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Satanica

Satanica

Titel: Satanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zugleich als Geschenk für ihren Geliebten Baal.
    Sie zitterte vor dem großen Augenblick. Sie wartete auf den Kontakt mit ihm, auf die Vereinigung, und sie glaubte fest daran, daß es geschehen würde.
    Baal hatte bereits reagiert. Er hatte sich ihr offenbart. Er war gekommen.
    Auf einem Pferd sitzend, kein Stier, doch dieser Reiter war von seinem Geist erfüllt worden, und ihm würde sie den Kopf ihres Bruders weihen, diesem alten Narren, der in seiner Welt hätte bleiben sollen und nicht in ihre einzudringen versuchen.
    Jetzt war er tot. Bedauern empfand die Person nicht. Der Weg führte woanders hin.
    Die Beine hatte sie wieder angezogen und die Arme auf ihre Knie gelegt.
    Ihr Blick war starr. Sie schaute zwar gegen die dichten Fichten, sah aber so aus, als würde ihr Blick dabei ins Leere gleiten oder in der Unendlichkeit versickern.
    Sie brauchte die Augen nicht zu schließen, um sich die andere Welt, die so lange zurücklag, vorzustellen. Alles war geschehen, aber nichts war vergessen. Es gab die Bilder und die Erinnerungen noch. Sie waren nur in fremden Dimensionen gespeichert, denn auch dort galt das alte Gesetz der Physik.
    Nur wenige Menschen auf der Welt verfügten über die Gabe, diese Erinnerungen abzurufen. Satanica gehörte dazu. Sie rutschte stets hinein in die Vergangenheit, weil sie ihre Seele der Göttin Anat geöffnet hatte. Anat durfte nicht tot und durfte auch nicht vergessen sein. Sie mußte leben, und dies nicht nur in Büchern der Geschichte oder der Mythologien. Da mußte sie aus der Vergangenheit hervorgeholt werden, denn das hatte sie verdient.
    Es würde bald einen neuen Anat-Kult geben, und sie war die Anführerin, die Wiedergeborene.
    Lange genug hatte sie darauf hingearbeitet. Sie hatte Überzeugungsarbeit leisten müssen und dabei genügend Frauen gefunden, die ebenso wie sie das Joch des Patriats leid waren. Sie wollten sich nicht mehr unterdrücken lassen. Für sie war es wichtiger, nach neuen Wegen zu suchen, und die eröffnete Satanica ihnen.
    Sie ging sogar noch einen Schritt weiter. Sie wollte die Kräfte der Hölle mit denen der Vergangenheit zusammenschließen, um so einen großen Bogen der Macht zu schlagen.
    Ihre Fürbitten waren erhört worden, denn vier mächtige Reiter standen auf ihrer Seite. In einem von ihnen hatte sie das Tier Baal gespürt, und ihr war durch Baal der entsprechende Schutz versprochen worden.
    Keine Furcht mehr zu haben. Über die Menschen und deren Waffen einfach nur lachen können. Dafür dem Geliebten Opfer bringen, der ihr schon so nahe gewesen war.
    Sie akzeptierte auch die drei anderen Reiter. Wichtig allein war nur Baal.
    Er würde ihr den entsprechenden Weg zeigen, das hatte er ihr versprochen.
    Entspannt lehnte sie sich zurück. Sie wollte auch nicht mehr daran denken, daß ihr Bruder nicht allein gekommen war. Es war vielleicht ein Fehler gewesen, den anderen Mann laufen zulassen, denn sein Kopf hätte in ihre Sammlung hineingepaßt, aber das war jetzt egal. Sie fühlte sich so sicher, und niemand konnte ihr etwas anhaben. Alles andere schob sie weit von sich.
    Der Kopf ihres Bruders würde in gute Hände gelangen und bei Festen als Trophäe ausgestellt werden.
    Ruhe, Konzentration vor dem großen nächtlichen Ereignis. Der Friedhof würde ihnen gehören. Er würde zu einer Bühne werden, auf der sie dann als Anat ihren Geliebten empfangen konnte.
    Satanica zitterte bei diesem Gedanken. Sie schaffte es nicht mehr, ihn aus ihrem Kopf zu verbannen. Sie konnte nicht loslassen. Er war einfach da. Er war zu dominant, und er war von einer bisher für sie nie erlebten Wichtigkeit.
    Die Nacht der Nächte, das Fest der Feste…
    Dennoch war sie nicht zufrieden. Etwas störte sie. Es war wie eine innere Stimme, eine Warnung, ein Omen, obgleich sie sich darunter nichts vorstellen konnte.
    Etwas Fremdes hatte es geschafft und sich in ihren Bereich eingeschlichen. Ein Gegner, ein Feind. Nicht ihr Bruder, danach war er erschienen. Und er hatte es tatsächlich geschafft, den Friedhof zu entweihen. Er war nicht mehr so wie sonst, es hatte eine Veränderung stattgefunden, von der Satanica nicht wußte, was sie bedeutete. Freuen konnte sie sich darüber nicht.
    Wer oder was war dieser Schatten?
    Die Frau fand darauf keine Antwort. Selbst ihre Beschützer hatten es nicht herausfinden können. Satanica hatte die Nähe der Horror-Reiter gespürt, doch sie war nicht zufrieden. Das Gefühl der Beklemmung war einfach nicht gewichen.
    Sie dachte an ihr Fest. Keine

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