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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde sich dieser Mund zu einem einzigen, endlosen Schrei öffnen.
    „Raven? Was machst du hier? Soweit ich weiß, wolltest du dieses Anwesen nicht mehr betreten.“ Er sah zu seinem Wagen. Sicher lag auf dem Rücksitz das Jagdgewehr. Schon ging er darauf zu. So nicht, Stiefvater. Keinen Schutz vor mir. Nie wieder.
    Raven ließ seinen Mantel von den Schultern gleiten. Wilson stutzte. Dann zog sich Raven das Shirt über den Kopf, löste den Gürtel seiner Jeans, zog sie im Gehen aus, bis er nackt vor Wilson stand. Erin wimmerte und verschwand im Haus. Wilson starrte gebannt auf Ravens Nacktheit, sein Mund ging auf und wieder zu, ohne dass ein Laut seine Lippen verlassen hätte.
    Langsam und einladend breitete Raven die Arme aus und drehte sich einmal um sich selbst. „Gefällt dir, was du siehst?“
    Wilson wischte sich über den triefenden Mund. Seine Augen traten vor Gier beinahe aus den Höhlen. „Keine Schuppe“, flüsterte er fassungslos. „Keine einzige Schuppe, aber so schön, warum seid ihr Missgeburten nur so schön?“
    Raven nahm die Sonnenbrille von den Augen und warf sie Wilson entgegen. „Sind wir das, Stiefvater?“
    Wilson keuchte, als Raven Schritt für Schritt näher kam. Sein flackernder Blick haftete auf Ravens Augen. „Dann nimm mich, wie du Samuel genommen hast. Denkst du, ich hätte die Schreie meines Bruders nicht gehört? Denkst du, ich hätte sie auch nur für einen Wimpernschlag aus meinem Gedächtnis löschen können?“
    Wie in Trance schüttelte Wilson den Kopf, dann glitt sein Blick an Raven hinab. Als er seine Erregung sah, leckte er sich über die Lippen. Wie einfältig, zu vermuten, dass sein starrer Schwanz auf die Vorfreude zurückzuführen war, sich von ihm vögeln zu lassen. Der Tod erregte Raven. Das Wissen, dass er gleich seine Zähne in den Mann schlagen würde, den er zutiefst hasste. Sanft legte er eine Hand auf Wilsons Wange, mit der andern führte er Wilsons vor Geilheit klammen Finger zwischen seine Beine. Ungläubig starrte ihn Wilson an, fühlte, lächelte ungläubig und massierte.
    „Fein machst du das, David.“ Verwöhne deinen Tod, bevor er dich nimmt. Sein Stiefvater stöhnte auf, als Raven seine Hand in seinen Nacken gleiten ließ und seinen Kopf näher zu sich führte. Raven ließ sich Zeit für den tiefen Kuss. Wilson rieb ihn wie ein Irrer, die Ahnung der Gefahr wurde von sinnloser Lust verdrängt. Gleich, noch ein wenig. Die Erregung wuchs, mischte sich mit Hass und einer kaum zu bändigenden Freude. Zum ersten Mal hielt er ein Opfer im Arm, das er ohne Reue nehmen durfte. Raven biss zu. Wilson keuchte, seine Zunge blutete und Raven trank. Ein Rausch. Wilson wölbte sich nach hinten und Raven zwang ihn zu Boden. Dann legte er sich auf ihn und Wilson wand sich in reiner Ekstase. Er biss fester zu. Wilson hörte nicht auf, ihn zu reiben, auch dann nicht, als er vor Schmerz schrie, weil sich das Gift unaufhaltsam durch seine Adern im ganzen Körper verbreitete. Wilsons Zunge schwoll an. Noch ein letztes Mal saugen. Wilson schrie gellend, kam im selben Moment wie Raven. Dann fiel sein Kopf nach hinten, er verdrehte die Augen und aus seinem Mund quoll die monströs aufgeblähte Zunge.

*
    „Hey, Süßer! Wach auf!“
    Laurens war schlecht, er hatte Kopfschmerzen und wirre Träume von Wassermassen, die über ihm zusammenbrachen.
    „Ist er tot?“
    Tom? Warum hörte er Tom? Träumte er noch?
    Eisiges Wasser klatschte in sein Gesicht. Der Schreck fuhr ihm bis in die Eingeweide. Wo war er? Beigefarbene Planen, eine Campingleuchte, Gitterstäbe, direkt vor seinen Augen. Er sprang auf, stieß sich heftig den Kopf und sackte wieder auf die Knie. Ein Käfig?
    „Willst du raus?“ Ein Dandy-Typ schlenderte auf ihn zu. Die Schläfen waren grau, das Gesicht fein geschnitten und sehr schön, aber der Mund zu einem höhnischen Lächeln verzerrt. „Dann musst du kooperieren. Rufe deinen Freund an und sag ihm, er soll zu uns kommen. Ganz gesittet, hier in dieses Zelt, um den Platz mit dir zu tauschen.“
    Samuel, die wollten Samuel fangen. Warum? Wussten sie von seinem Geheimnis? Von wem? Tom! Er hockte in einigem Abstand zum Käfig und starrte Laurens aus aufgerissenen Augen an.
    „Du miese kleine Sau! Was hast du denen verraten?“
    „Alles, was ich gesehen habe.“ Kaum war das letzte Wort aus Toms Mund gekrochen, schnellte die Hand an die Lippen und er kaute hektisch an den Fingernägeln herum.
    „Du hast nichts gesehen! Sag ihnen, dass sie Samuel in Ruhe

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