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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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wenden – nicht nur eine Videoaufnahme von dreiundzwanzig kleinen Thek, sondern auch einer Interaktion zwischen ihnen und dem Geschöpf, das Kai angegriffen hatte. Sassinak hatte sich das Band schon einmal angesehen, und diesmal beobachtete sie Kais Reaktion auf diese seltsamen Kreaturen – den Fransen, wie man sie nannte. Der Mann war wie vom Donner gerührt, als die Fransen sich den Thek näherten. Sein Atem ging schwer, und er wurde blaß. Er hatte sich recht unbeholfen bewegt, als er in ihr Büro gekommen war, aber sie hatte den Eindruck, wenn ein Fransen in natura erschienen wäre, hätte er irgendwie zu laufen vermocht. Mitgefühl und Abscheu rangen in ihr miteinander. War er immer schon so gewesen, oder hatten die Ereignisse ihn übermannt? Was dachte Varian? Sassinak warf ihr einen Blick zu und bemerkte, daß auch sie ihn mit wachsamer Miene heimlich beobachtete.
    Sassinak lenkte Varian mit einer Frage über die Fransen ab, und Mayerd, der sie für ihre Intuition dankbar war, hielt die Konversation danach in Gang – obwohl Kais Antworten, wenn er denn etwas sagte, immer wieder einen kurzen Aussetzer verursachten. Dann begannen die Iretaner ihre Fragen über die Thek und ihren Platz in der Föderation zu stellen. Sassinaks hohe Meinung von Aygars Intelligenz wurde erneut bekräftigt. Er konnte denken. Und im Laufe des Wortwechsels gewann sie den Eindruck, daß er sogar Sinn für Humor hatte. Denn als Sassinak ihn fragte, welche Waffen seine Leute gegen die Fransen einsetzten, sagte er in einem Ton voller Ironie: »Wir rennen.«
    Die Anspannung ließ etwas nach, und die Konversation wurde weitergesponnen, drehte sich um die Fransen und ihre Lebensräume und die im Wasser lebenden Fransen, welche die Expedition vor der Meuterei beobachtet hatte. Aygar war überrascht darüber. Und Sassinak fragte sich gerade, wie sie das Gespräch auf diese Reptilien lenken könnte, als Varian, die gerade eine Frage beantwortete, das Wort aussprach. Dinosaurier. Fordeliton sprang mit solchem Eifer darauf an, daß Sassinak befürchtete, Varian könnte vor Mißtrauen einen Rückzieher machen. Aber offensichtlich hielt sie es für selbstverständlich, daß ein erwachsener Mann, der stellvertretende Kommandeur eines Flottenkreuzers, eine Diskussion darüber anregte, ob sich irgendetwas, das den echten Dinosauriern auf der alten Erde ähnelte, auf einer ganz anderen Welt entwickelt haben könnte. Varian rasselte eine lange Reihe von Namen herunter, und Ford stand mit offenem Mund da, dann schaltete sich Aygar in das Gespräch ein.
    Sassinak ließ den aufgeregten Wortwechsel etwa eine Minute weitergehen, dann setzte sie ihm mit einem so unüberhörbaren Mangel an Interesse für alles andere als die politische Situation ein Ende, daß sie sicher war, die anderen würden wieder aneinander geraten, wenn sie ihnen den Rücken zukehrte. Um so besser. Bis sie die Iretaner endlich hinauszitierte, hatten Varian und Kai Ford praktisch adoptiert. Sass hatte keine Schwierigkeiten, sie zu überreden, daß sie alle sechs Spezialisten in der engeren Auswahl akzeptierten. Varian war sogar unverhohlen begeistert.
    Sass fragte sich, ob Mayerd etwas über Kai herausgefunden hatte, was über die Art seiner Verletzungen und Krankheit hinausging, aber die Ärztin hatte sich die ganze Zeit mit körperlichen Symptomen beschäftigt.
    »Es hat keinen Zweck zu fragen, warum er deprimiert und nervös ist, solang er noch Schmerzen hat, fieberkrank und an manchen Stellen taub ist.«
    »Ich würde die Taubheit den Schmerzen vorziehen«, sagte Sassinak sarkastisch. »Wie kann er beides haben?«
    Mayerd warf ihr einen Blick zu, der sie daran erinnerte, daß sie noch nichts gegessen hatte, und sie ermahnte, doch mit ihr eine kurze Pause einzulegen. »Essen Sie etwas von dieser Schokolade, die Sie hier überall verstecken«, sagte sie, »und ich mache mir eine Tasse Kaffee. Das bewahrt uns alle davor, uns gegenseitig an die Gurgel zu gehen, ja?«
    »Bemuttern Sie mich nicht so, Mayerd. Ich bin nicht alt und schwach.«
    »Nein«, sagte Mayerd scharf, »aber Sie werden eine Urahnin der vierten Generation kennenlernen, die Jahre jünger ist als Sie und nach allem, was Sie wissen, eine wilde Schönheit, die Ford auf der Stelle das Herz rauben und Sie im Feuer einer toten Leidenschaft verdorren lassen wird.«
    Sassinak schrie auf, und ihre Anspannung löste sich. »Sie … Sie machen sich ja lächerlich!«
    »Ganz richtig, Captain. Einige andere Leute auch. Haben Sie

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