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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasser über mir schließt.“ Die Angst, hinabgezogen und von den Wassermassen erdrückt zu werden, hatte ihn schon in seinen Träumen oft heimgesucht.
    „Eines Tages wirst du deine Angst auch davor überwinden. Im Moment bist du ein Meister darin, über deine Schatten zu springen.“ Samuel hielt ihn viel fester, als es nötig war.
    „Und bevor du mit mir die Tiefen des Loch Morar erforschst, wirst du dich auch trauen, deine Tiefen von mir erforschen zu lassen.“
    „Sehr diskret.“
    „Nicht wahr?“ Samuel gluckste vor Vergnügen. Plötzlich schnappte Samuel nach Luft, schlang die Beine um Laurens und zog ihn unter Wasser. Die Panik kam sofort. Er zappelte, aber Samuel ließ ihn nicht los. Er konnte kaum etwas erkennen, alles war verschwommen, immer wieder tauchte Samuels Gesicht vor ihm auf, dann drehte er sich wie eine Schraube mit ihm tiefer und tiefer. Angst. Er würde ersticken. Mit aller Kraft schlug er nach Samuel, aber der hielt ihm die Hände fest, kam nah und umschloss Laurens Mund mit seinen Lippen. Laurens sog den warmen Luftstrom tief in seine Lungen. Samuel sah ihn an, küsste ihn wieder. Dann schwamm er mit ihm ein Stück, um ihn erneut zu beatmen. Langsam wich die Angst und Laurens konnte sich auf die Sonnenstrahlen konzentrieren, die wie Pfeile durchs Wasser stachen. Ein Paradies. Glitzernd und weich. Und kalt. Lange würde er es hier unten nicht aushalten. Er ließ Samuel los, schwamm ein paar Züge allein, bis ihm die Luft knapp wurde. Sofort war Samuel an seiner Seite. Diesmal dauerte der Kuss lang, Samuel blieb nah, schwamm langsam mit ihm zurück an die Oberfläche. Als Laurens’ Kopf aus dem Wasser kam, schnappte er trotzdem nach Luft.
    „Entschuldige, ich habe die Reihenfolge getauscht.“ Samuel breitete die Arme aus, und Laurens schwamm hinein. Sein Herz raste, aber er war glücklich.
    „Liebe mit mir ist viel weniger aufregend.“ Er nahm Laurens wieder auf sich und schwamm gemächlich Richtung Boot. „Und du kannst dir dabei aussuchen, ob du lieber unten oder oben liegen willst.“ Sein Grinsen wurde immer breiter, wurde zu einem Lachen und ging schließlich in einen lauten Jubel über.
    „Packt’s dich? Wir verjagen dem Typen da die Fische.“ Ein ziemlich breiter Kerl hockte am Ufer, hielt eine Angel ins Wasser und sah in ihre Richtung.
    Samuel planschte mit den Füßen. Das Wasser spritzte bis auf Laurens Rücken. „Und ob’s mich packt. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr.“
    „Vorfreude?“
    „Und wie.“ Samuel strahlte. „Ein Deal ist ein Deal.“
    „Wir machen einen neuen Deal.“ Nur ein bisschen Zeit schinden, dann würde er alles mit sich machen lassen. Das mulmige Gefühl bei dem Gedanken daran breitete sich schon wieder in ihm aus. „Du lässt dich von mir porträtieren und danach …“
    „Gut. Wo?“ Samuel packte den Bootsrand, zog ihn herunter, und Laurens kletterte hinein. Samuel kam sofort nach, schnappte sich die Ruder und legte los. Wenn der so weiter machen würde, wäre Laurens heute Nachmittag schon entjungfert.
    „Am Ufer, nackt hingestreckt in der Abendsonne.“ Das verschaffte ihm tatsächlich noch ein paar Stunden. Als die Paddel über den Sand schrammten, sprang Samuel aus dem Boot und schob es zur Hälfte aus dem Wasser. „Ich hole dir was zum Zeichnen, aber mehr als ein paar Buntstifte und einen einfachen Block habe ich nicht.“ Er schleuderte seine nassen Haare nach hinten und die Tropfen spritzten Laurens ins Gesicht.
    „Stehst du zu deinem Wort, Laurens Johannson?“
    „Sicher. Nur eine Skizze, und dann werde ich alles, was du mit mir machst, hoffentlich genießen.“
    Samuel stürzte sich in Jeans und Shirt und rannte leichtfüßig den Weg zurück, den sie gekommen waren. Wie war das? Jeden Wassertropfen wollte ihm Samuel einzeln vom Körper geleckt haben. Laurens strich mit den Händen die Nässe von sich und zwängte sich in seine Hose, die auf der feuchten Haut kaum rutschen wollte.
    „Entschuldige bitte.“
    Laurens fuhr herum. Hinter ihm stand der Mann mit der Angel. „Ich habe mich mit einem Freund verabredet, aber meine Uhr vergessen. Kannst du mir sagen, wie spät es ist?“
    Es sollte ja noch Menschen geben, die von Handys nichts gehört hatten. Laurens vergrub seine Hand in der Hosentasche, verflixt, war die eng, wenn die Haut nass war.

*
    Der Jeep! Samuel erkannte das Geräusch sofort. David kam zurück. Verdammt! Für einen Moment war er so erschrocken, dass er stehen blieb und nur auf die Geräusche hören

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