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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um sich selbst erträglicher zu machen.“ Unter den buschigen Augenbrauen blitzte es neugierig. „Gibt es in deinem Leben so ein Zuckerstück?“
    Samuel schüttelte den Kopf. Laurens hätte es sein können. Mit ihm hätte er eines Tages die Erinnerungen an David schlucken können, aber er hatte ihn gekonnt weggebissen. Wie nett, sich im Selbstmitleid zu suhlen.
    Finley schlurfte seufzend davon und ließ ihn mit dem Kloß im Hals allein. Laurens war weg und er würde auch nicht kommen. Es hatte keinen Sinn, zu jammern.
    Sein Zimmer war aufgeräumt, das Bett frisch bezogen, dabei hatte er es kaum benutzt. Die glatt gespannten Laken und die dicken Kissen erinnerten ihn daran, wie müde er war. Nur einen Moment ausruhen, sich ausstrecken und vielleicht ein wenig schlafen.
    „Samuel? Bist du da oben?“ Erin stapfte die Treppe hoch. Also würde es wieder nichts mit schlafen werden.
    „Wo willst du den Papierkram haben? In deinem Zimmer?“ Vor ihrem Bauch trug sie einen Wäschekorb. Er war definitiv zu voll.
    „Bestimmt nicht.“ Wenn das alles Rechnungen waren, würde er Albträume davon bekommen. Er nahm Erin den Korb ab. Die Bibliothek war der richtige Ort für diesen Mist.
    „Die oberen Rechnungen sind die, wo schon zwei Mahnungen eingegangen sind.“ Erin blieb stehen und hielt sich keuchend die Brust. „Darunter sind die weniger brisanten. Ein paar Versicherungsverträge sind auch dabei, Bewerbungsschreiben für die Stelle als Hausmädchen …“
    „Wozu brauchen wir ein Hausmädchen?“ Das arme Ding würde von Erin doch Tag und Nacht drangsaliert werden.
    Erin wurde rot. „Ich habe mit dem Gedanken gespielt, zu kündigen.“ Verlegen kreisten ihre Daumen umeinander. „Ich bin alt und mir wird alles zu viel, und Mr. Wilson ist nicht unbedingt der Arbeitgeber, den ich mir freiwillig ausgesucht hätte.“
    „Jetzt bin ich dein Arbeitgeber, also vergiss die Kündigung.“ Er fischte eines der Bewebungsschreiben aus dem Korb und zerriss es. „Ich habe nicht vor, mich in meinem eigenen Haus vor dem Personal zu verstecken.“ Erin und Finley kannten ihn schon, seit er Windeln um seinen bis zur Hälfte geschuppten Hintern getragen hatte.
    Erin fuhr sich mit dem Handrücken über die Nase und schniefte. „Gut. Dann bleibe ich eben. Aber der Gärtner hat gekündigt, zusammen mit seinem Gehilfen. Dafür sind uns die Pächter treu geblieben. Sie zahlen auch regelmäßig, jedenfalls sagen sie mir das, wenn ich ihnen in Morar begegne.“ Grimmig starrte sie auf den Briefberg. „Weder Finley noch ich haben Einsicht in die Bankgeschäfte.“
    „Die gehen euch auch nichts an.“ Bis er von Mia sämtliche Vollmachten erhalten hatte, würde Zeit ins Land gehen. „Gibt es Bargeld im Haus?“
    „Für die Dachdeckerrechnungen reicht es nicht, für den Wocheneinkauf auf dem Markt schon. Immer wenn Wilson von seinen Geschäftsreisen kam, hat er was zum Leben hiergelassen.“
    In Davids Schlafzimmer stand ein Aktenschrank. Er war abgeschlossen. „Finley soll mir ein Brecheisen holen.“ David war fort und so würde es bleiben. Auf Ian konnte er keine Rücksicht mehr nehmen.

*
    Mit jeder Meile wurde er nervöser. Hendrik ging nicht ans Handy und bei Samuel war ebenfalls nur die Mailbox dran. Laurens hätte viel dafür gegeben, seine Stimme zu hören.
    Ian schlief neben ihm. Schon kurz nach der Abfahrt hatten sie die Plätze getauscht. Ihm schien es wirklich schlecht zu gehen. Ob er eine Pause brauchte? Ihm selbst taten vom langen Sitzen alle Knochen weh. Keine Pause. Das hielt nur auf. Laurens wählte wieder Hendriks Nummer. „Los, geh schon ran.“
    „Der Gesprächsteilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar.“
    Verdammter Mist! Laurens öffnete die MMS mit Samuels Bild. Der Stich ins Herz folgte sofort. Dieser Widerling hatte ihn gequält. Quälte ihn eigentlich jeder? Stand auf Samuels Stirn: Reißt mir die Schuppen vom Leib, vögelt mich, bis ich schreiend zusammenbreche, denn ich steh auf so was? Offenbar konnte er nicht allein auf sich aufpassen. Panzer hin, Panzer her. Das Mistding flog auf den Rücksitz. Was hätte er Hendrik auch sagen sollen? Lass die Finger von diesem Mann. Ich kenne ihn zwar kaum, aber ich liebe ihn? Hendrik würde nur den Kopf schütteln und erklären, dass es im Leben Prioritäten gab. Die Wissenschaft war eine davon, Liebe war keine, sondern nur ein chemisches Gewitter in allen möglichen Drüsen, das zu ignorieren war.
    „Oh Mann, ist mir schlecht.“ Ian blinzelte unglücklich

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