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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abzuchecken.
    „Es ist mitten in der Nacht.“ Hendrik betrachtete den Empfänger und pfiff durch die Zähne. „Mit dem Ding können wir die da oben im Herrenhaus allerdings auch schnarchen hören.“
    „Wer wohnt noch dort?“ Waren es zu viele, musste das Beutetier vom Rudel getrennt werden. Keine Zeugen. Bei nichts.
    „Ein alter Mann und eine ziemlich alte Frau.“
    Dann mussten sie die Chimäre vom Haus weglocken, weit weg. Vorzugsweise zum Südufer, das völlig unbewohnt war.
    „James, ich habe meinen Sohn benachrichtigt. Er hat mir eine SMS geschrieben, dass er kommt und dass ich vorher nichts unternehmen soll.“
    War Hendrik irre? Sollten sie mit Tom und diesem Jungen einen Kindergarten aufmachen? „Schick ihn wieder fort. Er darf hier nicht auftauchen.“
    „Es ist mir aber wichtig. Solange ich denken kann, haben wir uns nur gestritten. Ich will, dass er sieht, dass sein Vater kein Lügner und Spinner ist.“
    So, wie seine Augen vor Eifer leuchteten, war Hendrik zumindest das Zweite. „Du willst deinen Sohn sehen lassen, wie ich den Kerl zur Strecke bringe?“
    Hendrik schob die Brille hoch und kniff sich in die Nasenwurzel. „Nein. Ich will ihn sehen lassen, dass es den Mann mit der Schuppenhaut gibt, und ich will, dass er hört, was dieser Mann über sich zu sagen hat. Ich bin entschlossen, ihn am Leben zu lassen.“
    Dieser humanitäre Idealismus kotzte ihn an. Er hatte es befürchtet, Hendrik war zu schwach zum Jagen. Wahrscheinlich hatte er sein Balg nur herbeordert, um James moralisch zu zwingen. Lächerlich. Niemand zwang James Davenport zu irgendetwas. Im entscheidenden Moment würde er ihm die Gretchenfrage stellen und je nach Antwort handeln. Es gab genug Wissenschaftler auf der Welt, weder ein Dr. Hendrik Johannson noch sein Sohn mussten die Masse der Übergebildeten mit ihrer Existenz vergrößern.
    „Bevor wir übereilte Entscheidungen treffen, sollten wir mehr Informationen über den Probanden zusammentragen.“ James lächelte verbindlich und Hendrik erleichtert. Der wissenschaftliche Terminus schien ihn zu beruhigen. Wenn ihm Proband lieber war als Beute, dann sollte es so sein. Erschießen ließ sich beides.
    Aus dem Empfänger dröhnte der Donner, der auch über ihnen krachte. Tom verkroch sich im Schlafsack und drehte sich zur Zeltwand, Dylan schlief längst und nur Hendrik und er starrten auf das Gerät, als plötzlich ganz deutlich eine Stimme zu hören war.

*
    „Samuel?“ Das Grollen des Donners wurde leiser. Laurens setzte sich auf. Der Platz neben ihm war leer, ebenso das Sofa. Er hätte nicht einschlafen dürfen, hätte mit Samuel über seine Feigheit reden müssen. Beim Reden wäre es nicht geblieben. Laurens legte die Hand auf sein Herz, wie es Samuel getan hatte. Wenn das so weiterging, würde es seinen Brustkorb sprengen. Eine Windböe trieb dicke Hagelkörner durchs offene Fenster, sie sprangen über die Diele, und Laurens musste sich gegen das Fenster stemmen, um es schließen zu können. Hörte dieser Sturm auch wieder auf? Er fror, obwohl er in Samuels Kleidern eingeschlafen war.
    An einem Haken hing die Jacke, die Samuel in London getragen hatte. Er zog sie an und klopfte die Taschen ab. Die Zigaretten fehlten und ein Feuerzeug fand er auch nicht. Garantiert war er irgendwo in diesem Haus und rauchte seine Enttäuschung weg. Er musste ihn finden, musste ihm sagen, dass es ihm leidtat.
    Im Flur war es bis auf das Gewitter still. Nur von unten drang ein schwacher Lichtschein auf den Fuß der Treppe. Er kam aus der Küche. Die Tür lehnte nur an und in der Luft lag ein leichter Zigarettengeruch. Ein Stuhl schrammte über den Boden, die Kühlschranktür klappte und jemand ging barfuß über die Fliesen. Samuel. Er stand am Fenster und hielt sich eine Wasserflasche an die Wange. Die Zigarette sah zwischen den schuppenbesetzten Fingern seltsam aus.
    „Laurens, warum schläfst du nicht?“ Durch den aufsteigenden Rauch sah Samuel ihn gelassen an, dann glitt sein Blick über die Jacke und für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sich ein Lächeln auf seinem schönen Mund.
    „Dasselbe könnte ich dich fragen.“ Es waren nur wenige Schritte zu ihm. Trotzdem blieb Laurens wie festgewachsen in der Tür stehen.
    Samuel zuckte die Schultern. „Scheint so, als bräuchte ich im Moment keinen Schlaf.“ Der Wind fuhr ihm ins Haar und der Geruch seiner Zigarette wehte zu Laurens. Wenn er jetzt nichts sagte, verpatzte er es wieder.
    Samuel schaute in den Hagelschauer und

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