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Satanica

Satanica

Titel: Satanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kulisse hineinpaßten.
    Es war Hufschlag – oder…?
    Wir hielten den Atem an. Sekunden danach nickte Suko. »Wenn mich nicht alles täuscht, reitet hier jemand über den Friedhof, und mich würde verdammt interessieren, wer das ist.«
    »Satanica auf einem Pferd?«
    »Ich halte alles für möglich.«
    Wir schwiegen wieder, weil wir uns auf das Geräusch konzentrieren wollten. Es blieb tatsächlich, und es blieb auch in unserer Nähe. Durch die offenen Fenster drangen die Laute an unsere Ohren. Dazwischen hörten wir das Knacken von Ästen. Zudem drangen sie von zwei Seiten in die Leichenhalle. Suko und ich reagierten, ohne uns zuvor abgesprochen zu haben. Er lief auf eine Seite zu, ich nahm die andere.
    Als ich zwei Zweige zur Seite bog, entdeckte ich hohe Schatten.
    Reiter!
    Sie hockten auf ebenfalls dunklen Pferden, deren Hufe auf den weichen Boden klopften. Genaues hatte ich leider nicht sehen können, doch in mir stieg eine Ahnung hoch, die mir fast den Atem raubte.
    Zugleich wurde mir kalt. Ich hörte Suko irgend etwas flüstern.
    Möglicherweise war es die Wahrheit, die auch ich jetzt erkannte.
    Es waren Reiter, aber ganz bestimmte.
    Die Horror-Reiter!
    ***
    Der Anblick traf mich wie ein Schlag und ein Schock zugleich. Mit allem hatte ich gerechnet, nur nicht mir ihrem Erscheinen. Ich konnte auch keinen Zusammenhang zwischen ihnen und dieser uns noch unbekannten Satanica finden, aber sie waren vorhanden und umritten die Leichenhalle wie früher die Indianer die Wagenburg der Weißen.
    Schwarze Pferde, schwarze Fast-Skelette mit breiten Brustpanzern, auf denen jeweils ein Buchstabe zu sehen war.
    Zusammen ergeben sie das Wort AEBA!
    Sie waren die Reiter der Apokalypse, die schon Albrecht Dürer gemalt hatte. Sie waren die Unheil- und Pestbringer, aber sie paßten nicht zu Anat und zu Baal. Wohl aber zu Satanica, denn auch sie waren der Hölle zugetan.
    »Du hast sie gesehen?« hörte ich Suko fragen.
    »Und ob.«
    »Gehen wir hinaus?«
    »Noch nicht.«
    »Dann erkläre mir mal, weshalb sie hier plötzlich erschienen sind.«
    »Ich kann mir nur eines vorstellen. Einer von ihnen trägt den Namen Baal. Du brauchst dir nur das B auf dem Panzer anzuschauen. Das ist die Verbindung. Sie stehen Satanica zur Seite und räumen ihr die Feinde aus dem Weg.«
    »Wie schön für sie.«
    Für uns war es weniger schön. Ich fragte mich auch, wie sich die vier Horror-Reiter verhalten würden. Ich glaubte nicht daran, daß sie nur zum Spaß hier erschienen waren. Die hatten etwas vor, die wollten etwas schützen, und ich mußte daran denken, wie oft wir ihnen schon gegenübergestanden hatten.
    Bisher war es nie zu einer Entscheidung gekommen. Auch jetzt sah es nicht so aus, als wollten sie einen Angriff starten. Sie umkreisten auch weiterhin die alte Leichenhalle, als wollten sie dafür sorgen, daß wir sie auf keinen Fall verließen. »Gehen oder bleiben wir?«
    Meine Antwort erstickte auf dem Weg, denn plötzlich riß einer der Reiter sein Tier auf die Hinterhand. Der schwarze Gaul mit der dunklen Decke über dem Körper, drehte den Kopf. Aus dem Maul drangen Flammen hervor. Dabei zischte es, und heiße Dampfwolken wehten auf das Fenster zu, hinter dem ich stand.
    Ich sprang zurück und hatte dabei genau das Richtige getan, denn auch die Gestalt des Reiters erschien vor dem Rechteck. Er hatte sich auf seinem Gaul gebückt. In der rechten Hand hielt er die Waffe, für die er berühmt geworden war.
    Es war die verdammte Lanze, und sie rammte er so weit wie möglich durch das Fenster, um mich zu treffen.
    Sie verfehlte mich, da ich zu weit nach hinten getreten war. Aber ich hatte meine Beretta gezogen und feuerte durch die Öffnung auf den Reiter.
    Das geweihte Silbergeschoß erwischte ihn mitten in der Brust. Aber es hieb leider auch in den Panzer. Das war mir bekannt, denn schon öfter hatte er meine Silberkugeln geschluckt, ohne daß ich ihn hätte vernichten können.
    Auch jetzt war es nicht der Fall. Er zog sich wieder zurück. Sein Pferd wieherte und schnaubte dabei, und es hörte sich an, als hätte der Teufel gelacht.
    Im nächsten Augenblick war der Horror-Reiter verschwunden.
    Abgetaucht in die grüne Wand, die sich noch zitternd bewegte, wobei ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekam.
    Er ritt weg oder floh. Die dumpfen Hufschlaggeräusche verklangen. Das nicht nur bei ihm, sondern auch bei den anderen dreien.
    Als ich mich umdrehte, stand Suko nicht mehr auf seinem Platz. Er war zur Tür gelaufen und nach draußen

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