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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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einsame Nacht schlaflos. Er erinnerte sich an die gemeinsame Zeit mit Claus und daran, dass ihm nichts bleiben würde, wenn er ihn verlor. So versuchte er, einen Ausweg zu finden, kam dabei aber zu keinem auch nur einigermaßen vernünftigen Ergebnis.
    Erst gegen Morgen fielen ihm endgültig die Augen zu. Bis dahin hatte er sich eines geschworen. So schnell wollte er nicht aufgeben.
    Wenn ihm schon nichts blieb, so würde er wenigstens auf seine Weise um Claus kämpfen. Der Zorn des Freundes musste schließlich irgendwann verrauchen und dann wollte Sascha zur Stelle sein und alles für sich entscheiden.
    ✵
    In den kommenden zwei Wochen war Sascha entweder in Marienburg oder vor Claus’ Betrieb anzutreffen. Er konnte jedoch immer nur einen kurzen Blick auf seinen in Auto sitzenden Freund werfen, es gab für ihn keine Gelegenheit, ihn noch einmal anzusprechen. Wenn das hohe Eisentor in Marienburg sich hinter dem Wagen geschlossen hatte, gab es genauso wenig eine Möglichkeit wie vor dem Parkhaus, in dem Claus seinen Wagen jetzt immer abstellte, und das er erreichen konnte, ohne die Straße betreten zu müssen.
    Seine Einkäufe erledigten verschiedene Mitarbeiter, auch das wurde Sascha während seiner Beobachtungen klar. Er widmete sich so verbissen der Beschattung von Claus, dass er schon bald keine Mark mehr verdiente, weil er sich nicht auch noch um Freier kümmern konnte. Sein Kühlschrank war leer, die fällige Miete konnte er genauso wenig wie die Telefonrechnung überweisen. Es ließ ihn kalt. Er hatte nur noch eines im Sinn. Es gab lediglich eine einzige Frage, um die sich für ihn alles drehte.
    Wie konnte er Kontakt zu Claus aufnehmen und das so, dass dieser ihm nicht ausweichen konnte? Er wusste, wenn er nur etwas Zeit hatte, konnte er Claus überzeugen. Schließlich glaubte er zu wissen, wie er seinen Freund behandeln musste, damit dieser wehrlos wurde und nachgab. All die liebevollen Zärtlichkeiten konnten nicht plötzlich vergessen sein. Claus konnte ihm das nicht alles vorgespielt haben und ihn nun einfach aufgeben, ohne selbst darunter zu leiden.
    So gab Sascha auch weiterhin nicht auf. Er kannte die Mauer um Claus’ beträchtliches Grundstück bald wie den Inhalt seiner Hosentasche und hatte bei seinen Untersuchungen eine Stelle ausgemacht, die etwas beschädigt war.
    Er konnte die Mauerrisse, den bröckelnden Putz und den von innen herausragenden Ast einer Birke nutzen, um hinüberzuklettern. Als er dieses Vorhaben in die Tat umsetzte, wäre er allerdings beinahe böse gestürzt, denn sein teilweise noch immer versteiftes Bein behinderte ihn mehr als er angenommen hätte. Trotzdem schaffte er es und sprang auf der anderen Seite hinunter auf den wie ein dicker, weicher Teppich abfedernden Rasen.
    Als Erstes suchte er das Haus ab und erkannte, dass es durch eine Alarmanlage vor ungeladenen Gästen geschützt war. Er fand lediglich mehrere Kellerfenster, die augenscheinlich nicht gesichert, allerdings durch Aluminiumgitter geschützt waren. Die Fenster waren so klein, dass ein Mann von normaler Statur sich niemals hätte hindurchzwängen können. Sascha schätzte, dass er allerdings durchpassen würde.
    Gleich am nächsten Tag organisierte er sich eine Alusäge und wäre beim Verlassen des Geschäftes beinahe erwischt worden. Nur mit viel Glück konnte er entkommen.
    Er dachte nicht eine Sekunde länger darüber nach. Er hatte alles genauestens geplant und wollte Claus am Abend im Haus erwarten. Alles war vorbereitet, aber er sah Claus weder wegfahren noch zurückkommen.
    Drei Tage lang bewegte sich nichts auf dem Grundstück. Sascha wollte nicht allein im Haus sein, wenn sein Freund nicht dort war. Der Blick in die fensterlose Garage blieb ihm verwehrt, so dass er nicht feststellen konnte, ob der Mercedes dort stand. Und so verschob er seinen Überraschungsangriff, weil er annahm, dass Claus geschäftlich unterwegs sei. Aber er musste schließlich irgendwann wiederkommen.
    Er verbrachte den restlichen Tag zu Hause, aß trockenes Toastbrot und trank Leitungswasser. Und das, obwohl die hundert Mark von Claus noch immer auf dem Nachttisch lagen. Er hatte sie nicht berührt, es war, als gäbe es dieses Geld gar nicht. Auf diese Weise wartete er mit einer beinahe unheimlichen Geduld auf den folgenden Tag.
    ✵
    Sascha hatte von morgens sechs Uhr bis zum Mittag gewartet, aber Claus verließ auch an diesem Tag sein Grundstück nicht oder befand sich gar nicht dort.
    Unverrichteter Dinge fuhr Sascha ein

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