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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weil sie sich gelöst hatte, traten an der Stirn bereits die hellen Knochen zum Vorschein. Bleichgelbes Gebein. Eine glatte hohe Stirnfläche. Augen waren nicht mehr vorhanden. In den fast leeren Höhlen schwappte nur noch eine Flüssigkeit.
    Clara erlebte das alles sehr bewusst, und sie hatte ihren Mund auch zu einem Lächeln verzogen. Für sie war es wichtig, dass die Krone einen Fremdkörper ausschaltete, so brauchte sie selbst sich die Hände nicht blutig zu machen.
    Anders die farbige Wanda. Sie war entsetzt, als sie daran dachte, dass auch ihr das gleiche Schicksal blühen konnte, wenn die anderen es schafften, weitere Augen zu zerstören. Mit Gewalt riss sie sich zusammen. Nur keine Gefühle zeigen, denn so etwas hasste Clara. Ihr Sinnen und Trachten war allein darauf ausgerichtet, dem toten Aleister Crowley zu gefallen, dessen Geist sie alle umnebelt hatte.
    Schreckliche Laute rissen Wanda aus ihren Gedanken. Sie wusste, wer sie ausgestoßen hatte, doch sie traute sich nicht, hinzuschauen. Es war besser, wenn sie Harriet nicht sah, die sicherlich die letzten Sekunden ihres Lebens erlebte.
    Die Laute versickerten. Dafür hörte Wanda ein anderes Geräusch. Es war Claras hartes Lachen, und sie stampfte dazu noch mit dem Fuß wuchtig auf. »Verloren!« erklärte sie mit ihrer kalten Stimme.
    »Sie hat die Probe verloren. Den Test hat sie nicht bestanden. Pech. Aber das passiert nur einmal, das schwöre ich. Ein zweites Mal kommt so etwas nicht vor. Wir werden die Verfolger töten, vernichten. Wir werden sie durch die Krone des Satans auslöschen.«
    Wanda hatte die Worte nicht gegolten. Trotzdem drehte sie sich um. Sehr langsam und in der Gewissheit, etwas Schreckliches zu Gesicht zu bekommen.
    Harriet saß nicht mehr. Sie lag auf dem Boden. Oder das, was einmal Harriet gewesen war. Die Krone befand sich nicht mehr in ihrer Nähe, die hatte Clara bereits an sich genommen und so dicht vor ihr Gesicht gehalten, dass sie sie küssen konnte, was sie auch tat.
    Harriets Körper war noch vorhanden, wenn auch umgeben von dieser Kutte. Aber nicht ihr Gesicht oder ihr Kopf. Okay, im Prinzip war er noch da, aber er hatte sich auf eine schreckliche Art und Weise verändert. Kein Fetzen Fleisch, kein Tropfen Blut zeichnete sich auf dem blanken Gebein ab. Ein wie kahl gefressener oder geleckter Totenschädel saß auf dem Hals. Zum erstenmal sah Wanda mit eigenen Augen, wozu die Satans-Krone fähig war, und sie hatte Mühe, ihren Ekel zu unterdrücken. Etwas bewegte sich vom Magen her hoch in ihre Kehle. Glücklicherweise konnte sie es wieder schlucken, aber das Entsetzen blieb weiterhin bestehen. Es lag um ihren Körper wie eine Klammer.
    Wanda drehte den Kopf zur Seite hin weg oder wollte ihn drehen, aber Claras scharfer Ruf hielt sie zurück. »Nein, Wanda! Nicht das! Schau hin! Los!«
    »Natürlich«, flüsterte sie und gehorchte. Es war nicht gut, wenn man Clara widersprach.
    Sie trat mit dem Fuß gegen den Schädel und hinterließ ein hohl klingendes Geräusch. »Harriet ist nicht würdig gewesen, sich noch weiterhin in unserem Kreis zu bewegen. Sie hat dafür bezahlen müssen.«
    »Es war nicht ihre Schuld«, verteidigte Wanda die tote Freundin.
    Hinter den Brillengläsern funkelten Claras Augen. »Ich weiß, dass es nicht ihre Schuld war. Aber das haben wir vorher gewusst, und wir werden all unsere Kräfte daransetzen, um diejenigen zu vernichten, die letztendlich für Harriets Tod verantwortlich sind. Sie sind dabei, den Weg zu finden. Sie haben ihn schon gefunden oder ein Stück des Weges. Aber ich sage dir, dass sie nicht mehr weiterkommen.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Sei nicht so naiv!« fuhr Clara die übriggebliebene Vertraute an. »Wer das Haus findet, der wird auch den Weg zu uns sehr bald herausgefunden haben. Wir müssen also damit rechnen, dass sie hier erscheinen, und darauf freue ich mich.«
    »Was hast du denn vor?«
    »Ich?« Clara lachte scharf auf. »Nicht nur ich habe etwas vor, sondern wir beide. Zusammen stellen wir ihnen die Falle. Wir werden es auch darauf ankommen lassen, verstehst du? Wenn sie hier eintreffen, werden wir sehr harmlos tun. Sie werden gar nicht merken, was hier läuft. Sie werden alles für normal halten.«
    »Auch das Verhalten der Männer?«
    »Ja, auch das. Wir sollten sie zunächst einmal in Ruhe lassen. Sie können sich umschauen, sie können mit den Leuten reden, und wir werden sie in eine gewisse Sicherheit wiegen. Dann schlagen wir zu, und wir werden ihnen das

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