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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Offizier.
    »Einen Eistee, Walt. Vielen Dank.«
    Der große Mann ging hinaus und der Captain blieb neben der Tür stehen.
    »Setzen Sie sich doch zu uns, Captain Ewing«, lud ihn Hoffman ein, wobei er auf die beiden leeren Stühle zeigte.
    Ewing nahm seine Mütze ab und setzte sich steif auf einen der Stühle.
    »Darf ich annehmen, dass jeder mit jedem bekannt ist, Elvin?«, fragte der Senator.
    »Ich kenne die Namen aller Anwesenden, habe sie aber noch nie getroffen.«
    »Mr. Creedman, Dr. Pam Moreland, Dr. und Mrs. Delaware«, stellte uns Hoffman vor. »Captain Elvin Ewing, der Kommandeur dieser Basis.«
    Ewing fasste sich an die Brille. Seinem Benehmen nach musste er sich fühlen wie ein Eunuch am Nacktbadestrand.
    Der Offizier brachte Hoffmans Tee in einem übergroßen Glas, in dem ein Minzezweig schwamm.
    »Möchten Sie sonst noch etwas, Senator?«
    »Nein. Setzen Sie sich doch, Walt.«
    Bevor er sich niederlassen konnte, ermahnte ihn Ewing: »Sie sollten sich zunächst vorstellen, Lieutenant.«
    »Lieutenant Zondervein«, sagte der hoch gewachsene Mann, die Augen stur geradeaus gerichtet.
    »Na also«, freute sich Hoffman, »nun kennen wir uns alle.« Er nahm einen Schluck, mit dem er sein Glas fast leerte, fischte den Minzezweig heraus und begann, darauf zu kauen.
    »Reisen Sie allein, Senator?«, fragte Creedman.
    Hoffman grinste ihn an. »Sie können es nicht lassen, nicht wahr? Wenn Sie meinen, ob ich ein Gefolge mitschleppe, dann lautet die Antwort Nein. Andererseits: Ja, ich reise in einem geliehenen Regierungsjet. Es waren aber auch Versorgungsgüter für die Basis an Bord.«
    Das war also das schnittige Flugzeug, das mir draußen aufgefallen war.
    »Wir sind zu viert in diesem Projekt«, fuhr Hoffman fort. »Die anderen, die Senatoren Bering, Petrucci und Hammersmith, sind noch auf Hawaii und werden morgen in Guam eintreffen. Ich kann leider nicht beschwören, dass sie sich nicht des Sonnenbadens schuldig gemacht haben«, erklärte er und grinste erneut. »Ich bin vorausgeflogen, weil ich meine alte Heimat und alte Freunde wiedersehen wollte. Nein, Mr. Creedman, es hat die Steuerzahler keinen Penny extra gekostet. Mein Auftrag ist, die Militäreinrichtungen auf mehreren der kleineren Inseln Mikronesiens in Augenschein zu nehmen, darunter Aruk, und indem ich allein gekommen bin, habe ich es noch billiger gemacht.«
    Er trank seinen Tee aus und lachte: »Ich hatte Gelegenheit, neben dem Piloten zu sitzen. Mein Gott, wenn man die Instrumente sieht - fast so kompliziert wie diese Computerspiele, nach denen meine Enkelkinder süchtig sind. Wussten Sie, dass der durchschnittliche Siebenjährige besser mit Computern umgehen kann, als es seine Eltern je lernen werden? Auch die Koordination ist bei Kindern viel besser. Vielleicht sollten wir Siebenjährige als Kampfpiloten ausbilden.«
    Ewing brachte ein blutleeres Lächeln zustande.
    »Lassen Sie mich Ihr Glas nachfüllen, Senator«, bot Zondervein an und wollte aufstehen.
    »Nein, danke. Möchte jemand anders noch etwas zu trinken?«
    Creedman hielt sein Glas hoch und Lieutenant Zondervein nahm es ihm aus der Hand. »Ich werde nachschauen, wie weit der erste Gang ist«, sagte er im Hinausgehen.
    Hoffman entfaltete seine Serviette und steckte sie in seinen Kragen. »Mafiastil«, bemerkte er dazu. »Aber wenn Sie sich einmal mit Fettflecken auf dem Schlips in der Zeitung gesehen haben, wissen Sie, warum ich so vorsichtig bin ... Was steht auf dem Speiseplan, Elvin?«
    »Brathähnchen.«
    »Gummiadler?«
    »Ich hoffe nicht, Sir.«
    »Sie sehen, Mr. Creedman, einfache Kost. Und was haben Sie für Dr. Moreland vorgesehen?«, wandte er sich wieder an Ewing.
    »Sir?«
    Hoffmans Lippen lächelten weiter, doch seine Augen verengten sich so, dass sie nicht mehr zu sehen waren. »Dr. Moreland ist Vegetarier, Captain. Habe ich das nicht vom Flugzeug aus durchgegeben?«
    »Doch Sir. Es gibt auch Gemüse.«
    »Hoffentlich frisch.«
    »Ich glaube ja, Sir.«
    »Das will ich sehr hoffen«, sagte Hoffman drohend. »Dr. Moreland legt nämlich großen Wert auf gesunde Ernährung. Jedenfalls hat er das früher getan. Ich nehme an, daran hat sich nichts geändert, Bill?«
    »Nein, aber machen Sie sich bitte keine Umstände«, winkte Moreland ab.
    »Du warst deiner Zeit voraus, Bill. Du hast dich schon vernünftig ernährt, als wir anderen uns noch lustig die Arterien verstopft haben. Du siehst großartig aus, Bill. Und wie steht's mit deinem Bridge?«
    »Ich habe nicht mehr

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