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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus glasigen Augen. Seine Wangen glühten. „Halt an. Ich muss kotzen.“ Er presste die Hand vor den Mund, und Laurens fuhr links ran.
    „Komm von der Straße weg.“ Er musste Ian stützen, er zitterte und konnte sich kaum auf den Beinen halten.
    „Ich sterbe, Mann. Ich will nach Hause.“ Die Schliere, die sich Ian vom Mund gewischt hatte, baumelte an seiner Handkante herum. „Setz mich in Mhorags Manor ab. Vielleicht ist Samuel auch da.“
    „Was? Ist das nicht in der Nähe dieses Lochs?“ Dann lief er Hendrik direkt in die Arme. Ian nickte, würgte und erbrach sich wieder. Laurens wartete, bis sich Ian beruhigt hatte. „Ich liefere dich ab, und dann suche ich meinen Vater. Und du versuchst weiter, Samuel zu erreichen.“
    Mit flatternden Fingern fischte Ian das Handy aus der Hosentasche, wählte eine Nummer und drückte es Laurens rechtzeitig in die Hand, bevor es wieder in ihm pumpte.
    „Ian? Was ist los?“
    „Samuel?“ Ihm fiel ein Stein vom Herz. „Ich bin es, Laurens. Wir sind hinter Glasgow auf dem Weg nach Morar.“
    „Nach Morar? Hatte ich nicht gesagt, dass ich euch hier nicht sehen will?“
    Autsch. So ein Scheißkerl. Wie konnte er so kalt reagieren? Laurens atmete tief ein und aus. Samuel musste ihm seine Enttäuschung nicht anhören. „Offenbar bist du auch dort.“
    „Offenbar.“
    Noch einmal tief atmen und die Enttäuschung ignorieren, die anfing, wehzutun.
    „Ich muss mit dir reden.“
    „Nein, musst du nicht.“
    Verdammt noch mal! „Halt doch einfach mal den Mund und hör mir zu!“
    Stille. Na endlich.
    „Ich muss dich warnen. Mein Vater will …“ Nein, das war zu kompliziert. Er musste es ihm persönlich erklären. „Hör zu. Dein Bruder kotzt sich die Seele aus dem Leib. Er hat Fieber und will nach Hause. Ist es okay für dich, wenn ich ihn zu dir bringe?“
    Samuel schwieg immer noch. Was sollte das? Er hatte kein Problem mit seinen Schuppen, er hatte auch kein Problem mit ihm. Wieso behandelte ihn Samuel wie einen Idioten?
    „Sag endlich was. Dein Bruder verreckt am Straßenrand.“ Tatsächlich kippte Ian gerade zur Seite und krümmte sich wimmernd im Gras. Laurens hielt das Handy an Ians Mund und wartete.
    „Und? Hast du ihn gehört? Kann das dein hartes Herz erweichen?“
    „Kommt her. Ihr braucht noch etwas über eine Stunde. Der Wagen hat ein Navi. Gib Morar ein, von der Uferstraße aus siehst du Mhorags Manor vor dir liegen.“
    Laurens drückte weg und feuerte das Handy in den Fußraum. „Dein Bruder ist ein Arsch. Weißt du das?“
    Ian nickte kreideweiß. „Mag sein, aber er hat seine Gründe.“
    „Die kenne ich und die sind mir egal. Ich will ihn vor meinem bekloppten Vater retten, und er faucht mich zum Dank an.“ Er hievte Ian zurück ins Auto, schaltete das Navi ein und fuhr los. Am Horizont ballten sich schwarze Gewitterwolken. Die Sonnenstrahlen stachen golden von ihnen ab und verliehen der Szene etwas ungemein Dramatisches. Tolles Bild, und es passte hervorragend zu seiner Stimmung.

*
    „Wo hat sich dieser Johannson versteckt? In einer Fischerhütte?“ Dylan tippte auf das Display des Navi, aber dadurch erschien auch kein rotes Kreuz mit dem Hinweis Versteck von Dr. Hendrik Johannson. „Sicher, dass wir hier richtig sind?“ Dylan kniff die Augen zusammen und spähte die Straße entlang. „Warum ist dieser Johannson nicht in dem Hotel geblieben, von dem er die Faxe losgeschickt hat?“
    „Weil Touristen als Zeugen für unser Vorhaben abträglich sind.“ James verschattete seine Augen mit der Hand. Schäbige Hütten waren ihm egal, aber wo war der Unterschlupf der Beute? Der dürre alte Mann aus dem Zeitschriftenladen hatte vage nach Osten gewiesen und etwas von Mhorags Manor gemurmelt. „Wenn Sie am Ufer entlang fahren und die paar Häuser von Bracara sehen, sind Sie zu weit.“ Begeistert war er nicht gewesen, einem Fremden Auskunft erteilen zu müssen.
    „Ich will auch in ein Hotel.“ Tom maulte wie ein Baby. Es war ein Fehler gewesen, ihn mitzunehmen. Cola, Eis, Zeitschriften, bei jedem Tankstopp fiel ihm was anderes ein.
    „Das ist kein Ausflug nach Disneyland. Wir jagen den Mann, dessen Tod du wünschst.“
    Tom biss auf seiner Lippe herum und starrte aus dem Fenster. Offenbar wurde ihm erst jetzt das Ausmaß seines Verhaltens klar. „Er hat mir nichts getan, James. Ich habe mich nur erschrocken.“
    „Ach, hast du?“ Um die Aufmerksamkeit des Jungen sicherzustellen, schlug er ihm mit dem Gehstock aufs Knie. Tom wurde weiß,

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