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Satanica

Satanica

Titel: Satanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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menschenleer waren. Zudem herrschte noch genügend Verkehr, und wir mußten uns an die Regeln halten, obwohl wir es eilig hatten.
    Später konnte ich schneller fahren. Da hatten wir die Häuser hinter uns gelassen und bewegten uns über das flache Land hinweg. Im Zwielicht war es kaum als solches zu erkennen, denn es sah manchmal so aus, als wollten Himmel und Erde zusammenwachsen, um sich wie ein in die Unendlichkeit hineinreichender See auszubreiten, auf dessen starrem Wasser kein einziger Lichtreflex tanzte.
    Suko saß still neben mir. So kannte ich ihn. Er konzentrierte sich.
    Manchmal wünschte ich mir, seine Nerven zu haben.
    Eingeschlafen war er nicht, auch wenn es so aussah. Suko war hellwach. Seine Augen bewegten sich, wenn er die Umgebung absuchte.
    Ich konnte seine Gedanken nachvollziehen. Die Verletzte hatte von einem Fest gesprochen, und zu einem Fest, was immer es auch sein mochte, gehörten Menschen.
    Wenn sie zum Friedhof wollten, mußten sie denselben Weg nehmen wie wir. Vorausgesetzt, sie gingen nicht zu Fuß oder kannten irgendwelche Abkürzungen.
    Das flache Land nahm uns auf.
    Keine Lichter mehr. Ein dunkler Boden, darüber der finstere Himmel und die Stellen, wo beides ineinander überging.
    Dennoch zeichneten sich die kleinen Waldstücke ab. Sie wirkten so, als wären sie in die Landschaft hineingestreut und vergessen worden. Um den Friedhof zu erreichen, mußten wir rechts abbiegen. Die Glätte des Untergrunds verschwand. Wir rollten wieder über die Unebenheiten hinweg, spürten die kleinen Schlaglöcher und das Schaukeln des Rovers, der über die Bodenwellen hüpfte.
    Unser Ziel war so etwas wie eine dunkle, starre Wand, die sich weiter vorn abzeichnete. Sie schien in die Landschaft hingestellt oder einfach nur in die Ebene hineingemalt zu sein, wie ein Hindernis, das jeden stoppen sollte. Uns nicht.
    Ich wollte auch nicht, daß wir schon jetzt gesehen wurden, deshalb schaltete ich die Scheinwerfer aus.
    Auch im Dunkeln kamen wir voran und würden uns nicht verfahren, denn so neu waren wir hier nicht. Die Wand wurde mächtiger, und auch Suko verlor seine Ruhe. Er schaute sich jetzt öfter um als gewöhnlich, aber wir waren allein unterwegs. Kein Auto, kein Licht…
    Kein Licht?
    Zugleich sahen wir den blassen, noch weit entfernten und sich trotzdem bewegenden Schein. Und zwar dort, wo sich auch der Friedhof befand.
    Suko war schneller mit seiner Bemerkung als ich. Er sagte nur: »Das sind mehr als vier Kerzen.«
    »Aber sicher.«
    »Es bedeutet, daß wir die letzten sind, die den Friedhof erreichen. Wir können nur hoffen, nicht zu spät zu kommen.«
    Ich hielt den Mund, befürchtete aber das gleiche. Die Grenze des Friedhofs rückte näher. Und dahinter leuchtete das Licht. Wir sahen es durch die Lücken, nie ruhig, immer leicht tanzend, vom schwachen Wind bewegt und so einen Teppich aus unterschiedlich hellem Licht über dem Areal hinterlassend.
    Als ich langsamer fuhr, fiel mir zugleich an der rechten Seite der hohe, dunkle und auch eckige Umriß auf, als hätte dort jemand einen überdimensionalen Karton abgestellt.
    Es war alles andere als ein Karton, denn als wir ausgestiegen waren, entpuppte er sich als abgestellter Kleinbus, in dem mehrere Personen Platz hatten.
    Während ich mich um mein Schwert kümmerte und es aus dem Rover holt, schaute sich Suko den Kleinbus genauer an. Er war dicht an das Fahrzeug herangetreten. So konnte er durch die Fensterscheiben schauen und die Sitzbänke zählen.
    »Wenn er voll besetzt war, John, müssen wir mit zwanzig Personen rechnen.«
    »Auch das noch.«
    »Muß aber nicht sein.«
    Ich drückte den Wagenschlag zu, stellte die Spitze des Schwerts vor mir auf den Boden und stützte mich mit beiden Händen am Griff ab. Suko gefiel meine Haltung nicht. Er lächelte mich an. »Du siehst so aus, als wüßtest du nicht, was du damit anfangen solltest.«
    Ich hob die Schultern. »Irgendwo hast du schon recht. Ich gehöre eben nicht in die Ritterzeit.«
    »Weiß ich. Als Prinz Eisenherz kann ich dich mir auch schlecht vorstellen.«
    »Als was denn?«
    Suko verzog den Mund, trotzdem blieb er ernst. »Wie heißt der Comic-Held noch, über den in Germany so viel gesprochen wird?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ja, jetzt fällt es mir ein. Das kleine A…«
    Ich unterbrach ihn mit einem böse klingenden Zischlaut und hob die Waffe an. »Noch ein Wort, und ich mache dich zum Schaschlik.«
    »Nein danke, dazu fehlt die Soße.«
    »Schluß mit lustig«, sagte ich. »Laß

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