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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah aus der Küche, in den Händen eine Kartoffel samt Schäler. „Der Knabe sitzt auf der Rosenbank und spielt Statue. Vielleicht braucht er den Nervenkitzel, mit den Blitzen Schisshase zu spielen.“
    „Er ist noch draußen? Warum hast du ihn nicht reingeholt?“ Ein Blitz tauchte alles in grelles Licht, die Lampen flackerten. „Eins, zwei, drei …“ Finley reckte den Zeigefinger hoch, als der Donner fast über ihnen krachte. „Das Unwetter ist ziemlich nah.“
    „Ach echt?“
    Hatte Laurens den Verstand verloren? Die Hintertür lehnte an. Warum kam er nicht herein? Samuel schlitterte den Gartenweg entlang, der durch Flechten und Regen glitschig wie Schmierseife war. Vorhin beim Telefonieren war er zu grob zu ihm gewesen. Wahrscheinlich war Laurens stinksauer auf ihn, aber das war kein Grund, sich aus Trotz vom Blitz erschlagen zu lassen.
    Er saß immer noch auf der Bank im Rosenbeet. Die Haare hingen ihm klatschnass ins Gesicht. Von seiner Nase tropfte es und Hemd und Hose waren dunkel vor Nässe. Laurens umklammerte seine Knie und zitterte. Finley irrte sich. Er sah nicht aus wie eine Statue. Er sah aus wie jemand, der allein gelassen worden war.
    „Laurens? Willst du nicht reinkommen?“
    Er sah nur kurz hoch, dann schaute er wieder den Regentropfen beim Platzen zu. Selbst an den langen Wimpern hingen sie. Samuel hockte sich vor ihn und hielt vorsichtig seinen Finger an die schwarzen Härchen. Einer der Tropfen kletterte auf seinen Fingernagel. Laurens blinzelte verwundert. Wusste er, wie wunderschön er in diesem Moment war?
    „Komm ins Warme, Laurens. Ein Kranker reicht Erin.“
    Laurens holte tief Luft und straffte seine Schultern. „Ich bin nicht hier, um dir auf die Nerven zu fallen.“ Seine Lippen zitterten beim Sprechen. Ihm musste furchtbar kalt sein.
    Samuel zog ihn hoch und nahm seine Tasche. „Du kannst mir später alles erzählen. Erst einmal musst du aus diesem Gewitter raus.“
    „Aber es ist wichtig!“ Ärgerlich wischte er über sein nasses Gesicht. Es war garantiert nicht nur der Regen, der ihm über die Wangen lief.
    „Was starrst du mich so an?“ Vor Zorn blitzten Laurens’ Augen mit dem Gewitter um die Wette. „Noch nie einen Mann beim Heulen erwischt?“ Mit tapfer aufrechterhaltenem Trotz reckte Laurens das nasse Kinn vor. Eine dünne Regenspur suchte sich einen Weg an seinem Kehlkopf vorbei, über seine nackte Brust bis ins wieder viel zu weit aufgeknöpfte Hemd. In Gedanken unterbrach Samuel das Rinnsal mit einem langen Kuss auf die zarte Kuhle an Laurens’ Kehle.
    „Du irrst. Ich habe schon oft einen Mann beim Weinen erwischt und es ist immer derselbe.“
    „Wirklich?“, fragte Laurens schon viel friedlicher. „Und wen?“
    „Mich.“ Das bittere Gefühl, das sich in ihm hochschlich, schluckte er wieder hinunter. Es spielte keine Rolle mehr, wie oft er wegen David, wegen sich selbst oder Raven geweint hatte. Laurens war trotz seiner Abweisung zu ihm gekommen und vergoss wertvolle Tränen. Nur für ihn. Er legte den Arm um ihn und nach ein paar Schritten fühlte er Laurens’ kalte Hand an seiner Taille.
    „Ich muss auch noch wegen etwas anderem mit dir reden.“ Laurens biss sich auf die Lippe, über die der Regen bis in seinen Mund rann. Er war zu schön, zu nah.
    „Rede später mit mir über alles, was du willst, aber jetzt sei einfach nur da.“ Noch vor wenigen Stunden hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht als das. Er fasste Laurens ins nasse Haar, verfolgte das Rinnsal mit den Lippen. Das Kinn, der Hals, der Kehlkopf, der sich unter seinen Berührungen heftig hob und senkte. Laurens legte den Kopf in den Nacken und dicht an seiner nassen Haut atmete Samuel tief ein. Ein ganz klein wenig Ölfarbe, viel Regen und noch viel, viel mehr Laurens. Der Duft war vertraut, als hätte er ihn schon immer gekannt oder als käme er direkt aus seinen Träumen. Er streifte mit der Nasenspitze Laurens Hals hinab und küsste die Nässe von seinem Schlüsselbein. Laurens tiefes Seufzen klang nach allem, was er hören wollte.
    „Ich habe dich vermisst.“ Laurens lehnte seine Stirn an seine Schulter, und Samuel streichelte seinen kalten nassen Nacken. „Und ich habe mir Sorgen um dich gemacht, obwohl du dich wie ein Arsch verhalten hast. Du bist einfach gegangen, obwohl du verletzt warst und ich dir nur helfen wollte.“
    „Entschuldige.“ In seinem Kopf war kein Platz für düstere Erinnerungen an den Überfall. Sein Kopf war voll Laurens, sein Herz war voll Laurens

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