Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
Vom Netzwerk:
hilfsbereit.
    »Da haben Sie Glück gehabt«, sagte der Arzt und verkniff sich ein Lächeln. »Sie sind nur knapp davongekommen – Sie können keine solche Selbstdisziplinierung anwenden und nichts essen.«
    »Wie?«
    »Versuchen Sie mir nicht zu erzählen, daß Sie’s nicht gemacht haben – nichts anderes hätte Sie derartig umhauen können. Hier – trinken Sie eine Kanne davon.« Ein Fingerschnippen, und Sassinaks Liege hob sich, so daß sie den Becher mit dicker Brühe annehmen konnte, den der Arzt ihr hinhielt.
    »Was haben die Blutproben ergeben?« fragte sie zwischen zwei Schlucken. Sie konnte regelrecht spüren, wie die Kraft wieder in sie zurückströmte.
    »Sie hatten Glück«, wiederholte der Arzt. »Es war nur eine Betäubungsinjektion für den Kälteschlaf.
    Wenn Sie aus Versehen die Bedienungselemente des Tanks berührt hätten, wären Sie wahrscheinlich sofort in den Kälteschlaf gefallen … oder wenn Sie sich früher dazu entschlossen hätten, dann hätten Sie die Rückstände in Ihrem Blut umbringen können. Bis zum dritten Tag war noch nicht alles abgebaut.«
    »Und die Kabine?« Sie erinnerte sich an ihre Angst vor dem nackten Inneren.
    »Nichts; alles intakt.« Der Arzt sah sie neugierig an. »Sie sind in bemerkenswert guter Verfassung, wenn man die Umstände bedenkt. Die Beule an Ihrem Hinterkopf schmerzt vielleicht noch, aber es ist kein Schaden zurückgeblieben. Sie zeigen keine Anzeichen ausgeprägter Phobien …«
    Sassinak schlürfte den letzten Schluck ihrer Brühe und grinste. »Ich bin jetzt in Sicherheit. Und nicht hungrig. Wann darf ich aufstehen?«
    Bevor der Arzt antworten konnte, sagte eine Stimme aus dem Korridor: »Ja, das ist Sass! Das sehe ich von hier aus.«
    »Noch nicht«, sagte der Arzt zu Sass. Dann: »Wollen Sie Besucher empfangen? Ich kann auch ausrichten, daß Sie sich ausruhen wollen.«
    Aber Sassinak konnte es kaum abwarten, zu erfahren, was bisher geschehen war. Mira, die alle Spuren vornehmer Zurückhaltung abgelegt hatte, und Jrain, der vor sichtlicher Erregung fast in eine andere Gestalt überging, waren nur zu froh, es ihr berichten zu können.
    »Ich habe gewußt«, sagte Mira, »daß es nicht dein Fehler gewesen sein konnte. So nachlässig bist du einfach nicht; du hättest niemals den falschen Knopf gedrückt oder so. Und natürlich wärst du die letzte, die mit Sklavenhaltern und Piraten zusammenarbeiten würde.«
    »Aber wie habt ihr mich ohne das Signalfeuer gefunden?«
    Mira deutete mit einem Nicken auf Jrain. »Deine Weberfreunde haben es geschafft. Ich weiß nicht, ob Jrain es dir erklären könnte – mir konnte er es nicht erklären –, aber irgendwie haben sie dich aufgespürt …«
    »Ja, aber ich habe mich doch nicht im FTL-Raum befunden, als die Kapsel abgeschossen wurde, oder?«
    »Nein, aber es hat sich herausgestellt, daß sie irgendwie darüber hinausgreifen können. Ich werde nicht daraus schlau, und was Hssro als die relevanten Gleichungen bezeichnet, nenne ich Humbug. Die Kapsel ist eigentlich zu klein, um sie zu spüren – wie etwas, das zu weit weg ist, um es zu sehen –, aber wir haben exakt gewußt, wann du abgeworfen worden bist, und der Ssli war in der Lage, zu … nun, was er in solchen Fällen eben macht. Dann sind wir Weber gewissermaßen seinen Fußstapfen gefolgt und haben uns an dich herangetastet.«
    »Aber du hast doch gesagt …«
    »Weil du am Leben warst und weil wir dich kennen. Wir mußten dazu natürlich unsere eigene Gestalt annehmen …« Er runzelte die Stirn, und Sassinak versuchte sich vorzustellen, welchen Eindruck es gemacht hatte, alle Weber der Mannschaft in ihrer natürlichen Gestalt zu sehen, in der sie sich wahrscheinlich an die Schotts der Ssli-Kontaktkammer geheftet hatten. Oder auf der Brücke? Sie fragte nach.
    »Er war nicht besonders zufrieden mit uns«, sagte Jrain und lächelte bei der Erinnerung. »Gewöhnlich gehen wir ihm aus dem Weg, weißt du; er mag Aliens nicht besonders, aber er versucht, anständig zu sein. Aber als es darum ging, den Verlust deiner Kapsel zu riskieren oder Achaels Anspielungen nachzugeben …«
    »Kirtin hat sich vor den Augen des Captains verwandelt«, warf Mira ein. »Ich dachte, er würde sich übergeben. Dann Basli und Jrain …«
    »Ptak zuerst; ich war der letzte«, fügte Jrain hinzu.
    »Wie auch immer.« Mira tat die Verbesserungen mit einem Achselzucken ab und fuhr fort. »Kannst du dir das vorstellen – es war in der großen Offiziersmesse, und sie hingen

Weitere Kostenlose Bücher