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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war der Weg dahin?“
    Laurens zuckte die Schulter. „Es erschien mir zu flach. Jedes Mal denke ich danach, dass es sich tiefer anfühlen müsste.“
    Samuel lachte. „Tiefer?“
    „Nicht so, mehr von der Emotion her.“
    Er grinste schon wieder. Kein spöttisches Grinsen sondern ein nettes, voll Verständnis. „Vielleicht war es flach, weil nicht genug Gefühle da waren, um tief einzutauchen. In die Gefühle, meine ich.“
    „Schon klar.“ Es tat gut, mit Samuel über diese komische Nacht zu reden.
    „Hat sie deinen Namen geflüstert?“
    „Dabei?“
    Samuel nickte.
    „Außer einem peinlich lauten Quieken, das mich vor Schreck völlig rausgebracht hatte, hat sie nicht viel von sich gegeben.“
    Samuel lachte wieder. Auf diese mitfühlende, sympathische Weise. „Schade. Dein Name lässt sich sicher gut dabei flüstern.“ Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, während er ihm irritierend tief in die Augen sah. Plötzlich neigte sich Samuel zu ihm, strich mit den Lippen über sein Ohr. „Laurens.“
    Das Flüstern kroch in ihn rein, schlängelte sich um sein Hirn, das den Dienst aufgab. Dann breitete es sich weiter aus, bis zum Herz, bis zum Bauch und sammelte sich zwischen seinen Beinen. Da nistete es sich ein und wuchs. Plötzlich lag Samuels Hand auf seinem Oberschenkel. Sie war warm, fast heiß. Langsam wanderte sie höher. „Warum hast du dich in London nicht vor mir erschreckt?“ Sein Blick ruhte auf seinem Mund und seine Hand war viel zu nah an der Stelle, über die Laurens die Kontrolle verlor.
    „Bitte, nimm deine Hand da weg.“
    „Nein.“
    Samuels Atem an seiner Wange, wie Streicheln.
    „Zuerst sagst du mir, was ich wissen will.“
    Seine Lippen, sie berührten seinen Mund, ganz leicht. Ein Kuss? Nein. Aber beinahe. Laurens’ Herz vergaß zu schlagen.
    „Du willst es mir nicht sagen?“
    Wieder diese raue leise Stimme. Wieder die zarte Berührung.
    „Dann werde ich die Worte aus deinem Mund locken müssen.“ Samuels Zunge tastete sich vor, leckte zart über Laurens’ Unterlippe, schob sich in seinen Mund, spielte unendlich behutsam mit seiner schockstarren Zunge. Er starb. In diesem Moment. Und es war Samuels Schuld.
    „Bitte. Hör auf damit. Das ist nicht gut.“ Eine Lüge, es war fantastisch. Wenn nur diese Angst nicht wäre.
    „Bist du sicher, dass das hier nicht gut ist?“ Ganz leicht glitten Samuels Finger über das Pochen zwischen Laurens Beinen. „Für mich fühlt es sich unglaublich gut an. So gut, dass ich es in mir fühlen möchte.“
    „Hör auf damit.“ Angst. Sie wuchs, nahm alles ein, während Samuels Hand das tat, was er sich in diesem schrecklichen Disco-Klo vorgestellt hatte.
    „Dein Körper sagt mir nicht, dass ich aufhören soll. Er sagt mir, mach weiter.“
    „Mein Körper spinnt. Achte nicht auf ihn.“
    „Dein Körper ist klüger als du. Er weiß, was er will.“ Samuel streichelte über seinen Bauch, küsste seine Brust und legte die Hand auf Laurens’ Herz. Es raste. Kalter Schweiß brach ihm aus.
    „Ich mache dir tatsächlich Angst.“ Samuel nahm seine Hände von ihm und im selben Moment fühlte sich Laurens’ Herz genauso einsam wie sein Schwanz. Mach weiter, wäre der Satz gewesen, der ihn gerettet hätte, aber er kam nicht über seine Lippen.
    „Es tut mir leid, Laurens. Das Letzte, was ich will, ist dir Angst einzujagen.“
    Komm zurück. Ich bin ein Idiot!
    „Ich mach mich frisch und dann sollten wir schlafen. Es scheint für uns beide ein harter Tag gewesen zu sein.“ Samuel stieg auf der anderen Seite des Bettes aus und ging ins Bad. Laurens sackte in sich zusammen und keuchte die unerträgliche Spannung aus sich heraus, die ihm Samuel ins Ohr geflüstert und in seinen Körper gestreichelt hatte.

*
    Die Hagelkörner prasselten auf die Zeltplane, und Tom sah ängstlich nach oben, als erwartete er, dass sie durchgeschlagen würde. Hendrik betrachtete den Jungen missbilligend, dann breitete er Mengen an Kopien und Bildern auf der Plane aus, die ihnen als Fußboden diente. James schob die Bilder in eine logische Reihenfolge. Dieser Mann mit der Reiterjacke hatte die Beute mächtig rangenommen.
    Hendrik sah gespannt über den Rand seiner Brille. „Ich habe Skrupel, James. Wir sollten ihn nicht töten.“
    „ Wir werden ihn auch nicht töten. Ich werde es tun.“ Den Empfänger hatte er auf der Fahrt nicht benötigt, permanente Lauschangriffe verdarben den Spaß. Aber jetzt war die richtige Zeit, die Lage um die Beute

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