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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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zuvor das Bemühen aufgegeben, an Bord des Schiffs die traditionelle Fitness der Schwerweltler zu erhalten, aber Sassinak unterschätzte seine Kräfte nicht.
    Als letztes kam die ›Helferin‹ Roella. Ihre Papiere listeten verschiedene Beschäftigungen im Weltraum und auf Planeten auf, darunter einen Job als ›Unterhalterin‹, was bei ihrem Aussehen nur eines bedeuten konnte. Sie war auch zweimal wegen Respektlosigkeit« inhaftiert worden. Das war allerdings auf Cour.imc geschehen, wo man anders als auf Charade wirklich sehr kleinlich war.
    Es gab viele Fragen zu stellen, aber Sass wollte nichts zu weit treiben, zumindest noch nicht. Auf ihrer Konsole leuchtete ein Lichtsignal auf; sie ignorierte es und las weiter, indem sie den Steuerstab in den Fingern drehte. Wenn diese Schwerweltler clever waren, würden sie merken, worum es sich handelte – um einen Betäubungsstab, der zugleich als Kontaktinstrument zu Sassinaks Computern diente. Bei ihren Lebensgeschichten hatten sie sicher alle schon einmal irgendwo intime Bekanntschaft mit einem Betäubungsstab gemacht. Sie blätterte bis zur letzten Seite von Roellas ID-Papieren weiter und seufzte, als bereite ihr all das heftiges Unbehagen. Dann blickte sie in die angespannten, wütenden Gesichter ihr gegenüber.
    »Ja, ja, Captain Cruss«, sagte sie und ließ ihre Stimme so weich klingen, wie es ihr irgend möglich war. »Ihre Papiere scheinen in Ordnung zu sein, und man kann Ihnen nicht vorwerfen, daß Sie einem Notsignal nachgegangen sind …« Welchem Notsignal? Denn nach ihrer Flugbahn zu schließen, mußten sie es aus vielen Lichtjahren Entfernung geortet haben. Natürlich wußten sie nicht, daß man ihnen gefolgt war.
    Aber Cruss erklärte, oder versuchte zu erklären, daß es kein gewöhnliches Notsignal gewesen sei. Sassinak schob ihre Gedanken beiseite, um zuzuhören. Eine Zielflugkapsel, die zu dem EEC-Verbundschiff unterwegs gewesen war, das sowohl die Ryxi-Kolonisten wie die Forschungsmannschaft abgesetzt hatte, war abgeirrt, irgendwie beschädigt und unmittelbar hinter dem Orbit des äußersten Planeten in diesem System gefunden worden.
    Das klingt nicht allzu wahrscheinlich, dachte Sassinak grimmig. Es wäre ungefähr so, als wenn ein Flugzeug beim Landeanflug zufällig eine einzige kleine Perle am Ende der Landebahn bemerken würde. Nichts von dieser Größe konnte beim FTL-Flug entdeckt werden, und es war mehr als unwahrscheinlich, daß die Schwerweltler ausgerechnet an dieser Stelle zufällig den FTL-Raum verlassen hatten. Sass war überrascht, als Cruss aufstand und den zerbeulten Metallklumpen mit überheblicher Akkuratesse auf ihren Schreibtisch legte. Das also war seine Überraschung. Er konnte tatsächlich eine Zielflugkapsel vorweisen, oder einen Teil davon. Ohne das Antriebsmodul und die Energiezelle war das Ding kaum zu erkennen. Sass sah davon ab, sie zu berühren, und bemerkte, daß an der zerbeulten Seite nur die eingravierte ID-Nummer zu erkennen war.
    Seine Geschichte überzeugte sie nicht, selbst als er ihr großzügig anbot, die Nachricht der Kapsel aus seinem Computer zu extrahieren, aber sie hatte nicht die Absicht, sich zu diesem Zeitpunkt mit ihm zu streiten. Sie bezweifelte, ob er wußte, daß die Flottencomputer eigene Verfahren beherrschten, um solchen Kapseln mehr als eine darin implantierte gefälschte Nachricht zu entlocken. Aber das würde alles beim Prozeß zur Sprache kommen. Für den Moment lächelte sie liebenswürdig und erklärte ihre Gründe dafür, warum sie ihnen allen untersagte, ihr Schiff zu verlassen, aber die Erlaubnis erteilte, mit den Einheimischen um frische Nahrungsmittel zu verhandeln. Mit einem weiteren unterdrückten Fluch fuhr Cruss hoch, und seine Kameraden folgten ihm. Sassinak blieb gelassen sitzen und entspannte sich; hinter ihnen hatten die beiden Weber ihre eigene Gestalt angenommen und klammerten sich in den Winkel zwischen Schott und Deck zusammen. Die Marines verharrten unentschlossen, ihre Hände schwebten über den Waffen.
    »Ich hoffe, Ihre Wasservorräte sind ausreichend«, sagte Sass in demselben Plauderton. »Das hiesige Wasser schmeckt faulig und stinkt.« Cruss knurrte jetzt sogar, ein zorniges Leugnen, daß er irgendetwas von ihr oder sonst jemandem brauchte. »Nun gut«, fuhr sie fort. »Ich nehme an, daß Sie auf Ihrem Kurs weiterfliegen wollen, sobald wir die Freigabe für Sie erhalten haben. Die Bedürftigen werden alle Hilfe erhalten, die wir ihnen bieten können. Dessen können

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