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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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interessiert.«
    »Viel Glück.« Ich drehte mich um und wollte weggehen. »Wollen Sie was investieren?«, rief er mir nach.
    Ich hätte fast gelacht, doch dann sah ich sein Gesicht und hielt mich zurück.
    »Davon verstehe ich nichts«, antwortete ich.
    »Dann sollten Sie vielleicht allmählich damit anfangen, Mann. Je früher Sie einsteigen, desto besser. Die Leute, die nach dem Krieg in Hawaii investiert haben, wischen sich heute mit Hundertdollarscheinen den Arsch ab. Denken Sie darüber nach, Mann. Reden Sie mit Ihrer Freundin. Die sieht aus, als wäre sie nicht auf den Kopf gefallen.«
    Wieder ein Blick zu Robin. Sie hatte sich ein Badetuch über die Schultern gelegt, die Knie an die Brust gezogen und schaute aufs Meer.
    Hinter mir sagte jemand: »Meine Herren ...« Skips matte Augen verengten sich. Haygood wischte sich die Hände an einem T-Shirt ab und verzog keine Miene.
    Ich drehte mich um und Dennis Laurent stand vor mir. Die verspiegelte Pilotenbrille blitzte im Sonnenlicht. Er wirkte wie ein Riese. Niemand von uns hatte ihn kommen gehört.
    »Guten Morgen, Doktor. Ein hübscher Krebs, Hay. Der bringt bestimmt sechs, sieben Pfund Fleisch, was?«
    »Mindestens acht«, verbesserte ihn Skip.
    »Habt ihr ihn von einer Palme gerupft?«
    »Das mussten wir gar nicht«, sagte Haygood. »Es war ein fauler Kerl. Er hat da drüben an dem Tümpel gepennt.«
    »Nichts Schöneres als eine leichte Beute«, beendete Laurent das Thema, bevor er sich an mich wandte: »Wie ich sehe, haben Sie es heute ins Wasser geschafft. Gut, nicht wahr?«
    »Perfekt.«
    »Schönen Tag noch, meine Herren«, verabschiedete er sich von Skip und Haygood und wir gingen zusammen zu Robin hinüber. Auf dem Weg erspähte er das Zigarettenende, das Skip weggeworfen hatte, hob es auf und steckte es in die Hosentasche.
    »Haben die beiden Schwierigkeiten gemacht?«, fragte er.
    »Nein. Wie kommen Sie darauf?«
    »Nun ja, die Burschen haben zu viel freie Zeit und nur ein Hirn, und das befindet sich in Haygoods Schädel. Skip hat Sie bestimmt wegen seines Feriendorfplans angehauen, nicht wahr?«
    »Ja, kurz bevor Sie kamen.«
    Er lachte. »Können Sie sich vorstellen, wie Skip eine Ladung Touristen empfangen würde? Skip als Animateur?«
    Ich lachte ebenfalls. »Er wäre der richtige Mann für das Verkehrsbüro.«
    »Ja, wenn wir eines hätten ... Hallo, Miss Castagna. Wie war das Wasser?«
    »Schön warm.«
    »Das ist es immer. Es muss damit zusammenhängen, dass das Wasser sich kaum bewegt. Die Korallen isolieren die Bucht gegen den Ozean. Ich bin froh, dass Sie sich endlich vergnügen können. Stanton hat übrigens zurückgerufen. Ich hin auf dem Weg zu Dr. Morelands Haus, um mit Mrs. Picker zu reden. Man hat das Wrack gefunden, am Rand der Basis. Von Picker ist nicht viel übrig. Sie lassen die Leiche in die Staaten fliegen und wollen ihr dann die Rechnung schicken.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Leider doch. Captain Ewing hält sich sogar für großzügig. Er sagt, er könnte eine saftige Strafe verhängen, weil das Flugzeug auf Militärgelände gestürzt ist, und die hätten die Hinterbliebenen zu zahlen.«
    »Das ist unerhört«, sagte Robin.
    Laurent wischte ein paar Sandkörner von seiner Polizeimarke. »Ich weiß. Haben Sie Mrs. Picker heute schon gesehen? Wie geht es ihr?«
    »Beim Frühstück sah sie noch ziemlich fertig aus.«
    »Von der Rechnung erzähle ich ihr dann besser noch nichts. Wie ich das Militär kenne - ich habe früher selbst dazugehört -, brauchen die wahrscheinlich zwei Jahre, um den Papierkram zu erledigen, wenn sie überhaupt je damit fertig werden. Das Problem ist nur, dass ich ihr keinen Zugang zu dem Leichnam verschaffen kann. Selbst wenn Ewing hilfsbereiter wäre, hätten wir hier keine richtige Leichenhalle, und das nächste Versorgungsboot kommt erst in zehn Tagen. Ohne die richtige Behandlung würde er bald ziemlich stinken ... «Er stockte. »Tut mir Leid.«
    »Warum benimmt sich Ewing so feindselig?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist es sein Charakter, oder er ist sauer, dass man ihn hierher versetzt hat. Er war in die Skipjack-Affäre verwickelt - erinnern Sie sich? Der Sexskandal in Virginia? Deshalb hat man ihn hierher verfrachtet. Aber vielleicht sind es auch alles nur Gerüchte ... Egal, ich werde Mrs. Picker nur sagen, die Marine täte ihr den Gefallen, die Überführung zu übernehmen. Ewing hat mich gebeten, ihm eine Adresse zu besorgen, wo jemand in den Staaten den Sarg in Empfang nehmen

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