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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dralle Figur. Auf dem Kopf wuchsen blonde Haare, die sie kurz geschnitten hatte. Sie blieb vor uns stehen, schaute uns leicht misstrauisch an und fragte nach unseren Wünschen.
    »Können wir Clara sprechen?« Isaak Lambert lächelte die Spülfee an.
    »Weiß nicht, ob Sie das können.«
    »Aber sie ist doch da?« meinte Suko.
    »Das schon.«
    »Dann sagen Sie ihr bitte Bescheid.«
    »Wen soll ich denn melden?« Ihr Blick wurde noch misstrauischer. »Sie sehen aus wie Polizisten.«
    »Nein, das bin ich nicht.« Lambert nahm uns die Antwort vorweg. »Sagen Sie ihr, dass ein gewisser Isaak Lambert noch einmal gekommen ist, um ihr einige Fragen zu stellen. Sie wird sich bestimmt an mich erinnern.«
    »Ja, gut, ich rufe sie an. Ihr könnt ja hier warten.« Die Frau drehte sich um und schlurfte in die Küche zurück.
    Die Tische waren abgeräumt. Wir konnten auf den Bänken Platz nehmen und auf Clara warten. Hin und wieder schauten die Bewohner des Heims kurz herein, zogen sich allerdings sofort wieder zurück.
    Sicherlich hielten sie uns für die Mitglieder einer Kommission, die wieder einmal einen Bericht abgeben mussten.
    Wir warteten, und Suko wollte wissen, wie Lambert mit der Frau zurechtgekommen war.
    Er hob die Schultern. »Ich hätte mir auch etwas Besseres vorstellen können. Sie wusste von Crowley, aber sie umging dieses Thema geflissentlich, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Ich habe mich in ihrer Nähe nie wohl gefühlt. Die schaut jeden Menschen so an, als wollte sie ihn im nächsten Moment zerschneiden. Die hat einen scharfen Blick. Fast wie ein Messer.«
    Ich verzog den Mund. »Dann werden wir uns mal überraschen lassen. Außerdem ist sie die einzige Spur. Oder seht ihr da noch andere Chancen?« Die sah keiner.
    Dafür erschien Clara. Lambert brauchte uns nicht erst darauf hinzuweisen, dass sie es war, die den Esssaal betreten hatte. Man sah es ihr an. Sie ging mit forschem Schritt, wie es sich für eine Chefin gehörte. Ein durch das Fenster fallender Sonnenstrahl verlor sich auf ihren Brillengläsern und sorgte für einen Reflex.
    Sie schaute uns an, musste uns einfach im Blick haben, doch ihr Interesse galt einzig und allein Lambert. »Da sind Sie ja wieder«, sagte sie zur Begrüßung und setzte sich neben ihn. »Haben Sie noch immer nicht die Nase voll?«
    »So kann man das nicht sehen…«
    Sie ließ ihn nicht zu Ende reden. »Sie haben sogar Verstärkung mitgebracht, wie ich sehe.« Ihr spöttischer Blick traf Suko und danach mich.
    »Dürfen wir uns Ihnen vorstellen?«
    »Wenn Sie wollen.«
    Ich sagte unsere Namen und behielt die Frau dabei fest im Blick. Mit keiner Reaktion zeigte sie an, dass ihr die Namen bekannt vorkamen. Sie hob nur die Schultern und fragte: »Was wollen Sie eigentlich wirklich hier?«
    »Mit Ihnen sprechen«, sagte Suko.
    »Worüber?«
    »Über die Vergangenheit.«
    Ihre schmalen Lippen deuteten ein Lächeln an. »Sie meinen damit bestimmt Aleister Crowley.«
    »Genau den.«
    Clara stemmte ihre Hände auf den Tisch. »Der ist ja in der letzten Zeit wohl sehr in Mode gekommen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Jetzt sind Sie schon zu dritt, die sich für ihn interessieren. Keine Sorge, Sie stehen nicht allein. Ich habe schon Gruppen erlebt, die sich nach ihm erkundigten. Komische Typen, die mir vorkamen, als würden sie an all das glauben, was dieser Crowley geschrieben und hinterlassen hat.«
    »Hat er denn etwas hinterlassen?« fragte ich.
    Clara lachte scharf. »Nein, das hat er nicht. Zumindest nichts Schriftliches. Womit ich nicht sagen will, dass es so etwas nicht gibt.« Sie reckte ihr Kinn vor. »Aber nicht hier.«
    Ich deutete auf die Kleidung. »Gehören Sie eigentlich einem Orden an, Clara?«
    Sie schüttelte den Kopf. Dabei legte sich ein schon fast böser Ausdruck auf ihr Gesicht. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Nur wegen der Kleidung.«
    »Nein, ich gehöre keinem Orden an. Weder einem weltlichen, noch einem geistlichen. Ich habe die Kleidung bewusst gewählt. Sie soll schlicht sein. Ich kann hier nicht in einem Designer-Kostüm herumlaufen, das werden Sie doch verstehen.«
    »Bestimmt. Haben Sie auch Helfer?«
    »Ja, sogar ein Büro, in dem ich arbeite. Und ich werde von der Stadt Hastings bezahlt. Stellen Sie sich das mal vor.« Sie schaute auf ihre Uhr. »Noch etwas, was Sie wissen wollen?«
    »Wir hätten gern Crowleys Zimmer gesehen, in dem er gestorben ist, Clara.«
    »Warum?«
    »Es interessiert uns.«
    Ihre Nasenlöcher weiteten sich, als sie Luft holte.

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