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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Varian je ein Paar gewesen waren, und wenn ja, warum heute nicht mehr.
    Aber die eigentliche Frage lautete, was die Thek auf Ireta machten. So viele Thek auf einem Planeten, auf den angeblich kein Anspruch bestand, waren kein geringeres Rätsel als alles andere. Kai wagte sich an keine Erklärung, sagte nur, daß die Thek vielleicht ›besorgt‹ waren. Sassinak fragte sich, ob das wirklich alles sei, was er dachte, oder ob es alles war, was er glaubte, sagen zu dürfen. Sie hatte keinen Grund, ihren Gedankengang vor ihm zu verheimlichen, und beobachtete aufmerksam seine Reaktion, während sie ihm erklärte, wie sie die Sache sah.
    »Eine Zusammenkunft von dieser Größe deutete zweifellos auf ein hohes Maß von Interesse hin, Kai. Und dieses alte Gehäuse – war dasselbe, das Tor angelockt hat?« Er nickte, und sie fuhr fort. »All diese kleinen Thek, die alte Gehäuse ausgraben, wenn sie nicht gerade Fransen grillen … Sie verstehen sicher, worauf ich hinauswill. Sowohl Ihre EEC-Schiffsarchive wie die Flottenarchive führen Ireta als unerforscht. Doch Sie haben Thek-Relikte gefunden, und der erste Thek, der aufgekreuzt ist, schien von ihnen überrascht gewesen zu sein. Läßt das nicht ein fehlendes Glied in der berühmten Informationskette der Thek vermuten? Ist hier auf Ireta einem oder mehreren Thek etwas zugestoßen, das jemand den anderen nicht übermittelt hat?«
    Kai folgte ihrer Argumentation, aber sein Gesicht nahm einen ängstlichen statt erleichterten Ausdruck an. »Das alte Gehäuse ist von Thek gefertigt worden«, erklärte er fast widerwillig. »Ohne Frage hat es das Interesse der Thek hervorgerufen. Aber ich verstehe nicht warum …«
    Sassinak verlor für einen Moment die Geduld. Die Wissenschaftler wollten immer wissen warum, bevor sie halbwegs verstanden hatten, was eigentlich genau geschehen war. So kam es ihr jedenfalls vor. Sie war zunächst einmal zufrieden, wenn sie die Ereignisse in die richtige Reihenfolge bringen und sicher sein konnte, daß sie alle wichtigen Teile zusammen hatte, bevor sich sich über das Warum oder »Was wäre wenn?« Gedanken machte. Sie ließ Kai und ihre Offiziere weiter diskutieren und ihre eigenen logischen oder unlogischen Wege durch den Wirrwarr aus dem rätselhaften Verhalten der Thek, der Geologie von Ireta und dem wahrscheinlichen Alter des fraglichen Gehäuses beschreiten.
    Ein Licht blitzte auf ihrer Konsole auf; eine Nachricht von der Brücke. Sie drückte mit dem Daumen auf die Taste an ihrem Ohrhörer. »Sir, all diese kleinen Thek sind in der Nähe des ursprünglichen Lagerplatzes der Expedition gelandet.«
    Mit zwei Tastendrücken hatte sie das Bild auf einem der Bildschirme, und die Szene ließ Kai mitten im Satz verstummen.
    »Alle Fransen auf Ireta fliegen auf unser Lager zu«, sagte er mit ängstlichem Gesicht.
    Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er meinte: die Wärme, die von so vielen Thek ausgestrahlt wurde, lockte unweigerlich Fransen an, so wie der eine Thek den Fransen angelockt hatte, der Kai angegriffen hatte. Bevor ihr etwas einfiel, womit sie ihn beruhigen konnte, zeigte der Bildschirm neue Thek-Aktivität, als eine Gruppe oder mehrere wie irr in den Himmel davontaumelten und vom Bildschirm verschwanden. Was machten sie denn da? Kai wirkte so verwirrt, wie sie sich selbst fühlte.
    Inzwischen hatte Sassinak den Wunsch nach einer Erfrischung, und als ihr auffiel, daß auch Kai ein wenig blaß aussah, lud sie ihn in die Offiziersmesse ein. Einige geschickt angebrachte Bemerkungen von ihr und Kai genügten, und Anstel und Pendelman verstrickten sich in eine angeregte Diskussion über die iretanische Geologie mit Exkursen in die Evolutionsbiologie. Sassinak hörte ganz höflich zu, aber wie aus der Warte einer Erwachsenen, die sich anhörte, wie zwei Achtjährige über die Vorzüge ihrer jeweiligen Spielzeuge stritten. Wenigstens waren sie beschäftigt und zufrieden, und wenn sie sich aus Schwierigkeiten heraushielten, konnte sie vielleicht sogar etwas Arbeit erledigen.
    Varians Eintreffen bereicherte die Sitzung um einen zusätzlichen Schuß Esprit, so daß Sassinak nicht mehr selbst einen Faden des Gesprächs fortspinnen mußte. Entspannt erlaubte sie es sich, über die Thek aus einer Flottenperspektive nachzudenken. Wenn die Datenrelais alle richtig gearbeitet hatten – und sie wußte, welche Köpfe rollen würden, wenn dies nicht zutraf –, hatten sie heute mehr Informationen über die Thek bei Flug und Landung gesammelt,

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