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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Schaden zugefügt, und er hatte diesen Aufprall nicht verursacht – zumindest hatte er den Luftschlitten nicht abgeschossen, allerdings auch den Traktorstrahl nicht besonders geschickt gehandhabt. »Darüber hinaus haben Sie mich gezwungen einzugreifen -oder Sie aufzugeben, und wenn Sie nicht allein wären, hätten Sie mich wirklich in Versuchung geführt!« Gori grinste darüber; er hörte dieselbe Schelte aus seinem eigenen Ohrhörer. »Aber da Sie nun schon eine Auseinandersetzung provoziert haben, junger Mann, halten Sie die Lage besser unter Kontrolle, bis ich eintreffe.«
    »Aber wie …?« begann Tim, aber sie hatte die Verbindung schon unterbrochen. Er atmete schnell und fröstelte. Er sah zu Gori hinüber, der nicht mehr grinste. »Was machen wir denn jetzt?«
    Gori fiel gleich, wie vorauszusehen war, eine entsprechende Vorschrift ein. »Richtlinien für Landetruppen, Kapitel 17, Paragraph 34.2 …«
    »Mir ist egal, wo es steht – was steht da?«
    Gori fuhr blaß, aber entschlossen mit seinem Zitat fort. »Die Vorschrift besagt, wenn eine Landemannschaft – das sind in diesem Fall wir – in der Unterzahl oder in der Bewaffnung unterlegen und Flottenpersonal in Gefahr ist, verletzt oder gefangengenommen zu werden …«
    »Es sind Zivilisten«, sagte Timran. Als er es aussprach, zweifelte er schon wieder daran – aber eigentlich konnten es nur Zivilisten sein, sonst hätten sie doch sicher gemerkt, daß die Flotte schon vor Ort war.
    »Wirklich? Das sieht für mich nach Dienstuniformen der Flotte aus.« Gori hatte eine Fernsichtlinse vor dem Auge. »Sie scheinen am Schiff zu arbeiten … Wie auch immer, wenn Personal in Gefahr ist, gefangengenommen oder verletzt zu werden, und die Landemannschaft in der Unterzahl ist, dann muß die Entscheidung zu einem Rückzug vom Kommandeur des im Orbit befindlichen Schiffs getroffen werden, es sei denn, dieses Schiff …«
    »Sie hat uns gesagt, wir sollen hierbleiben und die Sache in die Hand nehmen.«
    »Dann gilt Paragraph 34.3: In Fällen, wo die Rettung oder der Schutz von Flottenpersonal als möglich und von höchster Dringlichkeit erachtet wird, bleibt der Pilot der Landemannschaft die ganze Zeit im Shuttle, und der Copilot führt die Rettungsmannschaft an.«
    »Das ist hirnrissig!« sagte Tim und dachte an Goris Charakter.
    »So lauten die Vorschriften«, sagte Gori. »Abgesehen davon: wenn wir hier nur schweben, können wir niemanden davon abhalten, diese Leute zu behelligen. Hast du übrigens die Schilde hochgefahren?«
    Er hatte noch nicht daran gedacht und drückte gerade noch rechtzeitig den entsprechenden Schalter, als der einzige Geschützturm des Frachters sich auf sie richtete. Gori beobachtete inzwischen das Plateau und berichtete von den Leuten, die sich unweit des Schiffs versammelt hatten. »Sind das Einheimische? Der Planet sollte eigentlich überhaupt nicht bewohnt sein, aber …«
    »Sie könnten feuern, Gori.« Tim streckte die Hand aus. Er war froh, daß seine Stimme immer noch fest klang, obwohl seine Hände leicht zitterten. Er hatte nie damit gerechnet, daß der bloße Anblick einer auf ihn gerichteten Geschützmündung so beunruhigend sein würde. Waren Shuttleschilde stark genug, um dem Schuß einer Blasterkanone aus dieser Entfernung standzuhalten?
    Die Zeit verging. Unter ihnen lagen immer noch mehrere Gestalten in einem Luftschlitten übereinander, der an der felsigen Flanke des Plateaus zerschellt war. Oben zeigte die Blasterkanone des Frachters weiter direkt auf sie. Da sie nur mit zwei Mann an Bord waren, konnte Tim wohl kaum Gori darum bitten, auszusteigen und nach den verletzten (toten? – hoffentlich nicht) Schlittenpassagieren zu sehen. Sollte er den Frachter grüßen? Seine Besatzung anweisen, medizinisches Personal zu schicken? Was wäre, wenn sie nicht gehorchten? Wenn sie sogar feuerten? Gori bewahrte ein besonnenes Schweigen, beobachtete nur die Aktivitäten rund um den Frachter. Es schienen Jahre zu vergehen, bis endlich das Komgerät ein Geräusch wie ein Rülpsen von sich gab und sich der Senioroffizier des Navigationsdienstes meldete. »Es dauert nicht mehr lang«, sagte Bures. »Wir halten euch und den Frachter im Auge. Was hat sich getan?«
    Tim schluckte schwer. »Oh … nicht viel. Wir schweben nur über dem Schlitten …«
    »Bleibt, wo ihr seid«, riet Bures. »Wir sind umgehend bei euch, und wenn ihr euch bewegt, könnten wir zusammenstoßen.«
    »Wo werden Sie landen?« Aber niemand beantwortete diese Frage;

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