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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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schicken und hoffen, daß Sie noch einen faulen Fisch fangen.«
    »Sir, da ist noch etwas …«
    »Ja?«
    »Für den Fall eines erneuten Zusammentreffens hätte ich gern mehr Handlungsspielraum.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Das letzte Mal haben meine Befehle klargestellt, daß Überwachung meine primäre Mission sei – und auf dieser Grundlage habe ich nicht eingegriffen, als die Kolonie überfallen wurde. Meine Mannschaft und auch ich hatten Probleme damit. Und ich hätte gern größere Entscheidungsfreiheit, falls wir uns noch einmal in einer solchen Situation befinden sollten.«
    Der Admiral ließ den Blick sinken. »Commander, Sie haben hervorragende Zeugnisse, aber ist es nicht möglich, daß in diesem Fall Ihre eigenen Erfahrungen Ihr Urteil beeinflussen? Wir haben es schon einmal auf direkte, unmittelbare Konfrontationen ankommen lassen, und wiederholt haben die Täter, zumindest einige von ihnen, entkommen und wieder zuschlagen können. Sie zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen, muß deshalb als wichtiger erachtet werden.«
    »Auf lange Sicht ja, Sir. Aber für die Menschen, die sterben, verwaisen oder versklavt werden … Sind Sie schon in der Klinik gewesen, Sir, und haben sich mit den Kindern unterhalten, die Huron herausgeholt hat?«
    »Nun, nein … nein, habe ich nicht.«
    »Sie wollen alle nur wissen, warum die Flotte den Angriff nicht verhindern konnte, warum ihre Eltern gestorben sind, und was jetzt mit ihnen geschehen wird. Und es ist nicht nur meine Stimmung, Sir. Leutnant Commander Huron, mein Stellvertreter, war sehr aufgebracht über meine Entscheidung, nicht einzugreifen, und wie Sie sicher wissen, hat er darauf bestanden, sich der Angriffsformation und dann der Landemannschaft anzuschließen – und ist dabei gefallen. Andere Offiziere und die Mannschaft haben dieselbe Einstellung zum Ausdruck gebracht.«
    »Offen? Ihnen gegenüber?« Sassinak merkte, daß er eine solche Offenheit nicht ganz billigte.
    Sie nickte. »Einige von ihnen. Andere in Gesprächen, die ich mitgehört habe. Der Gedanke gefällt ihnen nicht, daß sie – die Flotte überhaupt – aus sicherer Warte tatenlos zusehen sollen, wie hilflose Zivilisten entführt und ermordet werden.«
    »Ich verstehe. Hmm. Ich glaube immer noch, Commander, daß Überwachung Ihre primäre Mission sein sollte, aber unter den gegebenen Umständen und angesichts der jüngsten Erfahrungen Ihrer Mannschaft … ja, wenn Sie es als unumgänglich erachten, sich feindlichen Streitkräften zu stellen, um das Leben Unschuldiger zu retten … ja. Und ich werde Ihre Befehle so abändern, daß dies ausdrücklich in Ihr Ermessen gestellt wird.« Er sah sie scharf an. »Aber ich werde keine leichtfertige Aktion dulden, die nicht unbedingt gerechtfertigt ist, haben Sie mich verstanden? Mit den Löchern in der Seite, die Sie ins Dock gebracht haben, ist der Wartungsetat dieses Sektors für die nächsten achtzehn Monate nahezu ausgebucht, also passen Sie besser auf. Und fordern Sie Hilfe an, wenn Sie welche benötigen. Warten Sie nicht, bis Sie in Fetzen geschossen werden.«
    »Ja, Sir!« Sie verließ in etwas gelösterer Stimmung das Büro. Nein, sie würde sich auf keinen unnötigen Kampf einlassen, aber sie würde es auch nicht noch einmal ertragen müssen, tatenlos zuzusehen, wenn andere litten.
    In der Zwischenzeit würde sie die restliche Mannschaft gründlich überprüfen. Darunter waren einige, die das erbeutete Schiff begleitet, sich aber nicht der Schlachtformation angeschlossen hatten. Einige neu Zugeteilte sollten Gefallene oder Verletzte ersetzen.



vierzehntes kapitel

     
    »Commander Sassinak …« Die Stimme kam ihr vage vertraut vor. Sassinak riß sich von dem technischen Bericht los und blickte auf. Unbeschreibliche Freude erfaßte sie.
    »Ford!« Sie konnte es kaum glauben, und dann fragte sie sich, warum sie nicht längst von seiner Ankunft erfahren hatte. Der Name hatte doch sicher auf dem Dienstplan für eintreffende Offiziere gestanden.
    »Leutnant Commander Hakrar hat sich bei einem Bootsrennen ein Bein und zwei Rippen gebrochen … und daraufhin hat man mir den Posten angeboten, und so …« Sein breites Grinsen war noch dasselbe wie früher, aber jetzt unterdrückte er es. »Leutnant Commander Forderliton meldet sich zum Dienst, Captain.« Er hielt ihr seine Befehlskarte hin, und Sass steckte sie ins Lesegerät. Auf ihrem Seitenbildschirm erschien eine Liste.
    »Da kommt noch ein bißchen Arbeit auf Sie zu, wie Sie sehen.«
    »Hm.

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