Satans-Krone
Frau? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man uns einen Bären aufgebunden hat.«
Dem stimmten wir zu, nur fiel uns keine Antwort ein. Wir wussten einfach zuwenig. Ich sagte: »Sie, Mr. Lambert, sind der Fachmann.«
Er verzog die Lippen. »Ja, das weiß ich. Lange genug habe ich mich mit Aleister Crowley beschäftigt. Aber ich kann es Ihnen beim besten Willen nicht sagen, weil ich es nicht weiß.«
»Sie hatten auch nie Kontakt mit einer Frau, die Ihnen etwas komisch vorkam?«
Er lachte mich an. »Welche Frau ist nicht komisch? Deshalb bin ich ja Junggeselle geblieben.«
Das konnte man so oder so sehen, aber grinsen mussten Suko und ich ebenfalls.
Der Tisch wurde vom Wirt persönlich abgeräumt, dessen sonnenbraunes Gesicht strahlte, weil wir die Teller leergegessen hatten. »Dann wird weiter die Sonne scheinen«, kommentierte er und nickte uns zu, bevor er sich wieder in die Küche zurückzog.
»Mal Spaß beiseite«, sagte ich und schaute Lambert an. »Sie können sich nicht vorstellen, wer sich hinter der Kleidung verborgen hat?«
»Nein, nicht konkret. Aber sie muss doch in einem Zusammenhang mit unserem Fall stehen.«
»Da haben Sie recht.«
Er trank seinen Rest Bier aus und wischte sich über die Lippen. »Wie ich Ihnen schon sagte, besitzt die Krone Augen. Besondere Augen, aber die haben Sie ja gesehen. Die Augen sollen einmal Hexen gehört haben, die zwar tot sein müssen, worauf ich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht wetten möchte.«
»Drei Hexen!« präzisierte Suko. »Oder besser gesagt, drei Frauen, die Crowley am Ende seines verfluchten Lebens sehr nahe gestanden haben.« Er lächelte. »Wir können den Faden noch verlängern. Dieser Lex Water hat dir gesagt, John, dass er und sein Kumpan von zwei weiteren Frauen mit Waffen bedroht worden sind. Eine hielt sich hinter der Mauer auf. Da haben wir wieder die Zahl drei.«
Ich nickte. »Nicht schlecht gedacht. Aber in welch einer Verbindung stehen die drei Frauen zu unserem Freund Isaak Lambert?«
Suko hob die Schultern. »Das könnte er uns am besten selbst sagen, finde ich.«
»Nein, kann ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Ganz einfach. Weil ich keine Verbindung zu ihnen sehe. Ich habe keinen Kontakt zu ihnen gehabt, und sie haben mich ebenfalls nicht kontaktiert. Das können Sie mir glauben, meine Herren. Wäre es anders gewesen, so hätte ich Ihnen längst etwas gesagt.«
Da gaben wir ihm recht. Dennoch wollte ich beim Thema bleiben. »Es muss etwas Bestimmtes eingetreten sein, Mr. Lambert. Das geht einfach nicht anders. Sie müssen dieser Person, wie auch immer, auf die Füße getreten oder quer gekommen sein.«
»Meinen Sie?«
»Warum hätte sonst Ihr Boot abgefackelt werden sollen? Durch Ihre Nachforschungen sind sie möglicherweise einer Lösung schon recht nahe gekommen.«
»Ich habe nicht viel getan.«
»Doch, Sie haben sich um die Krone gekümmert. Sie haben diesen Hank besucht. Und es ist Ihnen gelungen, ihm ein Beweisstück wegzunehmen. Das ist nicht ohne Folgen geblieben. Das muss einfach jemand gemerkt haben.«
Er runzelte die Stirn. »Wer könnte das denn gewesen sein?«
»Das ist unser Problem.«
»Jemand aus der Klinik?«
»Nicht unbedingt«, sagte Suko. »Wenn unsere Gegner schwarzmagischer Art sind, sage ich mal, kann es ihnen durch ihre Kräfte gelungen sein, herauszufinden, was Sie vorgehabt haben. Das alles ist möglich und für mich sogar wahrscheinlich.«
Lambert blies die Luft aus. »Die Dinge sind nicht einfach zu regeln«, sagte er, »und es ist noch ein weiter Weg, bis wir die Lösung gefunden haben.«
»Wo fangen wir an?« Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Es bringt doch nichts, wenn wir hier am Tisch sitzen bleiben und diskutieren. Hat man vielleicht versucht, Beweisstücke zu vernichten, indem man Ihr Boot angezündet hätte?«
Lambert nickte. »Daran habe ich auch schon gedacht, aber ich besitze nicht viel.«
»Was denn, zum Beispiel?«
»Bücher.«
»Welcher Art?«
»Nachschlagwerke. Allerdings bestimmte. Bücher, die sich mit Magie befassen, die über Aleister Crowley geschrieben wurden und auch über einige seiner Anhänger.«
»Was schrieben die Autoren denn da?«
»Genaues kann ich Ihnen nicht sagen. Einzelheiten sind auch unwichtig, meine ich. Es wurde über das Haus geschrieben…«
»Über welches?« unterbrach ich ihn.
»Das ist jetzt ein Asyl.«
»Klar, das hatte ich vergessen.«
»Auch über das andere Haus, in dem der Mann die Krone gefunden hat?«
Lambert drehte
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