Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung
Wahllos griff er ins Regal, legte für ihn Shirt und Jeans aufs Bett. Sie wären ihm zu groß, aber das machte nichts aus. Lange sollte er sie nicht anbehalten.
„Ich warte vor der Tür auf dich.“ Den Raum tatenlos mit Laurens zu teilen, während er sich umzog, traute er sich nicht zu. Draußen lehnte er sich an die Wand. Sein Herz schlug so heftig, dass er die Vibrationen bis in den Rücken spürte. Er ballte die Fäuste, um das Glück daran zu hindern, seinen Körper zu sprengen. Es dauerte keine Minute, da stand Laurens wieder vor ihm. Die Hose war zu weit und das Shirt schlabberte. Samuel zog seinen Gürtel ab, um ihn in Laurens Hosenbund zu schlängeln. So oft wie möglich berührte er dabei die immer noch kühle Haut an Laurens Hüfte.
„Das kann ich doch selbst.“ Laurens lächelte unter seinen verwuschelten Strähnen hervor. Offenbar hatte er sich die Haare nur kurz frottiert. Er sah süß aus, wie ein Pirat, der zu intensiv mit seinem Föhn geschmust hatte. Ganz zart fuhr Samuel mit dem Daumennagel knapp oberhalb des tiefsitzenden Hosenbundes entlang. Laurens’ Bauchmuskeln zuckten unter der Berührung zusammen.
„Wenn du alles selbst machst, bringst du dich um die größten Vergnügen.“
Laurens’ Keuchen war leise. Samuel hörte es trotzdem. Mit zwei Fingern griff er in den Gürtel und zog Laurens mit einem kleinen Ruck näher zu sich. Seine Lippen, denen ranziger Lippenstift nicht schmeckte, waren plötzlich wunderbar nah. Sein Mund würde ihnen schmecken, dafür würde er sorgen.
„Kommt runter, das Essen wird kalt.“ Erin kommandierte durchs Treppenhaus. Verflucht sollte sie sein.
Laurens atmete laut aus und legte den Kopf an Samuels Schulter. „Ich platze gleich vor Gefühlen. Zorn auf deine Haushälterin ist nur eins von ihnen.“
„Was sind die anderen?“ Mit der Nasenspitze streichelte er Laurens Ohr und seine Hand wollte unbedingt unter das weite Shirt. Er verbot es ihr nicht und sie strich dankbar über Laurens Rücken. „Wetten, ich teile die meisten mit dir?“
Laurens’ hilfloses Lächeln war Zucker. Es wäre eine Offenbarung, diesen Mann zu lieben, ihm alles zu zeigen, was Freude bereitete.
„Samuel! Essen!“
Aber vielleicht würde er vorher noch einen Mord begehen müssen. „Ist gut, Erin! Schrei nicht so!“
Laurens lachte, nahm seine Hand. „Ich habe wirklich furchtbaren Hunger.“
Kaum waren sie in der Küche, schaufelte Erin zwei Teller voll. Neben dem Essen schaffte es Laurens, sich mit Finley über die unterschiedlichen Grüntöne der Highlands zu unterhalten und Erin in regelmäßigen Abständen für ihre Kochkünste zu loben, dabei hatte Finley den Kochlöffel geschwungen.
Samuel schob den Teller weg. Er konnte nichts essen, dazu war er zu glücklich. Als Laurens endlich übertrieben gähnte, verstand er den Wink sofort.
„Entschuldigt mich, ich habe ewig nicht geschlafen und bin todmüde.“ Das mit dem Schlafmangel entsprach der Wahrheit, die Müdigkeit konnte warten.
Fast zu schnell für jemanden, der eben noch herzhaft gegähnt hatte, sprang Laurens auf. „Ich auch. Ich leg mich aufs Ohr. Danke für das Essen.“ Er lächelte höflich zu Erin, die gnädig abwinkte, und folgte ihm.
Mitten auf der Treppe blieb er stehen. „Ich hab dich mir ausgeredet, als du gegangen bist. Das hat funktioniert, bis ich eben im Garten vor dir stand. Wenn ich dich sehe, ist es vorbei mit meinen guten Vorsätzen.“
„Sie sind nicht gut, sie sind dämlich. Bei mir haben sie auch nicht funktioniert.“ Er zog ihn in seinen Arm, hielt ihn fest, wie in London. Es dauerte ein bisschen, aber dann schlang auch Laurens die Arme um ihn. „Ich hab noch nie einen Mann umarmt. Fühlt sich aber gut an.“
„Nur weil ich es bin.“ Samuel hielt ihn noch fester. Er würde ihn nie wieder loslassen. „Hüte dich, und mach das mit jemand anderem.“
„Werde ich nicht. Ich brauche den Kick prähistorischer Gene, den lieferst nur du.“
Arm in Arm gingen sie hoch in Samuels Zimmer. Nichts überstürzen. Samuel meditierte diesen Satz auf jeder Stufe. Er durfte Laurens nicht abschrecken, mit gar nichts, egal, wie dringend er ihn lieben wollte. Laurens musste das Tempo bestimmen. Er allein. Dabei roch sein Haar so gut. Samuel steckte seine Nase tief hinein und seufzte zu laut. Laurens lachte. Es klang ein bisschen verunsichert. Er könnte ihn vor Liebe auffressen, ihn voll und ganz in Besitz nehmen. Nein. Langsam. Er würde sich beherrschen.
Dieser schlanke Hals, der aus dem
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