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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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erstklassiger Wissenschaftler sein und zugleich ein drittklassiger Mensch. Zudem haben Sie Motivation gezeigt. Ich brauche jemanden mit Motivation. Und Sie, meine Liebe, sind in jeder Hinsicht die richtige Partnerin für ihn.«
    Ich suchte nach Worten, doch sein Blick sagte mir, dass es keine Sprache gab, mit der ich ihn erreichen konnte.
    »Glauben Sie bitte nicht, der Handel, den ich Ihnen anbiete, wäre einseitig. Sorgen Sie ordentlich für meine Kinder und das ganze Anwesen und all mein übriger Besitz auf Aruk werden Ihnen gehören, plus eine Reihe exzellenter Immobilien auf Hawaii und in Kalifornien, Wertpapiere und etwas Bargeld. Was ich über mein Familienvermögen gesagt habe, stimmt schon: Es ist nicht mehr das, was es einmal war, aber es ist immer noch beträchtlich. Natürlich steht auch Pam eine großzügige Erbschaft zu, und Legate für bestimmte Personen, die mein Vertrauen genießen, habe ich auch vorgesehen. Aber alles andere würde Ihnen gehören - sobald die Kinder alle nicht mehr leben. Sie verstehen nun sicher, warum ich jemanden finden musste, auf den ich mich verlassen kann. Jemanden, der sie nicht einfach umbringen würde, um an das Geld zu kommen. Ich vertraue Ihnen wirklich - Ihnen beiden. Und wenn Sie erst getan haben, worum ich Sie bitte, werden Sie sehr wohlhabend sein und können Ihren Reichtum genießen, wie es Ihnen gefällt.«
    »Aber Pam ist doch Ärztin«, sagte Robin. »Warum lassen Sie Pam nicht Ihre Arbeit fortsetzen?«
    Er schüttelte so heftig den Kopf, dass ihm die Brille von der Nase rutschte. Nachdem er sie wieder aufgesetzt hatte, erklärte er: »Pam ist ein wunderbares Mädchen, aber sie hat leider nicht das Zeug dazu. Sie hat ... Schwachpunkte. Sie ist verletzlich, und das ist meine Schuld. Die Bezeichnung ›Vater‹ verdiene ich kaum. Nein, Pam muss in die Welt hinaus und jemanden finden, der sie respektiert. Eine Beziehung, wie sie zwischen Ihnen beiden herrscht. Aber Sie werden andere Hilfe haben: Ben.«
    »Ben weiß von allem?«
    »Ja. Ich habe ihn vor Jahren ins Vertrauen gezogen und heute beten ihn die Kinder geradezu an. Er ist mir eine enorme Hilfe und übernimmt Schichten von mir, wenn meine Kräfte am Ende sind.«
    »Aber Sie wollen nicht, dass er die Verantwortung übernimmt«, sagte Robin.
    »Ich habe daran gedacht, aber er hat nun seine eigene Familie. Meine Kinder brauchen Eltern, die sich nur um sie kümmern.«
    Um nichts anderes, in vollkommener Isolation - so wie er nach Barbaras Tod und nachdem er Pam fortgeschickt hatte. Er schien uns als seine geistigen Zwillinge zu sehen. Mir wurde fast schlecht bei dem Gedanken.
    »Ben wird aber weiterhin zur Verfügung stehen«, fuhr er fort, »und wenn er zuweilen aushilft, ist es bestimmt zu schaffen.«
    »Ben kann im Moment überhaupt niemandem helfen«, sagte ich.
    »Dieser Unsinn wird bald vorbei sein. Al Landau ist ein ausgezeichneter Anwalt, besonders wenn er einen Unschuldigen zu verteidigen hat. Bitte, nehmen Sie mein Angebot an. Seien Sie gnädig, jetzt wo ich Ihnen alles offenbart habe.«
    »Haben Sie das wirklich?«, entgegnete ich. »Und was ist mit dem Bericht, mit dem Sie Hoffman gedroht haben? Existiert der nun oder nicht?«
    »Oh ja, den gibt es.«
    »Und wo ist er?«
    Er blinzelte heftig. »An einem sicheren Ort. Sie werden noch erfahren, wo genau.«
    »Und wir sollen glauben, nur deshalb hätte er Sie die ganze Zeit in Ruhe gelassen?«
    Er zeigte mit dem Daumen auf seine Brust und lächelte. »Ich stehe vor Ihnen, oder nicht?«
    »Ich glaube, es steckt mehr dahinter, Bill. Ich glaube, er konnte sicher sein, dass Sie nichts sagen, weil er etwas gegen Sie in der Hand hat.«
    Sein Lächeln löste sich auf. Er ging einen Schritt die Rampe hoch und betastete die raue Steinwand.
    »Meine Vermutung ist, dass Sie beide tief miteinander verstrickt sind - wie zwei alte Hirsche, seit Jahrzehnten im Clinch, die Geweihe so verhakt, dass sie nicht mehr voneinander loskommen. Hoffman kann Aruk nicht einfach übernehmen, weil Sie ihn dann bloßstellen könnten. Und dennoch können Sie ihn nicht daran hindern, die Insel allmählich zugrunde zu richten. Er ist jünger als Sie und bestimmt überzeugt, dass er Sie überleben und am Ende seinen Willen bekommen wird. Ich wette, Aruk ist für ihn aus zwei Gründen wichtig: wegen des Geldes, das ihm sein Projekt bringen wird, und weil er endlich vergessen will, was er vor dreißig Jahren getan hat.«
    »Nein, nein, da trauen Sie ihm viel zu viel zu. Er hat kein

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