräftiger Mann wie er, der hart arbeitet und sich viel bewegt – ich möchte wetten, er hat hervorragendes Blut.«
    »Ganz und gar nicht!« Gustavs Knie zitterten so heftig, dass sie aneinanderschlugen. »Ich bin alt, und mein Blut ist zu dünn. Dich gelüstet doch sicher nach dem Blut einer Jungfer.«
    »Tja, da hat er wohl recht«, gab John zu. »Jungfernblut wäre viel schmackhafter.«
    »Darf ich jetzt gehen, Federico?«
    »Ja«, sagte ich gereizt, »aber wenn du irgendjemandem verrätst, dass du mich hier gesehen hast – gleichgültig, wem –, dann stelle ich etwas so Schreckliches mit dir an, dass du dir wünschst, ich hätte nur dein Blut getrunken.«
    Ohne ein weiteres Wort machte Gustav kehrt und rannte davon. John blickte ihm seufzend hinterher.
    »Ich wäre wirklich gern Zeuge gewesen, wie du das Blut eines Menschen trinkst«, sagte er sehnsüchtig. »Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Es gibt noch so viele schöne junge Frauen auf der Welt.«
    »Wir brauchen einen neuen Sarg«, erinnerte ich ihn.
    »Das ist wahr«, stimmte John zu. »Wir haben einen für Harry, aber du hast seit gestern früh kein Auge zugetan.«
    »Keinen Sarg für mich, sondern für dich.«
    »Für mich?«, fragte John. »Ich … daran habe ich noch gar nicht gedacht, aber … ich weiß nicht, was ich sagen soll. Vielen Dank für das Angebot, ich weiß es durchaus zu schätzen … aber ich bin nicht sicher, ob mir diese Vampirgeschichte wirklich liegt. Es ist eine Sache, darüber zu schreiben, aber selbst zur Tat zu schreiten …«
    »Das meinte ich nicht, John. Ich meinte, wir brauchen einen Sarg, in dem du dich verstecken kannst.«
    »Verstecken?«
    »Ich habe einen Plan. Der Ghul von Bath sucht Leichen, richtig? Also tun wir so, als wären wir Leichen, und wenn er uns holen will, überrumpeln wir ihn und zwingen ihn, uns den Aufenthaltsort von Harrys Leiche zu nennen.«
    »Wundervoll!«, rief John aufgeregt. »Wir müssen den Ghul gar nicht suchen, weil er geradewegs zu uns kommt. Vorausgesetzt natürlich, er weiß, dass wir hier sind.«
    »Wir befinden uns auf einem Friedhof. Er wird schon wissen, dass es hier immer etwas Leckeres gibt. Wir müssen nur dafür sorgen, dass wir die appetitlichsten Happen sind. Vielleicht wittert ein Ghul einen frischen Leichnam …« Ich sah mich um, entdeckte das offene Grab und lächelte. »Wie denjenigen, den Gustav gerade beerdigen wollte.« Wir spähten in das Grab hinab und betrachteten den hölzernen Sarg. »Entweder wittert er Frischverstorbene, oder er beobachtet die Bestattungen.So oder so kommt er heute Nacht, und wir erwarten ihn.«
    »Tadelloser Plan«, lobte John. »Wir brauchen aber trotzdem noch einen Sarg zum Verstecken.« Wir starrten in das offene Grab hinunter. Auf einmal war uns nicht mehr wohl bei der Sache. »Sollten wir ihn … du weißt schon. Nehmen wir den da?«
    »Den da?« Ich schnitt eine Grimasse.
    »Ja, den da.«
    »Vielleicht sollten wir es wirklich tun. Ich meine, da liegt zwar jemand drin, aber eigentlich braucht er ihn nicht, oder? Ich meine, er hat es ja nicht so eilig.«
    »Wir …« John hielt inne. »Wir könnten ihn auch zurücklegen, sobald wir …«
    »Oh!«, machte ich. »Natürlich. Gewiss legen wir ihn zurück, sobald wir fertig sind. Sobald wir den Sarg nicht mehr brauchen. Dann kann er ihn wieder haben.«
    Wir starrten weiter in die Grube hinab.
    »Also«, sagte ich endlich, »wer … wer erledigt es?«
    »Mir ist

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