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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte. Was jetzt? Er musste das Haus unbedingt vor seinem Stiefvater erreichen, und zwar mit Laurens zusammen. Sie würden sich verbarrikadieren, bis Raven kam. Sein Bruder hatte die Rache für ihn eingefordert. Heldenhaft, aber unangebracht.
    „Dein Arsch gehört mir, David Wilson, und ich werde dein letztes Zucken genießen.“ Sollte er ihn gleich anspringen, wie ein wildes Tier und ihn töten und dabei riskieren, dass Laurens mitbekam, wie er zum Mörder wurde? Nein. So durfte ihn Laurens niemals erleben. Schon stieg David aus, sah sich um. Als sich sein Blick zum See wandte, rannte Samuel zurück. Von jetzt an würde er Laurens keinen Moment allein lassen.
    Wo war er? Der Steg war leer, der nasse Abdruck von Laurens Rücken war noch zu sehen. „Laurens!“ Stille. Warum verdammt war er weg?
    „Laurens!“

*
    „Ja, schrei nur, du Freak.“ Dylan schulterte diesen Bengel, den er höflich nach der Uhrzeit gefragt hatte, bevor er seinen Schrei mit einem in Ether getränktes Tuch erstickt hatte. „Dein Liebchen siehst du erst wieder, wenn es meinem Boss passt.“ Er warf den schlaffen Körper auf die Rückbank, wickelte ihn in eine Decke und fuhr die Uferstraße entlang. Nur ein kurzer Blick in den Rückspiegel, aber hinten war alles ruhig. Der Junge würde so schnell auch nicht aufwachen. Die volle Dröhnung. Dylan lachte. Mann, würde der Kopfschmerzen haben. War hier schon der Abzweig? Da wäre er doch fast an diesem Dreckspfad vorbeigefahren. Die Bucht war winzig. Kein Mensch würde sich je hierher verlaufen. Davenport lehnte am Bug. Als er das Auto kommen sah, rannte er ihnen entgegen.
    „Das hat zu lange gedauert!“
    „Die waren noch schwimmen.“ Er hätte den Jungen ja schlecht vom Bauch des Echsenmanns runterziehen können. „Soll ich ihn zur Insel bringen?“
    „Wohin sonst? Hat der Junge sein Handy dabei? Wir müssen der Beute mitteilen, wo sie sich einzufinden hat, wenn sie ihn wiederhaben will.“
    Dylan parkte dicht am Wasser, zerrte den Jungen aus dem Wagen und klopfte seine Taschen ab. Natürlich hatte er ein Handy. Jeder Dreijährige hatte heute eins. Kein Samuel unter den Kontakten, aber ein S.M.L. Samuel Mac Laman? Warum war da kein Herzchen hinter dem Eintrag? Dylan lachte, während er den Jungen zum Boot trug und den Außenborder anwarf.
    „Jetzt bringen wir Dornröschen in seinen Turm und warten, bis der Prinz kommt und es wachküsst.“ In Ketten würde Davenport die Beute vor diesen dünnen Jungen schleppen und danach in den Käfig sperren, der zu klein war, um sich aufzurichten.

*
    Ein Motorboot? Es nahm Kurs auf Eilean Ban. Eine gedrungene Gestalt beugte sich zu einem Bündel, das am Boden lag. Samuel rannte den Weg weiter hoch, um eine bessere Sicht zu haben. Den Mann kannte er. Diese Gestalt, dieser breite Schädel. Nur zu gut erinnerte sich sein Kinn an diese wuchtige Faust. Was machte er hier? Kein Zufall! Im Leben nicht. Er wollte ihn. Verdammtes Zittern. Fast fiel ihm das Handy runter. Da, Laurens Nummer.
    „Geh ran! Wo steckst du?“ Wenn David sein Rufen gehört hatte? Scheiße, verdammte! Laurens ging nicht ran. Das Boot wurde immer kleiner, legte an der Insel an. Das Bündel war kein Bündel. Es war Laurens. Das Wissen schoss durch sein Hirn und hinterließ eine sengende Spur.
    „Du willst mich, du mieses Schwein! Dann nimm mich auch!“ Laurens durfte nichts geschehen. Niemals. Wie im Wahn hämmerte er Ravens Nummer.

*
    Erin sah ihn zuerst. Sie reckte ihren Schrumpelkopf an Wilsons breitem Rücken vorbei und sah Raven direkt in die Augen, als er aus dem Wagen stieg.
    „Samuel? Ist gerade schlecht. Ich stehe kurz vor einem Mord.“
    Sein Bruder brüllte, dass ihm das Trommelfell flatterte.
    „Was ist mit Laurens? Sprich leiser!“ Nebenbei nickte er Erin höflich zu. Laurens war entführt worden. Das Puzzle passte zusammen. Dieser Wissenschaftler steckte dahinter, darauf würde er einen Eid schwören. Und wenn er zehnmal Laurens Vater war.
    „Bleib, wo du bist. Der Kerl wird Laurens nichts tun. Ich brauche nur ein paar Minuten, dann bin ich bei dir.“ Schon während er wegdrückte, begann das hungrige Ziehen in seinem Magen. Heute war Zahltag für David. Ein Wunder, dass er es ihm nicht längst ansah. Die Mühe, seine Gefühle vor diesem Stück Dreck zu verbergen, musste er sich nicht machen. Gleich wäre es vorbei.
    Wilson wandte sich um, langsam, mit Erstaunen im Blick. Eine Braue zuckte und um den Mund bildete sich ein harter Zug. In wenigen Augenblicken

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