Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung
David Wilson durfte Samuel nie wieder nah kommen.
„Ich weiß es nicht, jedenfalls werde ich ihn nicht ins Haus lassen. Du bist hier, Laurens. Er darf dich weder sehen noch berühren.” Samuel legte den Kopf in Laurens’ Schoß. Das Reden hatte ihn erschöpft. „Ich werde ihn töten. Tief unten im See werde ich mit ihm im Arm warten, bis er ertrunken ist.“ Er schlang Laurens’ Pferdeschwanz um seine Hand und zog ihn zu sich hinunter. „Wenn du sagst, dass du mich liebst, meinst du das ernst?“
„Idiot.“ Laurens knuffte ihn in die Seite. Er ließ sich doch nicht von jedem Erdbeersaft auf den Schwanz schmieren. „Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, denke ich nur noch an dich. Und wenn du weg bist, nur kurz aus dem Raum, was erledigen oder aufs Klo gehst oder so, will ich hinterher.“
„Du willst mir beim Pissen zusehen?“ Das schiefe Grinsen von unten brachte Samuel einen weiteren Knuff ein. „So was kannst du mir sagen, dann kannst du mit. Ich hatte schon immer Verständnis für seltsame Bedürfnisse.“ Er rappelte sich auf, legte die Hände an Laurens’ Wangen und küsste ihn. Als er ihm wieder in die Augen sah, war sein Blick ernst. „Du kannst mir auch sagen, was ich tun muss, damit du mit mir schläfst.“
Das Handy lag in der Ecke. Samuel folgte seinem Blick, stand auf, holte es und wählte das Bild von ihm und seinem Stiefvater aus. „So wäre es bei uns nicht, Laurens. So ist es nur mit David.“
„Brauchst du den Schmerz?“ Nein, warum stellte er diese Fragen? Aber sie ging ihm nicht aus dem Kopf.
Seufzend knöpfte Samuel sein Hemd auf, nahm Laurens Hand und legte sie auf die Stelle, wo sein Herz schlug. „Ich brauche intensive Gefühle, und David weiß das.“
„Und die erlebst du nur, wenn er dich vögelt?“ Laurens durfte es sich nicht vorstellen, schon zog sich sein Magen zusammen.
„Das ist der zweite Teil. Im Dritten lässt er sich vögeln. Ich habe dir gesagt, dass es jemanden gibt, der meinen schuppigen Schwanz zu schätzen weiß.“ Seine Stimme war bitter wie Galle.
„Was ist mit Teil eins?“
Samuel sah ihn an und Laurens wusste, dass er diese Frage nicht hätte stellen dürfen. Na und? Er war sein Freund. Er liebte ihn. Er fragte, was er wollte, und Samuel würde es ihm nicht verbieten können.
„Wie intensiv brauchst du es?“ Himmel, diese Frage war allerdings mutig für jemanden, der ständig den Arsch zusammenkniff.
Samuel wich seinem Blick aus. Gut, dann würde er es selbst herausfinden. Er fuhr mit dem Finger in dem schmalen Grat zwischen zwei Brustplatten entlang und auf Samuels rechter Körperhälfte stellten sich die Härchen auf. „Du brauchst Gefühle wie diese?“
Samuel sah hoch, nickte.
Laurens ersetzte seinen Finger durch seine Zungenspitze, und Samuel lehnte sich keuchend an die Wand hinter ihm. „Was macht das mit dir?“
Samuel schluckte, und Laurens küsste seinen Kehlkopf. Seine eigenen Nerven trudelten bereits in einem flirrenden Zustand.
Die Zunge, die Fingernägel, die Zähne … Samuel glitt an der Wand hinab.
„Und? Vermisst du den Schmerz?“
„Das ist Schmerz, Laurens.“ Keuchend rang er um Atem. „Die Impulse, die du setzt, schießen mir ins Hirn, ins Rückgrat, in den Bauch und hierhin.“ Er spreizte die Beine. Der Anblick war betörend.
„Kein Handy?“
„Kein Handy.“ Er zog Laurens auf seinen Schoß und seufzte, als er sich gegen ihn presste. „Bitte vergiss dieses verdammte Bild.“
Laurens löschte es. „Was noch?“ Gerade war er in Geberlaune.
Samuel lächelte hinterhältig. „Gib dich mir hin. Ich kann nicht mehr auf dich warten. Ich will alles gleichzeitig von dir. Deine Zunge, deinen …“
„Noch nicht.“ Feige Sau, feige Sau, feige Sau. Wo war das Problem? Wo war die Blockade? Das Bild war weg. Allein die Tatsache, dass es wie verrückt zwischen seinen Beinen pochte, sprach dafür, dass er es auch wollte.
Samuel sah ihn eindringlich an, stand auf und hielt ihm die Hand hin. „Komm, schwimmen. Ich beweise dir, dass du mir vertrauen kannst, in jeder Beziehung.“ Er zog ihn hoch, und als Laurens dicht vor ihm stand, blitzte es in Samuels Augen. „Außerdem will ich dich nackt und nass am Ufer liegen sehen und dabei wissen, dass ich es sein werde, der dir jeden Wassertropfen einzeln vom Leib küsst.“
„Ich bin ne Niete im Wasser.“
„Du kannst nicht schwimmen?“ Samuel zog amüsiert die Brauen hoch.
„Nicht wirklich.“ Nur die Vorstellung, über eine grundlose Tiefe zu
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